"Zum Nachdenken"...

26. Juli 2009

 sind die Prinzipien der Ö3 Sendung "Einfach zum Nachdenken" in der Tat. Kurzer Überblick über die bisherigen Ereignise: eine Bekannte, die bereits persönliche Erfahrung mit Geschichtenerzählen innerhalb des Programms dieser Sendung sammelte, empfahl mir, dort mitzumachen. Die SendungsmacherInnen würden ohnehin immer wieder Leute suchen, die gerne live bzw. vor Ort Kurzgeschichten aus dem eigenen Leben vortragen. Als ich den Verantwortlichen meine Story-Ideen via Mail sende sind sie begeistert: ich bekomme sofort einen Termin zum Vorsprechen. Selbste als ich persönlich im Studio auftauche, wirken sie freundlich und sich der Sache sicher, denn gleich wurde eine Sprechprobe mittels Aufnahmgerät gemacht. Doch dann... "Die Geschichten sind in der Tat sehr gut..." - bekomme ich zu hören, doch das "aber" lässt noch auf sich warten. Ich erkundige mich, ob denn meine Betonung nicht passend wäre und bekam Antworten wie "Sie scheinen ja verkühlt zu sein". "Nein, ganz und gar nicht, und nervös bin ich auch nicht, das wundert mich ja selbst" - reagierte ich etwas verwundert. Es sollte eventuell jemend anders meine Geschichten erzählen - verwirrt mich die Dame mit dem Mikro weiter, bis sie letzendlich meint "Also ihr Deutsch ist eigentlich ausgezeichnet aber..." Sie beendet den Satz nicht, dennoch verstehe ich endlich. Tatsächlich hatte ich noch niemanden auch nur mit einem Hauch ausländischen Akzent bei dieser Sendung gehört, dessen Schwerpunkt übrigens Nächtenliebe und Religion sein soll. Apropos "Jeder redet frei... "und so wie ihm der Schnabel gewachsen ist"" (Homepage der Sendung). Dass dieser Schnabel wohl auch innerhalb der staatlichen Grenzen gewachsen sein sollte, erfahre ich eben live.

 

 

 

 

Kommentare

 

dein schnabel spricht deutsch perfekt und fließend.

Verlangens beim Radio nicht spezielle Sprachausbildungen? - habs mal von ein paar Bekannten gehört - die viel Geld in diese Sprachausbildungen inverstierten - damits dann professionell ins mic stöhnen und hauchen können.

Oder sie waren nur scharf auf deine Idee und für dich hattens keinen weiteren praktischen Nutzen.

Oder es ist diese Sache von interkulturellen Missverstädnnissen. In Ösi-Land wird man immer die ersten Male abgewimmelt (das ist eine Regel) - damit man dann noch mehr fest hinterherrennen kann und "beweist" und "argumentiert" und "arsch kriecht" wie sehr man diesen Job haben will. Mir kommts eher so vor, weil mit dem "aber" habens das "hintertürl" offen gelassen. Aber wer soll da jemals einen Durchblick kriegen, was im Kopf deines Gegenübers für ein Psycho-Trip gerade rennt und was für Strategien und Interessen dieser gerade verfolgt.

Was bei uns Balkan-People anders aufgefasst wird, wenn man einmal Absage bekommt - wird das als klares Statement aufgefasst - man fragt auch weiterhin nicht mehr nach und auf die psychologische "arsch kriecherei" hat selten ein Jugo Bock.

Außerdem ist Ö3 "staatlich Nahe" - haben zwar eine sehr große Reichweite (ich glaub die hört man bis in die Ukraine oder so), nur dadurch könnens nicht alle Themen (von wegen Redefreiheit) bringen - weil andere Staaten eventuell eine Krise bekommen, wenn der Ö3 anfängt "frei nach dem Schnabel" zu quaken.

Versuchs bei Radio Orange - die haben ein cooles Konzept und sind unabhängig von dem ganzen gesellschaftspolitischen Mist, haben dafür eine geringere Reichweite.

 

bin schon dabei :)
Doch, doch, Sprachausbildung, Intonation, Gesetzesgebung, all das will gelernt werden wenn man professionell in einem (kommerziellen) Radiostudio ins Mikro sprechen möchte.

Aber dieses "Einfach zum Nachdenken" ist eben angeblich etwas für "jedermann", Studenten, Sozialarbeiter, Journalisten, Pädagogen (vgl. http://religion.orf.at/radio/einfachznachd/ei_archiv.htm) und meistens hat man EINMAL (das hatte ich bis jetzt gar nicht erwähnt) die Gelegenheit die eigenen 3-5 stories zu erzählen, die dann in regelmässigen Abständen ausgestrahlt werden, kurz vorm Nachtjournal. Es werden also Leute gebraucht, die aus ihrem Alltag erzählen und keine Radiogurus - das ist ja der Punkt.
Ich hatte mir also weder Geld, noch einen Job erwartet, aber auch nicht das, wie es letztendlich passierte.

