Abrechnung mit der Modewelt

17. März 2014

Unbekümmert und fröhlich präsentieren sie die neueste Frühlingskollektion und lächeln dabei vielsagend, diese Biester. Denn die Schaufensterpuppen wissen: meine persönliche Jagd auf sommertaugliches Gewand als Hijabi hat angefangen.

 

Als ob man es als normale Frau nicht schwer genug hätte, passende Kleidungsstücke zu finden. Hinzu kommt noch, dass ich A: wählerisch bin und B: ein Kopftuch trage. Kopftücher stellen an sich nicht immer so das ganz große Problem dar. Während ich im Winter etwa kuschelige Stoffe bzw Schals trage, müssen es im Sommer leichte und unbeschwerte Tücher für mich sein. Schließlich will ich nicht so aussehen, als ob ich grad frisch aus der Sauna komme.


Schwierig wird es nur die dazu passenden Outfits zu finden, die mich vom übermäßigen Schwitzen abhalten. Was ich mir darunter vorstelle? Sportliche Leinenhosen, blickdichte Röcke, Kleider und Blusen. Müsste ja nicht so schwer sein sowas zu finden, denkt ihr euch wahrscheinlich. Falsch gedacht!

 

Beinschlitz á la Angelina Jolie


Seitdem Menschen wie Miley Cyrus fragwürdige Modetrends gesetzt haben, ist es nahezu unmöglich, ein komplettes Outfit zusammenzustellen, dass mehr verhüllt als herzeigt. Ich muss mich so oder so immer überwinden Kleider zu tragen, weil ich eher der sportliche Typ bin. Kleider gibt es viele, das stimmt. Ich kleide mich nun eher lässig, viel „mädchenhaftes“ Zeugs werdet ihr nicht wirklich finden bei mir. Schuhe sind kein Problem, ob Sandalen, Mokassins oder meine heißgeliebten Sneaker – da geht alles!
Kleider trage ich deswegen auch nur, weil die Sommerhitze mich dermaßen in die Knie zwingt. Freiwillig würde ich nie in ein Kleid schlüpfen. Da gehe ich lieber auf ein One-Direction-Konzert und liefere mich deren Musik aus, bis meine Ohren bluten.Und das muss was heißen.


Aber auch die Kleidersuche wurde um den Faktor 100 erschwert. Warum? Bei zehn Sommerkleidern oder Röcken, die in meine engere Auswahl kommen, sind acht zu durchsichtig, haben einen seitlichen Beinschlitz der fast bis zur Hüfte geht oder eben beides. In solchen Situationen könnte ich wirklich Amok laufen.

Dasselbe Problem herrscht auch bei den Oberteilen. Da ist mehr Luft als Stoff dran, keine Ahnung was mit der Designerwelt los ist. In solchen Situationen ist also der Erfindergeist gefragt. Rock zu durchsichtig? Dann trage ich eben einen leichten Unterrock drunter. Bluse zeigt mehr her, als mir lieb ist? Voilá, ein blickdichtes, etwas längeres Oberteil wird drunter angezogen. Da habt ihr es ihr „Weltklasse-Designer“. Wie sehr ihr mich auch jedes Mal in die Weißglut treibt, wenn ich shoppen gehe – ich lasse mich nicht unterkriegen!

Kommentare

 

hahaha gib ihnen!

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