Töten für die Klicks!

26. Mai 2015

Der dänische Radiomoderator Asger Juhl ermordet LIVE ein Kaninchen mit der Fahrradpumpe. Der Vorfall löste den Zorn der Öffentlichkeit aus. In den sozialen Netzwerken fordern Menschen zum Boykott des Radiosenders auf. Der Moderator sagt, dass er seine Taten nicht bereut.

Kaninchen
Mint Images / picturedesk.com

Der Radiomoderator Asger Juhl brachte am Montag,  dem 25. Mai, das Tier ins Studio und erklärte, dass er prüfen will, ob er für das Tier während der Sendung Mitgefühl empfinden wird. Er gab dem Kaninchen sogar eine Name: Alan.

Das Thema der Diskussion war die Heuchelei von Tierschützern, die gegen Gewalt an Tieren protestieren, aber täglich Fleisch aus Supermärkten konsumieren. Der Radiomoderator sagte „Mit dieser Aktion will ich die Heuchelei von Tierschützern demonstrieren, die Fleisch essen!“ Und so schlug er dem neun Wochen alten Kaninchen mit einer Fahrradpumpe vor laufender Kamera auf den Kopf. Die Tierschützerin Linse Kessler, welche unmittelbar an der Diskussion teilnahm, versuchte ihn zu stoppen. Aber es war zu spät. Alan war tot.

Der Moderator nahm daraufhin das getötete Kaninchen mit nach Hause, um Ragout mit seiner Familie zu kochen. Seine Kinder (6 und 8) haben ihm beim Kochen geholfen. Der Gipfel des Zynismus, oder?

Nun, für den Radiosender 24syv ist es ein „Gipfel“ an Klicks. Allein das Video mit Alan im siedenden Wasser hat 52.000 Views. Die Tierschützer und die Bewohner Dänmarks haben dazu aufgerufen, Juhl und der Radiosender zu boykottieren. Tatsächlich wurde eine entsprechende Gruppe auf Facebook geschaffen, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Blogs etwa 1.500 Likes hat. Viele Medien weltweit haben mit Missbilligung über diesen Mord berichtet. Aber wie sagen viele Werber: Schlechte Werbung ist besser als keine. Und diese Aktion ist ein trauriges Beispiel, dass das tatsächlich funktioniert.

Ich für meinen Teil sehe mehr Heuchelei in den Versuchen der Medien, mehr Klicks und Ruhm zu bekommen in dem sie vor laufender Kamera Tiere töten, als den Vorwurf gegenüber der Tierschützer. Wenigstens versuchen die Tierschützern etwas Gutes zu tun. Und das nicht nur für Klicks oder Kohle.

 

Videos:

https://www.facebook.com/Radio24syv/videos/vb.261377963890954/1070747579...

https://www.facebook.com/Radio24syv/videos/vb.261377963890954/1071191852...

 

Ira Dyagileva ist derzeit die Stipendiatin der biber-Akademie. Sie ist russiche Journalistin, die seit 7 Monaten in Österreich lebt. Deswegen einfach ein Auge zu drücken, falls ihr den ein oder anderen Fehler in ihren Blogs entdeckt. Aller Anfang ist schwer und ihr seid bestimmt auch keine Profis in RussischUkrainisch und ein bisschen Polnisch oder?

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Kommentare

 

sehr sehr krank ..

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