Kapstadt - meine ersten Eindrücke

03. Januar 2017

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tafelberg kapstadt südafrika
Foto: Artur Zolkiewicz

Ich hatte immer schon das Glück, dass ich wegen meines Jobs viel reisen konnte. Als Model verbringt man in einem Land 1-3 Monate. Genug, um die Stadt, in der man sich aufhält, kennenzulernen, neue Freundschaften zu schließen und etwas mehr über die Kultur des jeweiligen Landes zu erfahren. 

Meine Reisen haben mich in unterschiedliche Länder gebracht: Griechenland, Deutschland, Italien, Singapur, China, Türkei, Mexiko, Taiwan, Südkorea, Japan, USA und noch einige mehr. 

 

Diesen Beitrag schreibe ich auf dem Balkon von meinem derzeitigen Apartment in Kapstadt in Südafrika. Vor meinen Augen habe ich den berühmten Tafelberg, die Sonne geht unter und das Weltwunder zaubert seine magischen Lichttricks herbei. Atemberaubend. Ich kann mir gerade kaum einen besseren Ort zum Schreiben vorstellen. Ich kann kaum glauben, dass in den kommenden vier Wochen eines der sieben Weltwunder das Erste sein wird, was ich nach dem Aufwachen aus dem Fenster sehen werde. 

Ich bin zwar erst seit ein paar Tagen in Kapstadt, ich habe aber schon gelernt, diese Stadt zu lieben. Nicht umsonst wird sie als eine der schönsten Städte der Welt betrachtet. Nicht umsonst gehören ihre Strände zu den schönsten Stränden der Welt. Leider gibt es auch Dinge, die mir sofort aufgefallen sind und die ich alles andere als schön gefunden habe. Darauf komme ich aber ein wenig später zurück. 

 

 

Nette Kapstädter, schönes Wetter und gesundes Essen 

Die Kapstädter sind generell sehr freundlich und hilfsbereit. Gefragt nach dem Weg antworten sie zumeist lächelnd. Es wurden zwar meiner Freundin und mir hier und da seltsame Blicke zugeworfen, wir haben uns aber bisher überall sicher gefühlt.

Es ist Sommer in Südafrika, die Temperaturen reichen bis 31 Grad und es wird immer heisser. Die Ozeanbrise macht die Hitze weniger spürbar. Das Wetter ist perfekt. 

Aus kulinarischer Sicht gibt es hier für jeden was, sogar für mich. Ich bin ein Foodie und mag es, gut und gesund essen zu gehen. Es ist sonst nicht immer einfach, das Essen zu bekommen, das ich gerne haben möchte. Kapstadt ist anders: low-carb, proteinreich, gesundes Fett & Co. sind keine fremden Begriffe hier. In den meisten Supermärkten gibt es eine größere Auswahl an gesunden Produkten als in den meisten Ländern, die ich bisher besucht habe. Es ist wie ein Paradies für mich. 

Als wäre das nicht genug, sind all diese Sachen sehr günstig. Der südafrikanischen Währung geht es seit einiger Zeit nicht allzu gut. Da ich sonst in London lebe, das bekannterweise nicht zu den günstigen Orten gehört, zahle ich für viele Sachen weniger als die Hälfte von London-Preisen. Ich könnte mich daran gewöhnen. 

 

Extreme soziale Ungleichheit

Das Einzige, was mich stört und was ich nicht verstehen kann, ist die soziale Ungleichheit, die sich immer noch nach Hautfarbe zu sortieren scheint. Die Kontraste manifestieren sich  an den extremen Gegensätzen zwischen arm und reich. Ein wunderschönes Land, das aber weiterhin ein Land der polarisierenden sozialen Unterschiede bleibt. Die Apartheid-Ära, auf welche diese Ungleichheiten zurückzuführen sind, scheint weiterhin die südafrikanische Bevölkerung zu spalten. Die weiße Minderheit und die schwarze Oberschicht bleiben an der Macht, die schwarze Mehrheit bleibt weiterhin arm und mittellos. Es kann einem nicht nicht auffallen, wenn man all das gute Essen, das schöne Wetter und die wunderschönen Aussichten genießt. All diese Dinge verlieren an ihrer Attraktivität, wenn man an die Situation im Land denkt. 

 

Das waren meine ersten Eindrücke aus Kapstadt. Ich habe noch dreieinhalb Wochen vor mir und bin gespannt darauf, womit mich diese wunderschöne Stadt überraschen wird. Ich hoffe, dass ich es schaffe, mehr über Menschen und ihre Probleme zu erfahren. Ich habe vor, nicht nur die Stadt, sondern auch das Land besser kennenzulernen. 

 

 

 

 

 

 

 

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