Türkischer Botschafter fragt: "Warum habt ihr 110.000 Türken eingebürgert?" im Presse-Interview von Heute

10. November 2010

Es ist seit erst ein paar Stunden öffentlich und schlägt jetzt schon hohe Wellen. Die Rede ist vom heutigen Interview des türkischen Botschafters in der Presse. Darin wettert Kadri Ecved Tezcan gegen die österreichische Gesellschaft ("Außer im Urlaub interessieren sich die Österreicher nicht für andere Kulturen"), HC-Strache ("Strache hat keine Idee, wie sich die Welt entwickelt."), Maria Fekter und die Sozialdemokratie ("Normalerweise verteidigen Sozialdemokraten die Rechte von Menschen, wo immer sie auch herkommen. Wissen Sie, was mir Sozialdemokraten hier gesagt haben? „Wenn wir etwas dazu sagen, bekommt Strache mehr Stimmen.“ Das ist unglaublich.)

FPÖ fordert nach den Aussagen Tezcans die Aussetzung der diplomatischen Beziehungen zur Türkei. Generalsekretär Vilismky dazu: "Der türkische Botschafter hat sich nicht nur massiv im Ton vergriffen, sondern einen Beweis mehr geliefert, dass die Türkei bzw. die türkische Mentalität niemals Teil der Europäischen Union werden kann." Schließlich bestimme nur der Österreicher selbst, was die Integration von Zuwanderern angeht. Außenminister Spindelegger ist ebenfalls wenig erfreut über die getätigten Statements. Deswegen wurde Tezcan kurzerhand ins Außenamt zitiert. Oje, das riecht nach Stunk.

Das komplette Interview gibt es auf www.diepresse.com und hier zum Nachlesen:

 Fakten und Zahlen zur türkischstämmigen Bevölkerung in Österreich: http://www.integrationsfonds.at/wissen/oeif_dossier/oeif_dossiers/

 

Tezcan: "Warum habt ihr 110.000 Türken eingebürgert?"

Der türkische Botschafter in Wien rechnet mit der gescheiterten Integrationspolitik ab und schont auch seine Landsleute nicht. Den Österreichern wirft er vor, sich nur im Urlaub für andere Kulturen zu interessieren.

Kadri Ecved Tezcan: Wollen Sie, dass ich im Interview als Diplomat antworte, was langweilig wird? Oder soll ich als jemand antworten, der seit einem Jahr in Wien lebt und viele Kontakte zu den 250.000 Türken hier hat?

 

Ich ziehe die zweite Variante vor. Was läuft bei der Integration der Türken in Österreich falsch?

Ich möchte eines vorweg sagen: Anders als Griechen oder Italiener begannen die Türken erst vor 35, 40 Jahren zu emigrieren. Österreich war übrigens das letzte Land, in das türkische Bürger kamen. Die Löhne in Deutschland waren höher.

 

Hat das zur Folge, dass es für Türken nicht einfach ist, sich an Regeln im Ausland anzupassen?

Das nicht. Ich wollte damit nur sagen, dass auch Einwanderer in den USA ihre Probleme hatten. Aber diese Probleme sind nun vergessen. Integration ist ein Prozess. Ich war vor fast zwanzig Jahren Generalkonsul in Hamburg. Jedes Jahr lud ich die Mädchen und Buben, die aufs Gymnasium aufgenommen wurden, in meine Residenz ein und gratulierte ihnen mit Geschenken. Es gab damals so wenige türkische Gymnasiasten. Heute könnte ich das in Österreich nicht tun, denn es gibt hierzulande ungefähr 2000 türkischstämmige Studenten, die hier geboren wurden, plus 20.000 türkische Gymnasiasten. Das ist wunderbar.

 

Das mag ein Fortschritt sein. Aber ein Blick in die Statistik zeigt, dass türkischstämmige Jugendliche an Gymnasien oder gar Universitäten ganz deutlich unterrepräsentiert sind.

