Warum ich binomische Formeln beherrsche, aber keine Ahnung vom Steuerausgleich habe

27. Mai 2021

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Foto: https://www.financiallifepark.at/de/presse
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Am 26. Mai fand im Magdas-Hotel eine Pressekonferenz zum Thema „Junge Migratinnen und Migranten in Österreich und deren Herausforderungen in Sachen Arbeit und Beschäftigung“ statt. Am Podium waren die Migrationsforscherin und Kulturwissenschaftlerin Dr. Judith Kohlenberger, der FLiP- Leiter Mag. Philip List und die Deutschtrainerin und Koordinatorin im Verein „the CONNECTION“ Simone Uebelhart. Außerdem berichteten Mustafa Mhozada und Khamleen Sheikmous von oftmals frustrierenden Situationen während ihrer Ausbildungs- und Arbeitssuche in Österreich.

 

FLiP, Erste Bank Financial Life Park, und der Verein „the CONNECTION“ haben in Kooperation Lernunterlagen entwickelt, die die finanzielle Lebensbildung junger Menschen fördern. „Wir wollen mit der neuen Publikation einen kleinen Beitrag leisten, um jungen Migrantinnen und Migranten den Weg zum Einstieg in den Arbeitsmarkt zu erleichtern.“, erklärt Philip List. Ich wünschte, jemand hätte mich auf diese Kooperation nach meiner Matura hingewiesen. Die Informationen in diesen Broschüren hätten mir hinsichtlich der Ausbildungs- oder Arbeitssuche bestimmt geholfen. Denn nach der AHS-Matura hat mich der Wind vom echten Leben zerzaust! Ich konnte Binomische Formeln und Gedichte analysieren, aber hatte keine Ahnung vom Arbeitsleben, von Wohnungssuchen oder vom Umgang mit Finanzen. Ich hätte mir gewünscht, dass diese Alltagskompetenzen in der Schule abgedeckt wären. Da das Wissen darüber, wie man beispielsweise einen Jahresausgleich macht, von jungen Menschen im späteren Leben vorausgesetzt wird, obwohl die finanzielle Lebensbildung in der AHS meiner Ansicht nach zu kurz kommt. Ich gönn' sie euch: Die Publikationen von FLIP und „the CONNECTION“ sind online für jeden zugreifbar.

 

Khamleen und Mustafa haben beim Deutschlernen oder bei der Ausbildungssuche vom Verein „the CONNECTION“ verschiedene Unterstützungsangebote bekommen. „Ich hatte im Gegensatz zu einigen meiner Freunde noch Glück bei meiner Ausbildungssuche“, erinnert sich die 27-jährige Geflüchtete Khamleen Sheikmous. Sie erzählt, dass sie bis zu ihrem jetzigen Ausbildungsplatz in einer höheren Bildungsanstalt für Chemie viele Wege einschlagen und sich mit viel bürokratischem Papierkram herumschlagen musste. Auch an Khamleens Beispiel bestätigt sich, dass Kompetenzen, wie das richtige Ausfüllen von Formularen, für die Bewältigung des Alltags in der Arbeits- und Behördenwelt grundlegend sind.

 

Die Materialien von von FLiP und „the CONNECTION“ finden mittlerweile in unterschiedlichen Schulen Einsatz. Philip List betonte, dass die wirtschaftliche und finanzielle Lebensbildung in Schulen intensiver eingebaut werden muss. Nur dadurch können junge MigrantInnen in die Gesellschaft aufgenommen werden und ihr Potenzial einbringen.

 

Hier findet ihr mehr Informationen über FLiP 

Hier gibt es alles, was ihr über„the CONNECTION“wissen wollt 

 

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