Die Themen haben ja gepasst, Reichweite hin oder her.

Dieses "interkulturelle Missverstädnniss" - ich weiß wovon du sprichst - war es diesmal nicht. Aber selbstverständlich hätte ich auch in dem Fall ein "Nein" wie ein "Nein" verstanden :D

Meine Interpretation resultiert also aus dem Erlebten, ich bin nicht beleidigt, höchstens verwundert. Die Geschichten habe ich übrigens an ein Printmedien weiter geleitet (und sogar dafür kassiert!) bevor sie von Ö3 "übernommen" werden konnten.

 

acha verstehe, na sehr merkwürdig.

 

Also ich hab mir grad das Archiv von denen angeschaut, und dort taucht kein einziger Name mit der Endung "ic" auf. Die scheinen dich anscheinend wirklich aus rassistischen Motiven nicht genommen zu haben, aber scheiss drauf, dann haben sie dich eh nicht verdient..

 

Habe mir auch schon mal überlegt eine Radio bzw. Sprecherausbildung zu machen, aber die ist echt schweine teuer.
Bezüglich Sprache.
War mich letztens bei einem neuen Fitnesscenter; Namen werde ich jetzt nicht nennen; als Rezeptionistin bewerben.
Da sagt mir die Dame, obwohl sie meinen Lebenslauf und Bewerbung vor sich hat; daß sie mich kennenlernen wollte, da sie momentan eine Putzfrau suchen und sie wissen wollte, wie gut mein Deutsch ist.

Hä?????

Soviel nur dazu.

 

Putzfrauen ein ehrenvoller Job - oft wird das ja leider als "niederer" Job angesehen und die Menschen ernten nicht soviel öffentlicher Anerkennung wie zb. ein Anwalt, ein Richter, ein Politiker, etc....

Eine gute, ehrliche und vertrauensvolle Putzfrau und Hauspersonal muss erst mal gefunden werden.

Eine Putzfrau hat Einblicke in die intimsten Bereichen unseres Leben, wo wir sonst weder Behörden und in manchen Fällen auch ungern andere Familienmitglieder Einblick gewähren.

Ich hörte, mit seufzender Stimme, auch schon oft"...Ach, sie sind Jugoslawin, meine letzte Putzfrau war Jugoslawin. Sie ist aber in Pension gegangen und nach Jugoslawien gezogen zu Enkerln und Familie".

Es gibt auch österreichische Frauen die Putzfrauen sind.
Ich würde auch nie behaupten, dass es sich um dumme, ungebildete Frauen handelt.

Nur weil sie nicht die Möglichkeiten gehabt haben einen akademischen Abschluss zu machen, bedeutet es nicht, dass sie keine Lebenserfahrung haben. Trotzdem nutzten die Frauen ihre Möglichkeiten oftmals auch unter widrigen Lebensumständen, um zu einer ökonomischen Unabhängikeit zu kommen - im Vergleich zu einer Hausfrau, die an der ökonomischen Nabelschnur ihres Göttergatten hängt und er ihr das Haushaltsgeld einteilt.

Zeugt nur ein Zertifikat von der Inteligenz eines Menschen?

Wenn man sich einen zb. Graf anschaut, sind das alles Menschen mit einem hohen Bildungsgrad - aber mit verkümmerter und stark unterentwickelter emotionaler Inteligenz. Die durch menschenfeindliche und abwärtende Haltung anderer ethnischen Minderheiten gegenüber, immer wieder Ihre seelische Armut, emotionale Kälte und eingeschränkten Blickwinkel, wie auch grenzenlose geistige Kurzsichtigkeit immer wieder aufs neue beweisen.

 

treffender Ausdruck "ökonomischen Nabelschnur!" !!!

 

nach 39 jahren wien noch immer ein gerolltes "R" wie alle südslawen. das war bisher kein hinderniss für den orf und andere produktionen zu sprechen. ich weiß aber das es manchmal auch ein problem mit prosodischen elementen, wie akzentuierung und dgl. gibt.
allerdings ist mir tatsächlich schleierhaft, wie die darauf kommen, das deine deutschkenntnisse (völlig andere baustelle) nicht ausreichend sein sollen?
ich frag mal dort nach
BB

 

hey leute, wenn die niemanden von uns haben wollen.
ihr könnt genau so gut in die kamera geschichten erzählen. mit akzent noch willkommener.
und falls ihr euer gesicht nicht zeigen wollt, gibt es genug tricks eure anonymität zu wahren.

wer bock hat, soll sich bei mir melden.
NACH DEN 2 wochen urlap bitte :)

 

zu sagen. und halte meine fresse gerne in die kamera.
B

 

lass mal andere dran kommen sreten. :))
dein porträt hab ich verewigt.