Wir müssen noch einige Hausaufgaben erledigen. Aber auch die österreichische Seite muss etwas unternehmen. Es gibt Schulen, in denen türkische Kinder mit 60, 70 Prozent die Mehrheit stellen. Warum? Weil sie in Ghettos leben. Wenn Türken in Wien Wohnungen beantragen, werden sie immer in dieselbe Gegend geschickt, gleichzeitig wirft man ihnen vor, Ghettos zu formen. Und österreichische Familie schicken ihre Kinder nicht an Schulen, in denen ethnische Minderheiten die Mehrheit stellen. So werden Türken in die Ecke gedrängt.

 

Wer sollte ihnen andere Wohnungen anbieten? Die Stadt Wien?

Es geht um etwas anderes: um Toleranz. Jedes Jahr bekommen die Türken einen öffentlichen Ort, einen Park etwa, zugeteilt, um ihr Kermes-Fest zu feiern. Sie kochen, spielen, tanzen, zeigen ihre eigene Kultur. Die einzigen Österreicher, die Kermes besuchen, sind Politiker auf der Jagd nach Wählerstimmen. Wählen geht trotzdem nur die Hälfte der Türken. Die Wiener schauen bei solchen Festen nicht einmal aus dem Fenster. Außer im Urlaub interessieren sich die Österreicher nicht für andere Kulturen. Österreich war ein Imperium mit verschiedenen ethnischen Gruppen. Es sollte gewohnt sein, mit Ausländern zu leben. Was geht hier vor?

 

Viele Wiener haben offenbar Angst davor, dass sie in manchen Stadtteilen zur Minderheit werden und die türkische Kultur dominiert.

Die Welt ändert sich. Es geht nicht mehr darum, wer dominiert und wer nicht. Es gibt keine Grenzen. Je mehr Kulturen es gibt, desto reicher werden wir.

 

Das Problem ist, dass die Gesellschaft in Deutschland oder Österreich nicht mehr an Multikulturalismus glaubt. Das Konzept hat nicht funktioniert.

Warum hat es nicht funktioniert? Integration ist ein kulturelles und soziales Problem. Aber in Österreich ist das Innenministerium für Integration verantwortlich. Das ist unglaublich. Das Innenministerium kann für Asyl oder Visa und viele Sicherheitsprobleme zuständig sein. Aber die Innenministerin sollte aufhören, in den Integrationsprozess zu intervenieren. Wenn man dem Innenministerium ein Problem gibt, wird dabei eine Polizeilösung rauskommen.

 

Welche Zuständigkeit empfehlen Sie?

Das Sozialministerium, das Familienministerium, aber nicht das Innenministerium. Meine Leute fragen mich: Stellen wir hier ein Sicherheitsproblem dar? Ich habe mit der Innenministerin gesprochen. Sie möchte das alles nicht hören. Sie ist in der falschen Partei.

 

In welcher Partei sollte Maria Fekter denn sein?

Sie ist Mitglied einer Volkspartei, die sich als liberal versteht. Oder bin ich falsch informiert? Was sie vertritt, entspricht nicht einer liberalen, offenen Geisteshaltung. Das Gleiche gilt übrigens auch für Angela Merkel. Ich war so überrascht, als sie vor zwei Wochen sagte, Multikulturalismus habe versagt und Deutschland sei eine christliche Gesellschaft. Was für eine Mentalität ist das? Ich kann nicht glauben, dass ich das im Jahr 2010 in Europa hören muss, das angeblich das Zentrum der Toleranz und Menschenrechte ist. Diese Werte haben andere von euch gelernt, und jetzt kehrt ihr diesen Werten den Rücken. Trotzdem will ich nicht sagen, dass die Migranten keine Fehler gemacht haben.

 

Haben Sie je mit Heinz-Christian Strache oder einem anderen Politiker der FPÖ gesprochen?

Natürlich. Ich habe ihn getroffen. Wir haben übereingestimmt, in nichts übereinzustimmen, was Integration anlangt. Strache hat keine Idee, wie sich die Welt entwickelt. Ich habe auch noch nie eine sozialdemokratische Partei wie in diesem Land gesehen. Normalerweise verteidigen Sozialdemokraten die Rechte von Menschen, wo immer sie auch herkommen. Wissen Sie, was mir Sozialdemokraten hier gesagt haben? „Wenn wir etwas dazu sagen, bekommt Strache mehr Stimmen.“ Das ist unglaublich.

