Wen interessiert die Queen eigentlich?

15. September 2022

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Queen
Foto: Alfred Derks

Big News! Die Queen ist gestorben. Erzählt mir etwas Neues. Ihr Tod ist nun eine Woche her und weiter dominieren Schlagzeilen über das Ableben der britischen Königin. Zahlreiche Rückblicke über das Leben der Queen, doch wo bleibt die Kritik? Darf man eine so wichtige Person, zum Anlass ihres Todes kritisieren? 


Ein prägender historischer Moment für England, aber auch für die ganze Welt. Queen Elizabeth regierte 70 Jahre lang. Kein britisches Staatsoberhaupt hat jemals so lange regiert wie sie. In ihrer Amtszeit erlebte sie unter anderem den Kalten Krieg und den Zerfall des britisches Weltreichs. Sie schien als Monarchin nicht mehr wegzudenken zu sein. Trotz ihres hohen Alters und den mehrfachen Meldungen, dass sich ihr Gesundheitszustand immer weiter verschlechtert, war der Tod von Queen Elizabeth ein Schock.

Zahlreiche Videos und Tik Toks von jungen Menschen, die die Reaktionen ihrer fassungslosen, weinenden Eltern aufnehmen, gehen viral. Junge BritInnen machen sich über die „übertriebenen“ Reaktionen ihrer Eltern lustig. Aus zahlreichen Videos geht hervor, dass viele Jugendliche keinen Bezug zur Queen haben und den Trubel drum herum, nicht verstehen können. Es entsteht der Eindruck, dass alle um die britische Monarchin trauern würden, dabei ist sie vielen Jungen einfach egal.

Der Tod der Queen bleibt tragisch. Doch obwohl die süße Oma in den bunten Kleidern als Symbol Englands gefeiert wird, sind unter ihrer Herrschaft auch tragische Dinge passiert. Malcolm Ụzọma Ohanwe, Journalist und Moderator, twittert über die Auswirkungen Englands auf Länder des globalen Südens.

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Twitter: Malcolm Ụzọma Ohanwe

England ist bekannt für die Ausbeutung und Fremdbestimmung afrikanischer Länder. Der Reichtum des Königreiches basiert auf Sklaverei und Ausbeutung in der Vergangenheit. Doch diese hat bis heute reale Folgen auf alle People of Colour, deren Geschichte von Diskriminierung, Rassismus und Fremdbestimmung geprägt ist.

Ob der Tod von Queen Elizabeth als Anlass genutzt werden sollte, sich mit der brutalen Vergangenheit des britischen Königshauses auseinanderzusetzen, bleibt eine moralische Frage. Ihren Lebensweg Revue passieren zu lassen und in keinem Punkt, die zahlreichen Kolonialverbrechen und Gräueltaten, die das britische Imperium zu verschulden hat, zu erwähnen, ist schlichtweg falsch.

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