Wien-Favoriten: Türkische Nationalisten stürmen Fest

Die Konflikte zwischen der kurdischen Arbeiterpartei ATIGF und Anhängern der AKP spitzen sich auch in Wien immer weiter zu. Laut einem kurier.at-Artikel vom 02.08.2016 stürmte am Sonntag um 01.30 in der Nacht eine siebenköpfige Gruppe türkischer Nationalisten ein Fest, bei dem sie die kurdische Gemeinde vermuteten. Die Veranstaltung fand im Ernst-Kirchweger-Haus (EKH) in Wien-Favoriten statt.

Katastrophe konnte rechtzeitig verhindert werden

Die Eindringlinge warfen mit antikurdischen und antikommunistischen Parolen um sich, während sie in den Saal eindrangen. Allerdings merkten sie schnell, dass es sich bei den Gästen offensichtlich nicht um Anhänger der kurdischen Arbeiterpartei handelte, sondern um eine serbische Community, die den Saal für eine Geburtstagsfeier nutzte. Die Täter verließen den Saal, jedoch nicht ohne vorher im Vorraum Plakate von der Wand gerissen und Info-Material in Brand gesteckt zu haben. Das Feuer konnte jedoch sogleich von den Gästen der Feier gelöscht werden, was eine Katastrophe verhinderte, wie Nadir Aykut von ATIGF in einer Stellungnahme sagte.

Die türkischen Nationalisten kündigten an, wiederzukommen, um das Gebäude niederzubrennen. Namen sind der Polizei noch keine bekannt, die Ermittlungen laufen. Es liegen bisher keine Hinweise vor, lediglich das Video eines Anrainers, der die Täter filmte.

Situation verschlechtert sich

Die Lage zwischen den beiden Volksgruppen scheint sich sowohl in der Türkei als auch hierzulande immer weiter zuzuspitzen. Hinzu kommt, dass die begangene Tat weiter ein schlechtes Bild auf die in Österreich lebenden Türken wirft. Einige Leser reagieren auf die Schlagzeile mit bereits gebräuchlichen Parolen wie „Packt endlich eure türkischen Koffer und schleicht euch!“