Kosovo – Die Rückkehr des Kolonialismus
Im Rahmen einer Buchpräsentation, welche unlängst in den Räumlichkeiten der Stadtbücherei (Burggasse) stattfand, präsentierte Dr. Hannes Hofbauer, Ost-und Südostexperte sowie Herausgeber des Promedia Verlages sein neues Werk „Kosovo – Die Rückkehr des Kolonialismus“. Geladen waren viele prominente Gäste, wie ein Vertreter der serbischen Botschaft Goran Bradic, Dardan Gashi – Verhandlungsteam Prishtina, Marijana Grandits – ehemalige Stabilitätspaktmitarbeiterin, sowie Elisa Vaas, welche die Moderation des Abends leitete.
Eröffnet wurde die Präsentation durch den Autor selbst, welcher neben einer kurzen Zusammenfassung zwei zentrale Thesen seines Buches besonders hervorhebte, nämlich das nach der Unabhängigkeit des Kosovo die europäische Nachkriegsordnung endgültig gescheitert ist und weiters, dass es sich beim jüngsten Staat der Welt um eine kolonial-überwachte (EU, Nato, USA) Unabhängigkeit handelt, welche früher oder später zum Scheitern verurteilt ist. Er beginnt mit drei Epochen der Geschichte und erwähnt in diesem Hinblick die Zeit der Osmanen, die Tito-Hodscha Ära sowie die Zerstörung Jugoslawiens als dritte und letzte Epoche, quasi als tiefgründige Ursachen des Kosovoproblems.
(v.L. n.R.: Goran Bradic, Hannes Hofbauer, Elisa Vaas, Marijana Grandits und Dardan Gashi)
Es ist zudem somit kein Zufall, dass „Camp Bondsteel mit etwa 20.000 Soldaten der größte US-Stützpunkt außerhalb der USA ist, sich im Kosovo befindet. Das beispielsweise die Kosovohymne, die Flagge oder das Parlament Kreationen der USA sind, zeigt auch deutlich wie weit diese Strukturen gehen.
Goran Bradic, beschäftigte sich andererseits mit der Tatsache des Selbstbestimmungsrechts, welches aus seiner Sicht nur die Teilrepubliken der SFRJ besaßen. Nach seinem Zugeständnis der Vergangenheitsfehler von Slobodan Milosevic gegenüber den Albanern in der Region, sieht er jedoch ein Vergehen bezüglich der UN-Resolution 1244, welche Serbien Integrität und Souveränität bezüglich der Kosovoprovinz zusicherte. Die kosovarische Unabhängigkeit sieht er als Sieg eines schmutzigen Medienkrieges und als Unrecht, über welches der kürzlich seitens Serbien eingeschaltete Internationale Strafgerichtshof letztendlich entscheiden soll.
(Marijana Grandits bitte lächeln für Biber)
Alles in allem war es ein sehr aufschlussreicher Abend, zumindest für mich und Emina. Bei so einem wichtigen Thema sind wir natürlich für Biber dabei, keine Frage..
Übrigens, so sieht das Buch aus. Vielleicht hat ja jemand Lust sich näher mit der Thematik zu beschäftigen. Ich habs bereits gelesen und kann es nur empfehlen.
Kommentare
wenn du es zaus hast, kannst
wenn du es zaus hast, kannst es mir ja vorbeibringen am montag, alder!
Nema problema...mach ich
Nema problema...mach ich stari.
Naja Bosnien ist auch eine
Naja Bosnien ist auch eine Kolonie.
Dort hat der Repressetant der UN fast so viel Macht wie der Car in Russland.
Das ist korrekt...der Hohe
Das ist korrekt...der Hohe Repräsentant hat in Bosnien-Herzegowina bezüglich allen wichtigen Angelegenheiten das letzte manchmal auch das erste und das letzte Wort.
Ich glaube im Kosovo gibt es jetzt sogar zwei oder so. Bei solchen Strukturen dann (wie Dardan Gashi) zu behaupten, dass Kosovo keine kolonialen Strukturen bzw. imperialen Strukturen aufweist ist doch lächerlich oder?