Media is (no) military target

24. April 2009

Belgrad: Zehnter Todestag der 16-RTS MitarbeiterInnen

Vor allem Familienangehörige, Freunde und Berufskollegen haben sich gestern um 02.06 Uhr früh vor dem RTS-Sendergebäude (Radio Televizija Srbije) in Belgrad versammelt, das am gestrigenTag vor genau zehn Jahren während des Kosovo-Krieges durch die NATO-Luftangriffe zerstört wurde.

Zehn Jahre später beschuldigen die Familienangehörigen der Opfer vor allem den einstigen RTS-Direktor Dragoljub Milanovic, einen einstigen Spitzenfunktionär der Sozialistischen Partei Serbiens von Slobodan Milosevic, sowie andere damalige Regimefunktionäre. Vor Gericht kam nur Milanovic, der 2002 zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt wurde.

Der RTS-Chef hatte es gemäß dem Urteil im Frühjahr 1999 unterlassen, die Mitarbeiter des Senders an eine sicherere Stelle zu versetzen. Dabei war bekannt, dass der RTS, der jahrelang für Regimepropaganda bekannt war, zum "legitimen Ziel" der NATO-Allianz erklärt worden war.

 

Sian Jones, Amnesty-Balkanexperte meint dazu, dass auch wenn der RTS-Sender ein sogenanntes „legitimes Ziel“ der Nato-Allianz gewesen war, wäre dies trotzdem unverhältnismäßig und somit ein Kriegsverbrechen. Amnesty International betont die Verantwortlichkeit der NATO.

Innerhalb serbischer Politikerkreise wird darüber spekuliert, dass das Regime von Milosevic den Tod der Sendermitarbeiter absichtlich zugelassen habe, um ihn für Propagandazwecke gegen die NATO nutzen zu können. Es sei schwer zu akzeptieren, dass jemand zu Propagandazwecken geopfert worden sei. Die Opferfamilien erhielten in den letzten Jahren die Information, dass der jugoslawische Generalstab von dem bevorstehenden NATO-Angriff auf das Sendergebäude gewusst habe, konnten dies allerdings nicht auch vor Gericht nachweisen.

 

Kommentare

 

...Desinformation durch Medien als militätische Kriegsstrategie ist ein durchaus "legitimes" (?! sehr fragwürdiges) Mittel. Das habe ich sogar in der Schule gelernt im Fach "odbrana i zastita" - ich hatte aber miese Noten in dem Fach, habe nicht so ganz verstanden, wieso es so wichtig ist für mich als 15-jährige, zu wissen, wie mit dynamitstangen und Zündschnur umgehen. Andere Länder, andere Sitten, anderes Schulsystem.

Was auch als Vorwurf an die Medien gilt im damaligen Ex-Yu, in wie weit die schuld bei der Berichterstattung liegt, da verantwortliche Regierungen damals, ihr Entscheidungen auf Grund der Berichterstattung maßgeblich getroffen haben.

 

Medien kommen hierbei in den Konflikt mit der Politik. Vor allem sind ja Medien ja in wirklichkeit ein Mittel des Krieges, der Politik, usw. Aus dieser sicht erscheint es dann auch als "legitim" (nicht das ich das persönlich so meine)?!

Regierungen und ihre Entscheidungen auf Grund der Berichterstattung...keine ahnung ob das tatsächlich so ist. Allerdings gibt es einige kreise die behaupten, dass nicht die medien an propaganda bzw. desinformation schuld haben sondern der fehler eher bei den pr-agenturen zu suchen ist..

Allerdings bin ich der auffassung, dass die regierungen eher medien benützen und diese sich maßgeblich an den regierungen orientieren (müssen)...siehe zB USA bezüglich Berichterstattungszensur bezüglich gefallener Soldaten im Irak (keine fotos von flugzeugen die die amerikaner im sarg wieder nach hause bringen)...

 

...deshalb halte ich world wide web für das Demokratisierungs-Tool der Zukunft in der Medienlandschaft. Globalisierung im Cyberspace - ein Superorganismus.

Vor dem Zeitalter von Internet, war man ja wirklich nur auf die verschiedenen Realitäten, die man in den Medien lesen und sehen konnte, angewiesen und das war abhängig vom gegeben Platz und Sendezeit und von der "Intellektuell ideologischen Überzeugung" eines Chefredakteurs oder Intendanten. Unabhängig, aber die Nabelschnur hängt an der Wirtschaft.

Maschek und Maschek - Gasstreit mit Putin
...kannst du njed gas produzieren....dann unterschreib...einfach köstlich.

PR Ruder-Finn Global Public Affairs. Ja, aber wie kommen die publizierenden Massen-Medien an das Material von den PR-Agenturen.

z.b.: Milosevic hat den Sender nicht nur benutzt (das klingt so als ob er den damaligen Chef-Intendanten von RTS höflich gefragt hätte, was er senden soll), der hat angeordnet. Der ging ja bei dem ein uns aus, und konsultierte sich, was er in den Medien bringen sollte an Hand der komplizierten damaligen allgemeinen Lage - ist ja schon wie eine Entscheidungslähmung. War man liberal und kritisch, dann war man Staatsfeind und Verräter.

Was ist der Unterschied zwischen einem Publizisten einer PR-Agentur und einem der für staatliche-öffentliche Sender und Printmedien arbeitet? Sind beides Publizisten vom Fach. Oder gilt für PR-Agenturen nicht der Medienkodex?
Das war ja Obamas Genie-Streich, die Medien an seine Seite zu ziehen, allein dieses Image-Video - wieviel Geld ist da wohl geflossen und auch weitere Produktionen gesichert.

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