 

Viele Österreicher sehen das anders. Sie empfinden Unbehagen bei einzelnen Aspekte der Kultur, die Türken mitgebracht haben. Sie mögen nicht, wie Frauen behandelt werden, sie wollen keine Frauen in Kopftüchern herumlaufen sehen. Sie wollen auch nicht, dass junge Macho-Türken Mitschüler terrorisieren.

Davon habe ich nie gehört. Ich habe viele Statistiken gesehen aus dem Innenministerium, aus dem Justizministerium ...

 

Es ist kein Verbrechen, andere Jugendliche zu drangsalieren ...

... aber Türken sind nicht an der Spitze dieser Listen. Erlauben Sie mir noch eine Frage. Wenn etwas nicht zu Ihrer Kultur gehört, haben Sie dann das Recht zu sagen, Sie wollen diese Menschen nicht? Das ist eine andere Kultur, ein anderes Parfum, eine andere Folklore. Ihr müsst damit leben. Warum habt ihr 110.000 Türken eingebürgert? Wie konntet ihr sie als Bürger akzeptieren, wenn es so ein großes Integrationsproblem mit ihnen gibt? Ihr müsst mit ihnen reden. Die Türken sind glücklich, sie wollen nichts von euch. Sie wollen nur nicht wie ein Virus behandelt werden. Die Gesellschaft sollte sie integrieren und von ihnen profitieren. Ihr müsst keine Migranten mehr holen. Ihr habt sie hier. Aber ihr müsst an sie glauben, und sie müssen an euch glauben.

 

Aber Politiker müssen doch zum Beispiel das Recht haben zu sagen, dass sie keine Zwangsheiraten wollen ...

Natürlich. Wir wollen auch nicht, dass unsere Töchter zwangsverheiratet werden.

 

Und man kann von Türken auch verlangen, dass sie Deutsch lernen.

Definitiv, ich sage meinen Leuten immer: Lernt Deutsch und haltet euch an die Regeln dieses Landes!

 

Warum also klappt es nicht?

Sie haben es selbst sehr offen gesagt: Die Leute wollen hier keine Frauen mit Kopftüchern sehen. Ist das denn gegen das Gesetz? Nein, ihr habt da nichts zu sagen. Es steht jedem frei, was er auf dem Kopf trägt. Wenn es hier die Freiheit gibt, nackt zu baden, sollte es auch die Freiheit geben, Kopftücher zu tragen. Wenn jemand die Leute zwingt, Kopftücher zu tragen, dann sollte der Rechtsstaat intervenieren. Dasselbe muss für jene gelten, die sich weigern, ihre Kinder in die Schule zu schicken. Wir haben ein Problem mit Mädchen, die mit 13 nicht mehr in die Schule gehen.

 

Sie haben auch das Problem, dass zu wenige Frauen arbeiten gehen.

Sie liegen falsch, die türkischen Frauen arbeiten.

 

Ja, aber zu Hause. Die Beschäftigtenquote bei türkischen Frauen beträgt nur 39 Prozent.

Hausfrau zu sein ist auch ein Job.

 

Migranten, die zu Hause bleiben, sind Teil des Integrationsproblems.

Ja, aber wenn Sie mein Freund sein wollen, sollten auch Sie etwas dafür tun.

 

Sie meinen also, dass die Österreicher den Türken nicht das Gefühl geben, dass sie hier willkommen sind?

Ich werde nicht nur den Österreichern Vorwürfe machen. Wir haben auch Probleme, mit anderen Leuten in Kontakt zu treten. Warum? Migranten in New York oder anderswo formen auch Ghettos. Das Erste, was sie im Ausland machen, ist, Landsleute zu suchen.

 

Aber man bleibt nicht 30 Jahre im Ghetto. Man versucht sich zu verbessern und sieht zu, dass die eigenen Kinder in eine bessere Schule gehen. Ich sehe keine dynamische soziale Entwicklung hier.

Ich sehe viel Erfolg. Es gibt mehr als 3500 türkische Unternehmer hier, 110 Ärzte, Künstler, Ballerinas. Warum bringen Ihre Medien nicht mehr Erfolgsgeschichten?