 

und das auch noch sehr gut +++

 

danke scheen. :))
tut gut am morgen gleich zu lächeln :)

 

Hat ja keiner gesagt, daß der Beruf Putzfrau niedergestellt ist. Er ist ein Job wie jeder andere.

Mir ging es nur darum, daß ich:
1. Meine Zeit mit so einem Blödsinn vergeudet habe.
2. Ich mich als Rezeptionistin beworben habe und nicht als Putzfrau.
und
3. Sie sehen wollte wie gut ich Deutsch kann. Falls ich dann doch nicht so toll Deutsch sprechen würde, wäre ich als Putzfrau, laut der Dame qualifiziert.

Hätte man mir als Mann oder Österreicherin dieses Angebot vorgeschlagen? ...weiß ich nicht.

Ich finde, ich lebe bereits lang genug in Österreich und finde es langsam eine Frechheit, daß man mich immer wieder fragt, ob ich Deutsch spreche.

Leider bin ich ja, was das betrifft, kein Einzelfall.

 

kann man nicht eine Schadensrückforderung (Weggeld, etc.) fordern, bei so fake Bewerbungen, also wenns eine Stelle ausschreiben und beim Gespräch bietens dann was völlig anderes, was weit unter der Quali. der erstmals ausgeschrieben Stellenbeschreibung liegt?

Ist doch Darstellung falscher Tatsachen, oder?! ... also eigentlich schon ein Betrugsdelikt zumindest entspricht es nicht den guten Sitten.

Das nächste Mal überreiche demjenigen, nach so einer blindgängerischen Bewerbung, einfach wortlos ein Honorar, wo drauf Weggeld und die Dauer des Bewerbungsgespräche verrechnet sind und bittest höfflichst aber bestimmt dir deinen aufgewendeten Zeitaufwand zu vergüten.

 

Das ist die größte Frechheit!

Boaaah

 

Hallo!

Ich bin gerade durch Zufall auf dieses Postin gestoßen und möchte dazu Stellung nehmen, nachdem ich die "böse" Redakteurin von "Einfach zum Nachdenken" bin und mich auch noch sehr gut an diese Aufnahme erinnern kann. Ich möchte vorneweg schicken, dass wir unter unseren regelmäßigen SprecherInnen in der Sendung einige mit Migrationshintergrund haben. Das ist uns auch wichtig, zum einen weil es unsere mulikulturelle Gesellschaft widerspiegelt und ich das auch persönlich als große Bereicherung empfinde. Ich lebe selber in einer mulitkulturellen Familie, habe als sicher nicht (wie in einem Posting recht leichfertig behauptet) jemanden aus "rassistischen Gründen" abgelehnt. Ich habe auch kein Problem, wenn jemand einen leichten Akzent hat (wir haben auch einige Akzentsprecher unter unseren regelmäßgen SprecherInnen), DOCH: Wenn der Akzent so stark ist, wie er in diesem Fall war, dann muss ich als Sendungsverantwortliche einfach sagen: Tut mir leid, die Geschichten sind nicht schlecht, aber man versteht sie leider nicht. Im Radio gibt es keine Mimik, keine Gestik, es lebt von der Stimme und der Sprache. Und die beste Geschichte verpufft, wenn sie nicht verstanden wird. Es war von Anfang an vereinbart, dass wir unverbindlich eine Aufnahme probieren, denn wie jemand frei vor dem Mikrophon spricht, lässt sich nun einmal nicht per Mail feststellen. Es gibt immer wieder Gründe, dass wir sagen müssen: Tut mir leid, es klappt nicht. Das muß gar nicht nur an einem etwaigen Akzent liegen: Manche Menschen können sich hervorragend schriftlich ausdrücken, aber nicht frei eine Geschichte erzählen. Oder eine Stimmlage klingt einfach unangenehm. Oder wie in diesem Fall: Jemand beherrscht sehr gut die deutsche Grammatik, hat aber so einen starken Akzent, dass man ihn bzw. sie nicht gut versteht.
Persönlich tut es mir leid, dass ich mich im Bemühen der Sprecherin das "diplomatisch" und nicht allzu kränkend zu sagen, offensichtlich nicht deutlich genug ausgedrückt habe, warum ich sie fürs Radio nicht geeignet halte. Die Entscheidung halte ich allerdings nach wie vor für die einzig mögliche.

 

wow. die geschichte ist echt lang her. ich finds echt interessant, wie immer wieder alte blogs gefunden werden.
die jelena ist gar nicht mehr bei uns. keine ahnung warum.

es kann leicht sein, dass die autorin den text mit etwas frust geschrieben hat. man unterstellt gerne menschen, etwas zu meinen und zu sagen, wenn man schon vorher mit der einstellung hingeht, dass man eventuell wegen dem akzent abgelehnt wird. danke für die klarstellung.

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