"Das Leben ist monoton: Von der Arbeit nach Hause, von zu Hause wieder in die Arbeit". Dieser Satz, der von einer Postbeamtin oder einer Kassiererin im Billa stammen könnte, kommt mit einem müden Lächeln über Şara's Lippen. Sie ist nur eine von vielen Transsexuellen, die in Istanbul als "nicht mal dritte Klasse Mensch" leben.

"80% der Menschen in diesem Land, haben etwas gegen uns" - mit diesem Bewusstsein führen Menschen wie Şara tagein tagaus ein Leben am Rande der Gesellschaft.

Verborgenes Ghettoleben

Wie lebt es sich als Transsexuelle in einam Land, in dem patriachalische Strukturen vorherrschen und die Rollenverteilung der Geschlechter großteils klar definiert ist? Warum werden Menschen wie Şara nicht in das Arbeitsleben integriert, sondern müssen ins Rotlichtmileu abtauchen, um die Existenz zu wahren? Warum haben Polizisten das Recht, Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und ihres Äußeren zu schlagen? Was treibt scheinbar "normale" Bürger als Kunden zu Transsexuellen?

Im Rahmen der Wiener Festwoche hat die Veranstalterin, Barbara Ehnes, zwei Gäste aus Istanbul geladen- Burçin und Elçin.

In einem türkisch eingerichteten, begehbaren Kuppelzelt im Resselpark (Karlsplatz) haben Besucher die Möglichkeit, auf sechs Videoscreens verschiedene Schicksale kennenzulernen und direkt im Anschluss bei einer Tasse Türkischen Kaffee die Istanbuler Gäste zu ihrem Leben zu befragen. Wer Glück hat, erfährt mehr über seine eigene Zukunft beim Kaffeesatz lesen!

Info:

Ort: Kuppelzelt am Karlsplatz, Resselpark, 1040 Wien
Dauer: 1. bis 8. Juni 2009, täglich 18-22 Uhr  
Eintritt: 5 Euro – kein Vorverkauf – die Karten sind ausschließlich an der
Abendkasse direkt im Kuppelzelt erhältlich.

Eröffnungsparty mit DJ Yasemin
(Homoriental) einladen, die am 1. Juni, ab 23 Uhr in der brut bar,
Karlsplatz 5 stattfindet. Der Eintritt ist frei.