 

Wer den derzeitigen Ausbildungsstand analysiert, blickt in eine düstere Zukunft. Die meisten jungen Türken gehen in die Hauptschule, viele sogar in die Sonderschule. Haben Sie eine Idee, wie sich das ändern ließe?

Viele türkische Eltern glauben, dass ihre Kinder perfekt Deutsch und Türkisch sprechen. Ich erkläre ihnen dann, dass man mit 500 Wörtern noch keine Sprache beherrscht und ihre Kinder weder Deutsch noch Türkisch gut sprechen.

Hier liegt das Problem: In den letzten 20 Jahren haben uns österreichische Regierungen nicht erlaubt, Lehrer aus der Türkei zu holen, um die Kinder in Türkisch zu unterrichten. Wenn Kinder ihre Muttersprache nicht korrekt lernen, werden sie auch eine andere Sprache nicht gut erfassen. Es gibt in Wien ein Institut für Orientalistik, wo Studenten Türkisch lernen, die auch perfekt Deutsch sprechen. Das Einzige, was fehlt, ist ein Lehrstuhl für Pädagogik. Dann kann Österreich seine eigenen Türkischlehrer haben.

 

Wie viele Lehrer wollen Sie holen?

Vielleicht sind 100 genug. Es gibt ungefähr 5000 bis 7000 junge Türken, die vor dem Besuch der Volksschule stehen. Ich bin sicher: Wenn sie im Kindergarten Türkisch und natürlich auch fließend Deutsch lernen, ist das ein Gegengift fürs Integrationsproblem.

 

Sollten die Türken Türkisch als Fremdsprache in der Schule lernen?

Mein Ziel ist es, dass Türkisch als Maturasprache akzeptiert wird. Dann werden wir auch türkische Lehrer haben. Ich weiß nicht, warum Türkisch nicht als Maturasprache akzeptiert wird.

 

Haben Sie je daran gedacht, eine türkische Schule in Wien zu gründen?

Nein. Aber wenn es eine Nachfrage gibt, wird man auch darüber nachdenken können.

 

Sollten türkische Eltern Deutsch oder Türkisch mit ihren Kindern sprechen?

Das werde ich ihnen nicht vorschreiben. Aber ob Eltern, Kinder oder Jugendliche, sie sollten alle Deutsch können.

 

Wenn Eltern mit ihren Kindern nicht Deutsch sprechen, fehlt die Grundlage. Schlimmer wird es noch, wenn türkische Eltern ihre Kinder nicht in den Kindergarten schicken.

Das sollte verpflichtend sein. Jedes Kind sollte den Kindergarten besuchen. Ab drei oder vier, wie in den österreichischen Familien.

 

Warum sind etwa Kinder kroatischer Eltern besser in der Schule?

Das ist sehr einfach. Weil die Kroaten Christen sind, sie sind willkommen in der Gesellschaft, die Türken nicht.

 

Vielleicht haben sie auch ein größeres Verlangen, sozial aufzusteigen.

Wenn man nicht willkommen ist und von der Gesellschaft immer an den Rand gedrängt wird, warum soll man dann Teil dieser Gesellschaft sein wollen?

 

Um besser als die anderen zu sein, um es ihnen zu zeigen.

Das ist eine westliche Mentalität. Wir haben nicht diese merkantilistische Philosophie. Unsere Philosophie im Islam lautet anders: Was immer du hast, von Gott gegeben, ist genug für dich. Das Einzige, was du tun musst, ist Gutes für deine Leute in der Familie und in deiner Umgebung. Die Türken in Wien helfen einander. Sie wissen, sie sind nicht willkommen.

 

Warum glauben Sie das?

In dieser Stadt, die behauptet, ein kulturelles Zentrum Europas zu sein, stimmten fast 30 Prozent für eine extrem rechte Partei. Wenn ich der Generalsekretär der UNO, der OSZE oder der Opec wäre, würde ich nicht hier bleiben. Wenn ihr keine Ausländer hier wollt, dann jagt sie doch fort. Es gibt viele Länder auf der Welt, in denen Ausländer willkommen sind. Ihr müsst lernen, mit anderen Leuten zusammenzuleben. Was für ein Problem hat Österreich?

