Israel- Palästina: Das Problem mit der ewig einseitigen Berichterstattung

07. Februar 2023

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Israel und Palästina Flaggen. Foto: Unsplash/ Ahmed Abu Hameeda und Levi-Meir-Clancy

Angriff auf das Flüchtlingslager Aqabat Jaber, Attacke von Israel auf den Gazastreifen, zwei Terrorangriffe in Ost-Jerusalem, neun Tote in Dschenin und eine neue ultrarechte israelische Regierung. Die Probleme haben sich im Nahen Osten gehäuft und der Palästina- Israel Konflikt hat sich erneut zugespitzt. Mediale Berichterstattungen verlaufen sehr subjektiv. Angriffe seitens Israel werden als „Militärkontrollen und „Razzien“ beschrieben. Wird Gewalt von Palästinenser:innen ausgeübt, spricht man klar und deutlich von Terror.  

 

„Sieben Tote im Flüchtlingslager Aqabat Jabr“, berichten die israelischen Streitkräfte. Sie begründen die Morde damit, dass die bewaffneten Angreifer erst nachdem sie die israelischen Streitkräfte angegriffen haben, getötet wurden. Der Tod der sieben Palästinenser geschieht während einer nächtlichen Razzia in Jericho, einer besetzten Stadt im Westjordanland. Zurzeit spricht man von einer der größten Zunahmen an Gewalt in Israel und Palästina. Anfang 2023 sollen bereits über 40 Palästinenser:innen während Razzien und Militäraktionen getötet worden sein. Ebenso wurden zu Beginn dieses Jahres sieben Israelis in Ostjerusalem vor einer Synagoge erschossen.

Vor zwei Wochen haben israelische Streitkräfte eine Waffenfabrik angegriffen. Es soll eine Fabrik der Terrororganisation Hamas gewesen sein und ein Labor für Chemikalien. Vor einigen Tagen kam es zu zwei „Terrorangriffen“ in Ost-Jerusalem. Ein bewaffneter Palästinenser erschoss sieben Israelis vor einer Synagoge. Bei einem weiteren Angriff wurden zwei Menschen verletzt. Eine der Reaktionen ist es, den Verwandten der palästinensischen Attentäter ihre Sozialversicherung zu entziehen. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu entschied, dass israelische Bürger:innen schneller und vor allem einfacher Waffenlizenzen erhalten sollen. Seit den regelmäßigen Konflikten in den letzten Tagen und Wochen beschloss er ebenfalls härtere Maßnahmen gegen den „Terror“ zu vollziehen. Viele Medien konstruieren eine starke Täter-Opfer Rolle, in der die palästinensische Bevölkerung der Täter ist. Attacken von Palästinenser:innen gelten als Terrorakt, bei israelischen, die die Palästinenser:innen schon lange terrorisieren, grundlos verhaften und  illegale Hausdurchsuchungen führen, die später zu einem Rauswurf der Bewohner:innen eskaliert, spricht man von „Razzien“ oder „Kontrollen“.

 

Neun getötete Palästinenser:innen von israelischem Militär

Vor einer Woche konnte man über eine „Razzia“ in Dschenin in Palästina lesen. Neun Personen sind bei dieser „Razzia“ ums Leben gekommen - genauer gesagt neun Palästinenser:innen. Hierbei sollen sie bei einer Festnahme getötet worden sein. Die Medien beschreiben diesen Vorfall als Militäraktion oder Razzia, jedoch nicht als Terror. Selbstverständlich ist hier zwischen Angreifern, die der Terrororganisation Hamas angehören und palästinensischen Zivilist:innen, zu unterscheiden. Dieser Vorfall wird wieder verharmlost, weil es Palästinenser:innen sind, die in diesem Fall das Opfer sind und wieder entscheiden Medien wie man Terror definiert und wie nicht.

Sowohl palästinensische als auch israelische Personen, die Opfer eines Attentats oder einer „Razzia“ sind, sollen eine gerechte mediale Aufmerksamkeit erhalten. Die palästinensische Autonomiebehörde hat auf diese Tötung reagiert, indem sie die Sicherheitskooperation mit Israel auflöste. Daraufhin beschließt die israelische Regierung Sanktionen gegen die palästinensische Autonomiebehörde zu schließen.

neue ultrarechte Regierung- die israelische Bevölkerung protestiert

Seit Dezember 2022 genehmigte das israelische Parlament die rechtsextreme Regierung von Benjamin Netanjahu. Manche sind über diese Informationen erfreut, andere sind regelrecht am Zittern, wenn sie an die Folgen dieser Regierung denken. Unzählige Israelis, darunter einige orthodoxe Juden/ Jüdinnen, demonstrierten gemeinsam mit Araber:innen, gegen diese Staatsgewalt, allerdings erfolglos. Die palästinensischen Araber:innen sind wohl die größten Opfer der neuen, ultrarechten israelischen Regierung, denn sie sind ebenso am stärksten von der Gewalt des Militärs betroffen.

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Kommentare

 

Wenn es um den Nahostkonflikt geht, dann wollen immer alle, dass das angegriffene Israel deeskaliert.

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