Freitags in der Moschee beten und am Abend saufen gehen. Aber Schweinefleisch ? Niemals ! Glückliche Beziehung, aber nur im Internet. Für 130 Euro wieder Jungfrau. Besteht unsere Generation aus Heuchlern oder sind wir alle eben „auch nur Menschen“?

Bloß kein Schweinefleisch, freitags beten und am Abend saufen gehen

Das Freitagsgebet ist eine religiöse Pflicht für muslimische Männer. Viele gehen dieser Verpflichtung nach. Freitags gehen aber auch alle Freunde saufen. Man ist jung, man will Spaß. Der Versuchung können dann viele nicht widerstehen. „Allah wird mir schon vergeben.“ Man nimmt die Sache mit dem Alkohol eben locker.

Beim Schweinefleisch sagen viele „Alki-Moslems“ aber ganz klar „Nein danke, das ist bei uns haram.“ Alkohol und Schweinefleisch kann man aber eigentlich in dieselbe Kategorie einordnen, dennoch wagen es nur die wenigsten Moslems, Schweinefleisch auch nur anzurühren. Wenn man sie damit konfrontiert sagen sie „Geh, das ist was gaaaaanz anderes.“ Genau, auf Spaß mit Freunden zu verzichten tut eben mehr weh.

Social Media: Alle sind reich und überglücklich

Hier kann man sein, wer man will. Ich kenne Leute, die eigentlich als Mitarbeiter in Luxushotels arbeiten. Auf Instagram inszenieren sie sich jedoch deutlich als Gast. Posing im Anzug und Cocktails über den Dächern Wiens. #thegoodlife eben. Dass sie dort nur arbeiten, wird natürlich nicht angedeutet.

Auch zahlreiche Beziehungen sehen auf Facebook und Instragram leider schöner aus als sie eigentlich sind. Wer das „Traumpaar“ besser kennt, weiß von Handgreiflichkeiten, Betrug und Trennungswünschen. Die Öffentlichkeit muss vom Gegenteil überzeugt werden. Vielleicht will man sich dadurch aber auch nur selbst „vom Glück“ überzeugen.

Na na, mein Job ist eh ur leiwand

Natürlich sind auch reale zwischenmenschliche Beziehungen gefüllt mit Lügen und Inszenierung. Unzählige Leute sind zum Beispiel mit ihrem Job nicht zufrieden. Vor ihren Freunden reden sie sich jedoch die schrecklichsten Tätigkeiten und die lächerlichste Bezahlung schön. Keiner darf wissen, dass etwas im eigenen Leben beschissen läuft.

Die Angst vor dem Alleinsein

Es gibt Leute, die seit mehreren Jahren in einer festen Beziehung sind und auf die Frage „Liebst du sie/ihn?“ mit einem „Hm.. naja, glaub‘ schon“ antworten. Sie gehen Beziehungen nur ein, um nicht alleine zu sein. Vor dem Partner heuchelt man Gefühle, vor den Freunden spricht man die harte Wahrheit aus.  

Wieder Jungfrau durch den Onkel Doktor

Besonders in sehr konservativen Kulturen kennt jeder den „Jungfrauen-Kult“. Eine Frau mit verlorener „Unschuld“ hat keine Chance auf die Ehe. Für 130 Euro lassen sich daher viele Frauen das Jungfernhäutchen wieder zusammennähen.

Dazu stehen können

Gesellschaftlicher Druck, aber auch der Erfolgsdruck ebnen den Weg zu diesem Problem unserer Generation. Wir sind am Ende aber alle doch „auch nur Menschen“ und sollten unsere Masken ablegen und lernen, zu unerwünschten Tatsachen stehen zu können.