 

Geht es wirklich um den Islam? Mit den Persern hier gibt es keine Probleme.

Wie viele Perser gibt es denn hier? Man sieht sie nicht. Wenn man sie sehen würde, hätten sie genau das gleiche Problem. Es steckt immer diese religiöse Abneigung dahinter. Vor den Anschlägen vom 11.September gab es das nicht. Aber seither stellen die Massenmedien den Islam als schlecht und terroristisch dar. Wo ist die Kirche? Ich traf den Kardinal, er ist ein wunderbarer Mann, und er sagte mir, er habe ein gutes Verhältnis zu den Türken. Ich sagte ihm: Eminenz, das ist nicht genug, Sie müssen sich stärker zu Wort melden und in Ihrer Zeitungskolumne auch schreiben, dass der Islam genauso wertvoll ist wie Ihre eigene Religion.

 

Was erwarten Sie von den Behörden?

Es gibt viele Menschen guten Willens. Ich war in vielen Rathäusern, überall gibt es Integrationssektionen. Aber sie warten in ihren Büros, bis die Leute zu ihnen kommen. Sie haben keine Vision. Es gibt keine Koordination und keine Kooperation. Meine vier Vorgänger als Botschafter und ich wurden nie um Zusammenarbeit in Integrationsfragen gebeten. Ich weiß, was meine Leute wollen und wie sie überzeugt werden können.

 

Was hatten Sie für Erfahrungen mit österreichischer Gastfreundschaft?

Ich bin seit einem Jahr hier. Ich war nur einmal in das Haus einer österreichischen Familie eingeladen, vergangenes Wochenende in Krems. Es ist ein großer Unterschied zwischen Wien und dem Rest Österreichs. Wenn ich Wien verlasse, sind alle gastfreundlicher.

Es hat Sie niemand aus dem Außenamt zu sich nach Hause eingeladen?

Nein. Aber das macht nichts. Es laden mich so viele Türken ein.

 

Sie spiegeln sozusagen das Integrationsproblem auf höherem Niveau wider.

In den ersten Monaten nach seiner Ankunft macht ein Botschafter Höflichkeitsbesuche. Als ich um ein Treffen mit dem Außenminister ansuchte, hieß es, der Außenminister empfängt keine Botschafter. Können Sie das glauben? Ich bin ein Botschafter von 250.000 Menschen, die in diesem Land leben. Über welchen Dialog reden wir hier?

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.11.2010)

Kommentare

 

süper, endlich ein diplomat der nicht nur floskeln von sich gibt. der dank dafür: er wurde bereits ins außenministerium zitiert und die halbe republik regt sich auf.

obwohl ich inhaltlich es immer etwas skurril finde, wenn die türkischen politiker sich ein multikulturelles europa wünschen mit viel platz für den islam obwohl sie in der türkei selbst ein möglichst rein türkisches und rein islamisches land aufbauen wollen. diese akp-strategie ist wirklich durchschaubar.

 

"obwohl ich inhaltlich es immer etwas skurril finde, wenn die türkischen politiker sich ein multikulturelles europa wünschen mit viel platz für den islam obwohl sie in der türkei selbst ein möglichst rein türkisches und rein islamisches land aufbauen wollen[...]"
danke, dass du das aussprichst, das habe ich mir selbst ja öfters gedacht. aber andererseits kann ich mehrere europäer zählen, die in der türkei gut "aufgenommen" wurden, wenn man so will - sie werden kein opfer von rassismus, aber der unterschied liegt wohl auch darin, dass sie west- oder mitteleuropäer sind, einen "gebildeten" ruf haben, und dass es anders ausschaut für einen kurden, der wird nämlich sehr wohl opfer von türkischem rassismus. hmm...
in der türkei hat halt auch niemand angst, dass plötzlich zu viele europäer da sein könnten..

 

Ich muss den Herr Botschafter Tezcan gratulieren! Endlich hat einer Gesandte der Türkei den Mut zu sprechen! Gott sei Dank -
"better late than never".

