Der Hund der nicht scheissen wollte

12. Mai 2009

Der Weg zum Herzen eines Wieners, führt ja bekanntlich über seinen Hund. Auch in diversen Integrationskursen wird diesem Aspekt wichtige Bedeutung beigemessen. So rät man den frisch zu integrierenden Migrantinne, sich mit dem österreichischen Hund auseinanderzusetzen, als Zeichen des Integrationsfortschrittes und bester freundschaftlicher nachbarschaftlicher Absichten.

Ich habe den Modejob des Dogsittings für mich entdeckt. Ein golden redriver, voll das gute Gemüt, aber sehr alt – so an die 90 in Menschenjahren. Er hört auf Simba und ihm fällt das Fell schon aus. Er ist gutmütig, aber den Glanz seiner einstmaligen Schönheit hat er verloren. Kürzlich erlitt er auch einen Schlaganfall, neben anderen Leiden die in quälen - entweder akuter Durchfall oder Verstopfung, so wie heute.

So, ich heute in meiner trendigen Dogsittig Rolle der urbanen Aussteigerin, hatte den Auftrag, den Hund zum scheissen zu bringen. Es funktionierte einfach nicht. Wir kamen heute sehr gemächlich zu dem kleinen rasenflächigen Platz, wo eine kleine Kirche steht. Aber er machte keinen Anstand auch nur irgendwie ans scheissen zu denken. Beim Versuch den Sprung auf die etwas erhobene Grasfläche zu schaffen, in der dekorative Blumen gesteckt sind, musste ich Simba nachhelfen und ihm drüber helfen, in dem ich seinen Hinterkörper auf diese Rasenfläche hob. In der Hoffnung er würde doch scheissen gehen. Er schnaufte mich aber nur an.
Er schnupperte dafür sehr viel. Mal da kurz geschnuppert, mal dort kurz geschuppert. Ab und an was angepinkelt. Vom scheissen war Simba jedoch weit entfernt.
Mit riesigen großen Augen, sah er mich an und fing an Richtung Heimat zu gehen. Ich ihm nach. In der Heimat angekommen, erklärte ich die Sachlage des scheiss-technischen Problems und das da nichts gröberes rauskam aus dem Hund.

Ich erklärte mich bereit, den scheiss Versuch ein zweites Mal zu beschreiten und ging wieder vor die kleine Kirche, die umgeben ist von kleineren begrasten Grünflächen.

Ich nahm den Hund auch gewissenhaft von der Leine, da ich über die Charakteren Eigenschaften des Hundes aufgeklärt wurde, dass dieser an der Leine nicht scheissen kann. Ich stellte mich in die verschissene begrünte Grasfläche rein und um Simba zum scheissen zu motivieren, fing ich an mit ihm zu reden. Er wedelte mich dafür nur mit dem Schwanz an. Ich sagte zu ihm „…bitte Simba geh doch endlich scheissen“. Er wollte gestreichelt werden, schiss aber nicht.

Bis der erlösende Anruf per Handy kam, in dem ich meine vergeblichen scheiss Versuche detailliert schilderte, dass der Hund auch ohne Leine einfach nicht scheissen wolle und auch die psychologisch, aufbauenden Gespräche mit dem Hund, die ihn zum scheissen motivieren könnten, keine erfolgreichen Ergebnisse lieferten.

Also bewegten Simba und ich uns wieder Richtung Heimat ohne geschissen zu haben.

Kommentare

 

ah scheiße ist das lustig....:-)

 

....oder zwei Tage lang in Sauermilch abgestandener Hirsebrei könnten da sehr hilfreich sein - wenn ich da mal von mir ausgehen darf. Da schafft der Bursche wahrscheinlich nicht mehr als ein paar Schritte bis es ihn "überkommt" ....

 

Здравствуйте господин бахофнер.

Спасибо за поучать. Как дела господин баџофнер?

 

:)

Der arme hund... aber witzig ist die geschichte trotzdem

 

da kann man fast nur Scheisse sagen =)

Das könnte dich auch interessieren

.
Sie kochen, kosten und kreieren: Amina...
.
„Bis ich 13 Jahre alt war, dachte ich,...

Anmelden & Mitreden

4 + 4 =
Bitte löse die Rechnung