Alle Zimmer in St. Pölten sind ausgebucht. Das, bis heute, unspektakuläre Städtchen wird mit Kamerateams und Journalisten aus aller Welt belagert. Für die einen Freud, für die anderen Leid. Die Gastwirtschaft blüht, wo manch einer sich skurile Ideen einfallen lässt, um die Journalisten in seine Gaststette zu locken. So auch ein Gastwirt, der ein Fritzl-Schnitzl auftischen lässt.

"Ich könnt das Schnitzel nicht essen. Allein der Name lässt Bilder im Kopf erscheinen".

Elisabeth mit ihren Kindern, die einen Namenswechsel hinter sich hat und an einen unbekannten Ort gebracht wurde, musste wieder vor Journalisten flüchten. 
Die englische "Sun" hat vor einigen Wochen ihr Foto abgedruckt, wie sie mit ihrer Tochter Einkäufe erledigt. Lange verstecken konnten sie sich nicht. So auch jetzt nicht mehr zu Prozessbeginn. Und wieder sind die englischen Journalisten schuld. Wieder belagerten sie das neue Heim von Elisabeth und ihren Kindern. Und wieder musste Elisabeth mit den Kindern in psychiatrisches Krankenhaus zur Betreuung flüchten.
Alle Welt ist empört, dass die Privatsphäre der gequälten Frau an die Öffentlichkeit gerät. Dennoch schauen alle hin und wollen wissen, wie sie aussieht. Dennoch verkaufen sich die besagten Zeitungen, wie warme Semmeln. Ethik oder Sensationslust? Was ist stäker? Eh kloar!

Und für Fritzl beginnt heute der Prozess. Punkt 9.30 Uhr soll die Verhandlung starten. Vorgeworfen wird: Tausendfache Vergewaltigung, Freiheitsberaubung, SKLAVEREI (ein §, der 20 Jahre Haft einbringen könnte, aber in Österreich nie verhandelt wurde), MORD (wegen dem toten Baby, welches Fritzl in den Ofen geworfen haben soll), BLUTSCHANDE. Dem Gericht werden 11 Stunden DVDs vorgelegt, welche die Aussage von Elisabeth Fritzl enthalten. Zusätzliche Beweislast: Das Tagebuch von Elisabeth, welches sie auf Schmierzettel geschrieben hat.

Sonst gäbe es keine Beweise oder Zeugenaussagen, außer dem Kellerverlies und Elisabeths Aussage über DVD, so die Medien.