Der österreichische Politik die Türkei gegenüber und der türkischstämmige Menschen in Österreich ist eine Unverschämtheit.
Warum die Aufregung? Wo bleibt der freie
Meinungsäußerung? Oder gilt das nur für den Herrn Europäer ? wer austeilt, muss auch einstecken können

Wir, als Leser, haben jahrelang gewarnt, dass diese Politik zur nichts führt. Wer Wind säht. erntet Sturm. Die ÖVP konkurriert mit Strache,
wird sich aber dadurch nicht retten können!.
Bitte, vom Haupt Problem nicht ablenken - der
österreichische Integrationspolitik ist sichtlich gescheitert. So, bleiben wir bei der Sache und suchen Lösungen für Österreich und für die in Österreich lebenden Menschen, egal welche Abstammung.

 

...

Der Typ hat doch einen Schaden. Als Diplomat kann er doch nicht eine demokratische, europäische Regierung so kritisieren, wenn er gerade als der TÜRKEI kommt, wo die Demokratie eigentlich naja...

Ich hoffe er wird zurückgepfiffen und es kommt ein gescheiterer Botschafter...

 

wieso kann er nicht? und was ist ein gescheiter Botschafter ?

 

...

Weil er a) Botschafter ist und b) aus einem Land hergeschickt wurde, dass im Gegensatz zu Österreich absolut undemokratisch ist, Krieg gegen seine größter Minderheit führt und Genozid leugnet.

Deshalb DARF er es nicht.

Und ein gescheiter Botschafter ist einer, der diplomatische Regeln einhält, kritisiert aber dies auf eine objektive Art und Weise tut.

Der Typ hat einfach einen Schaden und ich denke, das einzig logische wäre ihn aus Österreich in die Türkei zurückzuschicken.

Vll. kann er ja paar von diesen armen, unterdrückten und gequälten türkischen Staatsbürgern mitnehmen, die hier misshandelt und als Sklaven gehalten werden!

 

Und ein Urteil über Genezoid, Krieg und Demokratie hat der Jus Student mit einem Kommetar gefällt. Ich gratuliere dir, mit einem Kommentar äußerst du dich als Türkei - Experte.

Sein Ton mag hart sein. Es ist aber so. Dir wäre also lieber gewesen wenn er vorhandene Probleme nicht anspricht? Wäre das nicht lügnerisch und heuchlerisch. Warst nich DU derjenige der sich doch so für offenheit einsetzt. Wie wir sehen können verschiedene Dinge aus anderen Perspektiven gesehen werden.

 

Kritik darf jeder üben, aber er hat sich im Ton vergriffen! Wenn ich urteile, oder kritisiere ist mein Ton hier völlig egal. Ein biber-Forum ist nicht die presse, ich bin kein Diplomat!
Hier kann jeder sagen was er will! Außer natürlich er kritisiert dich, dann wird er entmündigt wie Sreten! Aber außer dem, darf man alles sagen. Und ich würde mich genau so aufregen wäre es mein Botschafter! Seine Sorgen verstehe ich, aber seine Angriffe sind fehl am Platz. Stell dir vor der griechische Botschafter in d Türkei sagt über den türk Inneminister er sei in der falschen Partei? Da würde der Türkenstolz das aber sofort kritisieren!
Ich finde das er teilweise Recht hat, aber es ist auch die Wahrheit, dass ein großer Teil der Türken integrationsunwillig ist! Das kann der Herr Pseudojournalist verstehen, oda moruk?

 

Wir kommen vom 100 ins tausendste aber du kennst einfach die Vorgeschichte zu mir und Sreten nicht, deswegen kannst du das auch nicht verstehen. Sreten hat sein Blog auch selber zurückgezogen. Brate du weisst eh was ein Missverständniss ist ?

Zu der Sache mit Kritik:

Natürlich ist es hart, aber es sagt nichts falsches. Mir ist schon klar, viele fühlen sich in ihrem Stolz angegriffen.

Ich würde nicht pauschal sagen: Türken sind integrationsunwillig. Du hast es vl aufgrund deiner Kultur,Sprache und Religion einfacher. Ich glaube bei Türken ist es um eine spur schwieriger. Man muss schon aufeinander zugehen, aber diese Pseudoumarmungen der Politiker sind ja peanuts bitte.

