"Bin ein Kultur-Flüchtling!"

30. September 2015

„Unbequem aber wirkt.“ So lässt sich der schonungslose Blick unserer Wahrsagerin Zeynep in die den Kaffeesud zusammenfassen. Dieses Mal nahm die GrüneSpitzenkandidatin und Vize-Bürgermeisterin Maria Vassilakou Platz in unserer orientalischen Lounge.

Von Simon Kravagna, Onur Kas und Marko Mestrović (Foto)


Maria Vassilakou
Foto: Marko Mestrovic

Name: Maria Vassilakou
Alter: 45
Partei: Die Grünen
Möchte am liebsten: So viele Flüchtlinge wie möglich aufnehmen
Geht gar nicht: Selber twittern

MARIA VASSILAKOU ÜBER

… DEN BEGRIFF „WIRTSCHAFTSFLÜCHTLING“:
 Einer der perfi desten Wortschöpfungen der letzten Jahre. Es handelt sich um Menschen, die vor Armut fl iehen, um nach einer neuen Perspektive, Arbeit und Erfolg zu suchen.

 … DIE ANZAHL DER FLÜCHTLINGE, DIE AUFGENOMMEN WERDEN SOLLTEN:
 Unsere Kapazitäten sind groß: Anfang der 1980er Jahre hat Österreich innerhalb weniger Monate bis zu 150.000 Polen ohne Probleme untergebracht, zu Beginn der 1990er Jahre konnten wir binnen weniger Monate 90.000 Kriegsfl üchtlinge aus Bosnien und Herzegowina versorgen.

 … DEN UNTERSCHIED ZWISCHEN STRACHE UND GUDENUS:
Für mich sind die beiden gruselig genug. Der Eine durchwanderte die Wälder in der Gesellschaft von anderen vorbestraften Nazis und der Andere verbringt die Hälfte seiner Zeit in Russland und fi ndet tschetschenische Despoten ganz nett.

 … DIE VOREILIGE MEDIENPANIK:
Warum war die Aufregung um die Fußgängerzone in der Mahü so groß? Warum erhitzten sich die Gemüter wegen zwei Ampelmännchen? Warum verfi el man in eine Weltuntergangsstimmung, als Syriza die Parlamentswahl in Griechenland gewonnen hat? Dank den sozialen Netzwerken kann man seiner Aufregung ganz leicht Luft machen und sich über jede Kleinigkeit empören.

 

Zeynep, Kaffeesud, Aberglaube,

„Frau Vassilakou, ich sehe bei Ihnen ein großes und menschliches Herz. Sie sind darin bestrebt, den Menschen zu helfen. Es scheint so, dass sie diesen Weg im Großteil ihres Lebens gegangen sind und das dieser nun abgeschlossen ist. Oft befi ndet sich um Sie herum eine Gruppe von Menschen, die um sie herumschwirren. Ganz besonders tut es ein Mann, dessen Name mit einem „S“ beginnt. Aber sie haben es mittlerweile geschaff t, sich von diesen Menschen abzukapseln, was ihnen früher nicht immer gelungen war. Diese Menschen werden sie weiterhin nerven, was aber nicht ihren Weltuntergang bedeutet. Sie bauen eine Brücke und versuchen sie fertig zu stellen. Aber ein Mann versucht diese zu brechen. Das gelingt ihm kurzfristig. Sie lassen sich nicht davon abbringen und werden weiter bauen.“

Auch Michael Häupl und seine Konkurrenten bei der Wien-Wahl tranken einen türkischen Kaffee und ließen sich von Zeynep den Kafeesud lesen. Hier erfährst du mehr über des Bürgermeisters Kismet.

Die treuen Biber-Leser haben es gemerkt. Wie im letzten Heft angekündigt, haben wir Frau Vassilakou eine zweite Chance gegeben, ein Interview für biber zu geben. Die hat sie genutzt – in Gegensatz zum FPÖ-Obmann HC Strache.

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