Studienabbruch ist nicht das Ende..

16. Juni 2016

.. sondern der Anfang

Ein ganzes Semester habe ich mein Jusstudium ausgehalten. Doch dann konnte ich nicht mehr. Ich fällte eine Entscheidung, die ziemlich schwer für mich war: Ich hörte auf. Und ich bereue nichts.

Am Anfang war alles noch ,,gut''

Dabei war ich am Anfang noch sehr motiviert. Mit großen Augen betrat ich die Uni Wien und hörte bei jeder Vorlesung und Pflichtübung zu. Mein Ziel war es, Anwältin für Menschenrechte zu werden. Doch ab und zu schoss mir der Gedanke durch den Kopf, ob ich das wirklich will. Sechs Jahre Studium? All die verschiedenen Rechtsformen lernen, die ich später nicht anwende? Doch ich tat das als ganz normalen Zweifel ab. Nach ein paar Monaten voll mit Kursen und Klausuren stand dann die groß gefürchtete Steop an. Einen Monat lang paukte ich dafür und verließ kaum das Haus. Allein mit meinen Gedanken kamen immer größere Zweifel. Ich wollte einfach nicht mehr. Der Stoff interessierte mich nicht.

Die Angst auszubrechen

Doch ich hatte Angst. Angst vor den Reaktionen meiner Familie, denn ein angesehenes Studium ist wichtig. Angst vor dem, was auf mich zukommen könnte. Angst vor dem Unbekannten. Angst vor mir selbst. So legte ich die Steop doch ab. Und bekam einen glatten Fünfer drauf. Ich meldete mich auch für das nächste Semester an und besuchte dort Kurse. Doch während ich auf das Ergebnis wartete, begann ich mich schon umzusehen. Nach einem Journalismusstudium. Das ist nämlich mein Berufswunsch mit 16 gewesen, bevor es mir ausgeredet wurde. Keine Zukunft in der Medienbranche und so. Doch ich erzählte niemandem davon.

Folge deinem Traum und so

Dann las ich ,,Der Alchemist‘‘ von Paulo Coelho. Darin schreibt er, dass man seinem Traum folgen und seinen eigenen Weg finden sollte. Das gab mir noch einmal den nötigen Antrieb, meinen Entschluss meiner Familie mitzuteilen. Bei einem Abendessen platzte ich damit raus. Am Anfang waren die Reaktionen nicht so schlimm, doch nach und nach spürte ich die negativen Vibes innerhalb meiner Familie. Ich würde mir meine Zukunft verbauen und so. Auch ich dachte anfangs daran. Für mich war eine Welt zusammengebrochen. Das Studium hatte mir Sicherheit gegeben und nun war sie weg. Doch ich wollte bei meinem Entschluss bleiben.

Ich bereue nichts

Mein Onkel riet mir dann, Praktika zu machen und Journalismus nicht zu studieren. Ich würde dann direkt sehen, ob es mir taugt. So tat ich es. Und kam zur biber-Akademie. Seit eineinhalb Monaten bin ich schon dort. Hier habe ich einen verloren geglaubten Faden im Leben wiedergefunden. Dabei kann ich sagen: Es war eine der besten Entscheidungen meines Lebens. Die völlige Unterstützung meiner Familie habe ich zwar nicht, doch ich mache, was ich liebe. Ich habe Spaß dabei. Und sammle Erfahrungen. Ich bereue nichts.

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