Vor einigen Tagen war ich mit meiner Uni-Seminargruppe in Brüssel. Thema des Seminars: "Europäischer Parlamentarismus." Grundsätzlich ging es darum, zu sehen wie die Instiutionen in der europäischen Hauptstadt Brüssel wirklich ticken. Dazu waren wir im Europäischen Parlament, in der Europäischen Kommission und in der Ständigen Vertretung Österreichs. Alles in allem waren es zwei sehr spannende Tage, in denen ich viel dazugelernt habe und Sachen gehört habe, die wir "normale" EU-Bürger wohl nie erfahren werden. Aber das ist nur nebensächlich.
      Denn wisst ihr was noch passiert ist: Ich habe mich verliebt und meine Freundin wird's mir trotzdem nicht übel nehmen. Ich habe in Brüssel meine zweite Liebe gefunden ;-) Na Liebeszeug bei Seite, aber die Stadt ist echt der Hammer und total mit Scharf. Ca. 1 Million Einwohner prägen das Stadtbild, das ein totales Gewirr an Multikulti bietet. Belgier, Holländer, Flamen, Inder, Afrikaner, Türken, Jugos..einfach alles was die Welt zu bieten hat, ist hier versammelt. Das liegt nicht nur an der Tatsache, dass in Brüssel allein 40.000 Menschen in den Institutionen der EU beschäftigt sind; es wird sicherlich auch mit der ehemaligen Kolonialgeschichte Belgiens zusammenhängen. Ungefähr 30 Prozent der Einwohner Brüssels haben einen migrantischen Background, was die Sache für uns Biber noch interessanter macht. Die Menschen, denen man dort begegnet, haben alle ein Lächeln im Gesicht, sprechen mindestens zwei (wenn nicht sogar drei) Sprachen und sind immer freundlich drauf. Die Stadt überzeugt mit einem tollen Baustil: Mal stehen Jugendstilhäuser aneinander gereiht, mal Glaswolkenkratzer, die im Dunkeln leuchten. Oder es steht überhaupt ein irre altes- neben einem total neuen Haus/Wolkenkratzer. Das hat schon etwas. Trotz dessen, dass einer denken möge, das passt nicht zusammen ist es perfekt und untermauert das spezielle Flair der Stadt. Und wunderbar essen (auch wenn's für den einen oder anderen teuer ist, da eine Hauptspeise+Getränk um die 15€ ausmacht, was aber generell mit dem belgischen Standard zu tun hat) kann man in Brüssel auch. In den einzelnen "Quartiers" in Brüssel findet man an jeder Ecke ein Restaurant - mal nen Inder, mal nen Tunesier und mal ne typisch belgische Frittenbude. Zudem ist die Stadt so konstruiert: Eine Straße führt dich zu einem "Place". Der Place ist rund und in einem Place sind z.B. nur Restaurants angesiedelt. Nach dem runden Platz führt dich eine Verbindungsstraße zum nächsten runden Platz, der wiederum nur aus Bars besteht. Und so nimmt das kein Ende, eine wahre Kette an "Places" und ein weiterer Punkt, der diese Stadt so herrlich macht.
      Kurz gesagt: Ich war schon viel unterwegs - von Malmö bis Kopenhagen, von Kopenhagen bis Split, von Split nach Tunis. Aber kein Ort der Welt hat mich so fasziniert und überzeugt wie Brüssel. Keine Frage: Brüssel ist die Stadt mit alles und viel viel scharf!!

Hier übrigens noch ein paar Fotos:

 
(Member of the European Parliament)

(Skulptur mit scharf im Parlament)

(Mein Arbeitsplatz)

(Brüssel bei Nacht)

(Das sternförmige, so genannte "Berlaymont" - Gebäude: Sitz der Europäischen Kommission)

(Der berühmte Triumphbogen mit der Quadriga obenauf im Parc du Cinquantenaire)