"Briefe gegen das Vergessen" - Vergewaltigungshölle Kongo

03. Februar 2009

JUSTINE MASIKA BIHAMBA

Soldaten überfielen im September 2007 das Haus der Frauenrechtlerin Justine Masika Bihamba und vergingen sich an ihren Kindern. Die Täter blieben bis heute straffrei. Justine Masika Bihamba ist die Koordinatorin der Frauenrechtsorganisation "Synergie contre les violences sexuelles" in Goma, Ostkongo, die gegen die weit verbreiteten sexuellen Übergriffe durch Angehörige der kongolesischen Armee und verschiedener Milizen kämpft. Immer wieder erhält sie wegen dieser Arbeit unverschleierte Morddrohungen von Militärs. 2007 wurde sie in einem Militärgefängnis in Goma brutal misshandelt und gefoltert.

Am 18. September 2007 waren die sechs Kinder von Justine Masika Bihamba allein zu Hause, als Soldaten in ihre Wohnung eindrangen und nach ihr suchten. Dabei bedrohten sie die Kinder mit Messern und Gewehren. Ein Soldat schlug die 24-jährige Tochter derart heftig ins Gesicht, dass ihr ein Zahn abbrach.

Anschließend wollte er die 21-jährige Schwester vergewaltigen und griff sie mit einem Messer an. Als Justine Masika Bihamba nach Hause zurückkehrte, flohen die Soldaten. Sie und die Kinder konnten die Täter zwar identifizieren, die Militärpolizei weigerte sich jedoch, sie zu verhaften. Auch eine formelle Klage führte bisher zu keinen ernsthaften Ermittlungen. Dagegen wurden Justine Masika Bihamba und ihre Kinder wiederholt von den Tätern - die sich weiterhin frei in Goma bewegen - bedroht. Sobald ihr fünfjähriger Sohn heute einen Soldaten sieht, hat er Angst, getötet zu werden.

Die Straflosigkeit der Täter ist eine der Hauptursachen dafür, weshalb sexuelle Übergriffe durch Militärangehörige im Osten der Demokratischen Republik Kongo derart weit verbreitet sind und auch als Mittel zur Einschüchterung von MenschenrechtsverteidigerInnen eingesetzt werden.

AMNESTY INTERNATIONAL:

"Bitte schreiben Sie höflich formulierte Briefe an den Präsidenten der Demokratischen Republik Kongo und fordern Sie ihn auf, umgehend für die Einleitung einer umfassenden und unabhängigen Untersuchung sowie für den Schutz von MenschenrechtsverteidigerInnen wie Justine Masika zu sorgen."

Schreiben Sie in gutem Französisch, Englisch oder auf Deutsch an

Président Joseph Kabila
Cabinet du Président
Palais de la Nation
Kinshasa/Gombe
DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO
E-Mail: cabinet_president@yahoo.fr
(korrekte Anrede: Monsieur le Président)
(Standardbrief Luftpostbrief bis 20g: € 1,70)

Senden Sie bitte eine Kopie Ihres Schreibens an

Botschaft der Demokratischen Republik Kongo
Herrn Pierre Yvon Malamba Osang-A-Bull
Gesandter-Botschaftsrat
Im Meisengarten 133
53177 Bonn

Kommentare

 

Aber was soll der Brief bringen...Belustigung beim Frühstücksei, wenn überhaupt? weiß der nicht, was in seinem Land abgeht???

Love & Peace

 

Schlimme Story und das ist warscheinlich kein Einzelfall und klarerweise mit sicherheit nicht der brutalste, doch ein Brief an Kabila wird nichts bringen...leider.

 

ich hab diese briefe aboniert, weil es um einzelne menschen geht, die versuchen etwas zu bewirken und dann von irgendwelchen mächten daran gehindert wurden.

man erfährt ja eigentlich in den medien von verbrechen an völkern und wenn es bereits passiert ist. aber so von menschen die darum kämpfen und etwas verändern wollen, erfährt man nie etwas.

ich, zb., würde von dieser frau nie erfahren, hätt ich mich für diese briefe nicht angemeldet.

 

ich fürchte, dass wir nicht wirklich helfen können...einzig allein die Tötung dieser Verbrecher wäre effizient...

es macht mich jedes mal aggressiv

Das könnte dich auch interessieren

.
Sie kochen, kosten und kreieren: Amina...
.
„Bis ich 13 Jahre alt war, dachte ich,...

Anmelden & Mitreden

1 + 1 =
Bitte löse die Rechnung