Ich bin selber eine Person der immerwieder seine eigenen Landsleute kritisiert. Es ist was anderes aber nicht Integrationsunwille.

die schwarzen Schafe die wirklich gar nichts tun wollen lasse ich außer Betracht, die gibt es natürlich auch. Das sind halt Trotteln wofür aber die Mehrheit nichts dafür kann.

Du bist ja ein begeisterter Fußballer.. bist ja auch kein Hooligan wenn du zufällig in diesem Sekto sitzt oder ?

 

Im prinzip haben wir wohl die gleiche meinung. Ich bin der erste der die integrations"politik" österreichs kritisiert, da ich am eigenen leibe erlebt habe, dass es sie nicht gibt!

Ich habe es sicher nicht leichter gehabt. Ich hatte die ehre während der balkankriege in die volxschule zu gehen und wurde durch den krieg und wegen der berichterstattung regelrecht von meiner lehrerin gemobbt! Die wollte mich sogar in eine integrationsklasse stecken! Nix gym... Das war reiner rassismus!

Ich habe durch meine parkzeit (übrigens die schönste meines lebens) echt leute aus allen teilen der welt getroffen, und die wenigsten wollten sich integrieren! Ö interessiert die ausländer nicht wirklich...

 

"und die wenigsten wollten sich integrieren! Ö interessiert die ausländer nicht wirklich..." dann sollen sie in ihre ach so geliebte heimat gehen , wo es ihnen bestimmt um vieles besser geht als hier.

 

"Integrationsunwillig", naja, aber es hätte ja wie gesagt auch etwas seitens Österreich getan werden müssen...
Und weil du hier ansprichst, dass die Türkei selbst nicht sehr sauber ist, was ihre Politik betrifft... (Ich geb dir ja nicht Unrecht) Aber Österreich hat auch so einige Probleme!
Dass die Türkei einen Genozid leugnet,
hat aber wirklich nichts mit einem Türken in 3. Generation zu tun, der vielleicht selbst nur noch in der Türkei urlaubt und dessen Heimatland Österreich ist, die Wurzeln zwar türkisch aber er lebt und wohnt in Österreich!
Einem Migrantenkind einen Genozid anzuhängen...wow?!
Genau so wie nicht jeder ältere Österreich ein Kriegsverbrecher ist, der seine Strafe nie ausbaden musste. Sowas gibt's nämlich in Österreich, und das ist scheiße, darüber redet ja eh keiner, aber warum es mir geht: Ein Türke käme nicht auf die Idee, einen Österreicher, der in die Türkei auswandern will, als schlecht abzustempeln, nur weil er die Politik des Landes Österreich nicht gut findet.

 

Wenn du mir den Satz findest, indem ich türkischen Migranten den Genozid vorwerfe, hast einen Kaffee gut. Wenn du ihn nicht findest,... ;-)
ich habe die stellung des botschafters und eben die seines arbeitgebers, des türk staates in diesem punk kritisiert!

 

"Weil er a) Botschafter ist und b) aus einem Land hergeschickt wurde, dass im Gegensatz zu Österreich absolut undemokratisch ist, Krieg gegen seine größter Minderheit führt und Genozid leugnet.

Deshalb DARF er es nicht."

Er selbst ist Botschafter eines Landes, das einen Genozid leugnet;
er als Botschafter spricht die Lage der türkischen Migranten in Österreich speziell Wien an,
und soll ein Migrantenproblem nicht ansprechen dürfen, weil er Botschafter eines Landes ist, das mitunter schmutzige Politik betrieben hat und betreibt ? -
es geht ja nicht um die Probleme des Botschafters, sondern um die Probleme der Migranten =
und du es nicht willst, dass er die Integrationsprobleme anspricht aufgrund eines Fehlers von der Türkei, der aber mit der Integration in Österreich nicht viel zu tun hat?
deswegen habe ich deine Kritik an der Türkei mit Migranten in Verbindung gebracht...

Kann ja sein dass ich zuviel hineininterpretiere?!
aber ich sehe es nunmal so. :-)

 

er hat nicht behauptet, dass in der türkei alles gut läuft. und nur deshalb, weil im eigenen land nciht alles gut ist, finde ich nicht, dass man prinzipiell woanders nichts kritisieren darf.

