Wiens bester Döner

01. Februar 2016

Döner
Foto: Onur Kas

Lange habe ich ihn in Wien gesucht: den besten Döner der Stadt. Nun habe ich ihn gefunden. Er kommt aus Berlin.

Man sucht, sucht und sucht, aber irgendwie soll es einfach nicht passieren, die Richtige zu finden. Wenn man besonders wählerisch ist, wird man es schwer haben auf dem Markt. Man stellt einfach zu hohe Anforderungen. Meistens sind es Zufallsbegegnungen, die einen doch zusammenbringen. Und wenn man einmal die Richtige gefunden hat, erlebt man einen regelrechten Glücksmoment.

Versteckt hinter parkenden Autos

Ich habe sie endlich gefunden: Wiens beste Döner-Bude. Aus purem Zufall: Vor zwei Wochen fuhr ich mit meiner Mitbewohnerin mit der 49er Richtung Hütteldorf. Der Abend war schön und gesellig. Mittlerweile waren wir so müde, dass wir nur seltsame Töne von uns geben konnten.

Döner
Foto: Onur Kas

Ganz plötzlich juckte es an meinem rechten Ohr. Intuitiv drehte ich meinen Kopf nach links und kratze mich daran. Da fiel mir im Vorbeifahren, versteckt hinter parkenden Autos, ein kleiner Imbissstand in der Zieglergasse Ecke Westbahnstraße auf. Ich fragte meine Mitbewohnerin: „Du sag mal, stand da gerade "Berliner Döner" auf dem Imbissstand?“ Sie vernahm es leider nicht. Aber mein fotografisches Gedächtnis hatte mich nie getäuscht.

Ich war neugierig. Wenn es ein Berliner Döner war, würde der sicher super schmecken. Denn ich erinnerte mich noch sehr gut an meinen letzten Döner in Berlin-Kreuzberg: Ein warmes und knuspriges Fladenbrot, würziges Lammfleisch und frischer Salat. Und die Soße erst….

„Ein Lamm-Döner mit allem und Joghurtsoße“

Heute gehe ich an den Ort zurück: Der Stand heißt wirklich „Berliner Döner“. Neben Hähnchen wird auch Lamm angeboten. Ob er wirklich so gut schmeckt? 3,30€ kostet mich die Frage. „Ein Lamm-Döner mit allem und Joghurtsoße bitte.“, sage ich und komme mit den Verkäufern ins Gespräch. Denn sie haben gleich bemerkt, dass ich aus Deutschland bin. Ich frage die Herrschaften, ob sie wirklich aus der deutschen Hauptstadt kommen. „Nein, aber das Fleisch kommt aus Berlin“, antwortet einer der Herren, der – laut eigenen Angaben – aus der wahren Döner-Metropole stammt: Duisburg-Hamborn.

Döner
Foto: Onur Kas

Mit all diesen Heimatgefühlen beiße ich rein und erlebe regelrecht eine Trance. Einfach perfekt. Ein Moment, in dem ich dankbar bin, kein reiner Pflanzenfresser zu sein. Verzeiht mir liebe Vegetarier, ich respektiere und bewundere euch nach wie vor. Aber nicht nur die Mahlzeit fühlt sich gut an, sondern auch das herzliche Gespräch mit den Verkäufern. Zum Abschied gibt es einen türkischen Tee. Gratis! Ich frage nach, wie lange die schon hier stehen. Sieben Monate sind es schon. Eine Sünde, dass ich sie vorher nicht entdeckt habe. 

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