Grundsätzlich verfolge ich den rumänischen Fußball nicht, ausser es finden sich rumänische Mannschaften in den europäischen Cup-Bewerben, wie z.B. dieses Jahr Steaua Bukarest oder CFR Cluj in der Champions League. Steauas Auftritt in der Eliteliga war heuer nicht gerade von Erfolg geprägt, aber dafür hat man schnell einen Sündenbock gefunden. Es handelt sich (um den mittlerweile Ex-) Konditionstrainer Yüksel Yesilova, seines Zeichens Türke und Moslem. Letzteres wurde ihm letztendlich zum Verhängnis.
       Die Geschichte ist schnell erzählt: Der Besitzer Steauas, Gigi Becali, meinte nach Yesilovas Entlassung in einem TV-Interview: "Steaua ist ein christliches Team und Yesilova hat uns Unglück gebracht. Ich möchte ihn hier auch nicht mehr sehen. Wir können keinen Moslem hier haben, der kein Kreuz auf der Brust trägt."
      Naja. Christlich hin oder her, aber ich denke, dass es hier schlicht und einfach um Leistung gehen sollte. Und nicht darum ob der Konditionstrainer Moslem, Türke, Rumäne, Serbe, Orthodox, Christ, Japaner oder sonst was ist. Man kann ja sagen, dass es grundsätzlich nicht mit der Zusammenarbeit klappte, da der Konditionstrainer nicht den Erwartungen entsprach. Aber alles auf eine religiöse Bühne zu heben geht dann doch zu weit, finde ich. Aber mal sehen, vielleicht bringt ja ein Christ mehr Glück :-)) Auf jeden Fall hat Yesilova das Ganze nicht auf sich sitzen lassen und Beschwerde bei der FIFA eingebracht, dass er aufgrund seiner Religion arbeitsrechtlich diskriminiert wurde. Letztendlich kann man sich denken wie's ausgeht: Die FIFA wird Steaua zu einer Geldstrafe zwingen, diese wiederum kann Becali locker bezahlen und alles geht seinen gewohnten Lauf. Und Yüksel Yesilova hat am Wenigsten davon.