 

wenn es so wäre müsste jeder gusch sein. wirklich JEDER!
Sprechverbot!

 

Wieso ist die Türkei absolut undemokratisch? Das stimmt doch nicht.

 

ich finde es gut, dass er seinen Mund aufmacht. Na endlich. Musste ja mal jemand aussprechen. Warum sieht man das mit der Diplomatie so eng, warum erwartet man, ein Diplomat muss gusch sein und sonst nichts? Wozu gibt es sie dann. Ich finde nicht, dass "der Typ einen Schaden" hat, und gebe ihm (größenteils) Recht.
Blöd nur, dass er ausgerechnet in der Presse dieses Interview gibt.

Das, was er sagt, ist (bis jetzt) unausgesprochene Wahrheit gewesen und sollte eigentlich keinen schockieren, jeder sollte es bereits wissen....
Schlimm sind für mich die argen Kommentare von den presse-Lesern

 

an die untergriffigen, xenophoben, unmenschlichen aussagen der mutigen online-user hab ich mich schon gewöhnt. Es ist leicht in einem dunklen Kammerl zu sitzen und zu kritisieren bzw. solche rassistischen Aussagen zu tätigen. Dieses Phänomen hatten wir auch bei biber in der Anfangszeit. Jeder hat sich im persönlichen Umgang total gut verstanden aber auf der virtuellen Wiese haben wir uns die Köpfe eingehauen.
Warum findest du, dass die "Presse" nicht das geeignete Medium für solche Statements ist?

 

Stimmt, im Internet liest man scharfe Kritik öfter als man sie auf der Straße hört. Ich finde es trotzdem schockierend, und ich finde es schockierend dass solche hasserfüllten Meinungen - obwohl nur online - überwiegen!

Weil die presse blau gefärbt ist..
und überhaupt - die Haltung des Interviewers finde ich auch komisch.. ich kann das aber nicht richtig erklären wie ich das meine

 

Presse als blaugefärbte Zeitung zu bezeichnen, finde ich sehr mutig. Wenn ich sie einordnen müsste, wäre das eher schwarz, wobei die Presse in den letzten Jahren, betreffend Qualitätsjournalismus, den Standard überholt hat. Das ist aber ein anderes Thema...

 

okay, dann hab ich wohl etwas übertrieben, besser: mit blauen zügen

nochmal zu den internet-kommentaren: ich finde, das kann auch ganz schön gefährlich werden, wenn jemand, der sich über ein thema erkundigen will und dann auf solche kommentare stößt, diese meinungen leichte übernimmt... jedes kommentar im internet kann jeden, der noch keine verfestige meinung hat und es dann liest, beeinflussen und das kann sehr negativ sein.
hab mir auch schon gedacht, ob ich zu den presse-kommentaren etwas dazuschreiben soll, aber wie ich sehe würden mich die rechten kommentatoren dort eh nur fertigmachen

 

Türkische Regierung offiziell dazu?

kann das mal irgendwer zusammenfassen (ja, ich bin zu faul dazu -.-)

 

die wusste angeblich nichts davon. http://kurier.at/nachrichten/2048514.php

 

...wird von politikern und medien immer die hauptschule mit der sonderschule verglichen? so schlecht wie die hauptschulen dargestellt werden, ist es auch nicht. schlecht ist vielleicht, dass viele sozial benachteiligte menschen in einer klasse hineingepfercht werden, ja ok, das ist sicher nicht förderlich. das stoppt die weiterentwicklung. aber eine hauptschule ist bitte keine sonderschule. ich kenne sehr wohl viele türken, bosnier und polen die in der hauptschule waren und wenig deutsch sprachen. mit der zeit wurde es aber immer besser, aus denen ist auch etwas geworden. viele sitzen auch auf der uni. integration braucht halt zeit. viele reden immer schlecht über hauptschulen, ohne jemals eine von innen gesehen zu haben. als ob alle akademiker werden müssten. es gibt auch handwerkliche berufe!

 

endlich wird ordentlich darüber diskutiert!!!

 

++++

da hast du absolut recht

 

wer die wahrheit sagt, braucht ein schnelles pferd

 

++++++

super zitat

 

oder wird von neun Dörfern verscheucht...

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