Tod in Mekka – dem Paradies so nah

25. September 2015

Bei einer Massenpanik in Mina, Mekka, kamen nach letzten Angaben mindestens 700 Menschen ums Leben, mehr als 800 seien verletzt worden. Dies ist die größte Tragödie der alljährlichen Pilgerfahrt der Muslime, der Hajj, in 25 Jahren.

Bei der rituellen Steinigung des symbolischen Teufels mit sieben Steinen, die letzte Station auf der zehrenden Reise der Pilger, kam es bereits 2006 zu einer Massenpanik mit 362 Toten und mehreren Hundert Verletzten. Ein saudischer Minister beschuldigt einstweilen die Opfer der Tragödie vom Donnerstag den Instruktionen der Sicherheitsbeamten nicht Folge geleistet zu haben. Bei einem Kranunglück kurz vor der diesjährigen Pilgerreise kamen bereits 107 ums Leben. Damit starben bei dieser Pilgerreise bereits mehr als 800 Menschen. Nur 1990 bei einer Panik in einem Tunnel, der zu den heiligen Städten führte, starben in Mekka mehr Leute an einem einzigen Tag, nämlich 1462 Pilger.

Bei aller Kritik an den fehlenden Sicherheitsmaßnahmen der saudischen Behörden, wünschen viele Muslime den Toten nur eines: das Paradies. Dieses sei für die Verstorbenen dieses Unglücks besonders nah, da sie bei ihrem Dienst an Gott ihr Leben ließen. Einige Reaktionen in den sozialen Netzwerken:

Hajj
Twitter Screenshot

„Wieso beten alle für die Toten?“ Sie wären doch besonders gesegnet und bekämen freien Eintritt ins Paradies, meint jemand auf Twitter.

Hajj
Facebook Screenshot

Nichts auf der Welt sei erfüllender als deinem Schöpfer gegenüber zu treten, während Er zufrieden mit dir sei, schreibt dieser junge Mann auf Facebook. Jegliche Kritik und die Forderung nach mehr Sicherheit für die Pilger sei zwar berechtigt, meint er, doch das schönste ist für ihn, dass diese Pilger den Tod in Mekka mit der Vergebung all ihrer Sünden, gefunden hätten.

Hajj
Twitter Screenshot

Sterben werden wir alle einmal, jedoch bei der Hajj zu sterben: „Was für ein gesegneter Abschied“ kommentiert ein Mann auf Twitter.

Hajj
Facebook Screenshot

Eine Dame sagt über die Tragödie auf Facebook: „717 Pilger sterben, als sie den Teufen steinigen. Kein Kommentar außer, dass sie hoffentlich ins Paradies kommen, ansonsten…“

Hajj
Twitter Screenshot

Hajj
Twitter Screenshot

Es beten und fühlen Millionen Muslime mit den Familien und Angehörigen der Verletzten und Toten an den Tages des Opferfestes und auch die nicht-muslimische Welt betrauert die Opfer und bekundet Beileid. „Wir sehen uns im Paradies wieder“ heißt es und viele gute Wünsche an die Verwundeten auf Twitter.

 

 

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