Mein bequemes Bio-Ego

22. Juni 2015

Ja, ich bin eine von denen. Eine Bio-Bequeme. Ich kaufe Freilandeier, habe stets einen Stoffbeutel zum Einkaufen parat und überweise monatlich an Greenpeace. Meine Wäsche wasche ich ökologisch, meine Badewanne und mein Gesicht auch.

Denn die Umwelt, ihre Flora und Fauna sind mir wichtig. – Nur mal im Ernst, wie wichtig wirklich? Ich gehe ja weder dumpstern, noch lege ich mich bei Atomtransporten auf die Schienen. Nicht einmal vegan bin ich. Das wäre anstrengend. Bio-Fleisch kaufen und zur Thunfischpackung mit diesem Anti-Delphin-Beifang-Siegel drauf greifen geht leicht.

Auch 19 Cent mehr für Bio-Milch ausgeben tut nicht richtig weh. Aber keine Echtleder-Handtaschen mehr shoppen? Aua, das schmerzt. Regionales Gemüse einkaufen ist schon aufwändig genug, doch bei Modeketten konsequent die Produktionsweise recherchieren und etwa auf Zara-Outfits (made in Bangladesch) verzichten? Puhh.

Das ist wahrlich ein Öko-Level außerhalb meiner Komfortzone. Zumal umweltbewusste „Mode“ nicht nur 19 Cent teurer ist. Einmal war ich Vegetarierin, sogar acht Jahre lang, dann bekam ich einen starken Eisenmangel, so dass ich Prioritäten setzte. Die Entscheidung fiel gegen Lämmer, Hühner und Rinder aus. Tja, typisch bio-bequem, egoistisch ab der kleinsten Schmerzgrenze.  –  Und wo liegt deine?

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