EM 2008 - Die Kolumne

09. Juni 2008

Der erste Spieltag der Gruppen A und B ist seit ca. zwei Stunden zu Ende gegangen. Welche Spiele gab es zu bestaunen, mit welchen Aufstellungen spielten die Teams und wer schoss die Tore?

Zunächst die Gruppe A:

Schweiz - Tschechien 0:1 (0:0) - Basel, St. Jakob - Park - 42.500
Torschütze: Sverkos (71.)
Schweiz: 1 Benaglio - 3 Magnin, 4 Senderos, 5 Lichtsteiner (75., 22 Vonlahnten), 20 Müller - 8 Inler, 15 Gelson Fernandes, 16 Barnetta, 19 Behrami (84., 12 Derdiyok) - 9 Frei (46.,10 Hakan Yakin), 11 Streller
Tschechien: 1 Cech - 2 Grygera, 21 Ujfalusi, 22 Rozehnal, 6 Jankulovski - 7 Sionko (83., 11 Vlcek), 14 Jarolim (87., 5 Kovac), 4 Galasek, 3 Polák, 20 Plasil - 9 Koller (56., 10 Sverkos)

Portugal - Türkei 2:0 (0:0) - Genf, Stade de Genève - 30.000
Torschützen: Pepe (61.), Raul Meireles (90.+3)
Portugal: 1 Ricardo - 4 Bosingwa, 15 Pepe, 16 Carvalho, 2 Ferreira - 8 Petit, 10 Joao Moutinho, 7 Cristiano Ronaldo, 20 Deco (90.+2, 5 Fernando Meira), 11 Simao (83., Raul Meireles) - 21 Nuno Gomes (69., 19 Nani)
Türkei: 23 Volkan Demirel - 22 Hamit Altintop (76., 9 Semih Sentürk), 2 Servet Cetin, 4 Gökhan Zan (55., 15 Emre Asik), 3 Hakan Balta - 18 Kazim Kazim, 5 Emre Belözoglu, 7 Mehmet Aurelio, 21 Mevlüt Erdinc (46., 20 Sabri Sarioglu) -  17 Tuncay Sanli, 8 Nihat Kahveci

Zu den Spielen der Gruppe A ist nicht viel zu sagen. Im EM - Eröffnungsmatch war die Schweiz zwar die klar bessere Mannschaft, aber auf international höchster Ebene werden selbst die kleinsten individuellen Fehler eiskalt bestraft. Einen Fehler solcher Art konnte der eingewechselte Tscheche Sverkos zu den Gunsten seiner Mannschaft nutzen und stellte in der 71. Minute auf 0:1. Danach gab es Bemühungen seitens der Schweiz, zu einem Tor reichte es allerdings nicht. Den Schweizern blieb zudem ein (nicht 100%ig klarer) Elfmeter verwehrt und mit dem Ausfall von Teamkapitän Alex Frei mussten sie schon in der ersten Halbzeit einen herben Rückschlag einstecken. Somit hat einer der Gastgeber in seinem Eröffnungsspiel einen klassischen Fehlstart hingelegt.
     Die Portugiesen hatten mit der Türkei wiederum wenig Mühe und schlugen die Bosporus - Kicker hochverdient mit 2:0. Pepe und der eingewechselte Raul Meireles konnten sich in die Torschützenliste eintragen. Cristiano Ronaldo ließ ein paar Mal seine Klasse aufblitzen, allerdings war er nicht der Top - Mann der Begegnung. Die Türkei muss noch ordentlich zulegen, wenn sie den Aufstieg ins Viertelfinale schaffen möchten. Das selbe gilt trotz des Sieges für Tschechien. Mit so einer Leistung wird man es gegen die Portugiesen schwer haben.

Und nun die Gruppe B:

Österreich - Kroatien 0:1 (0:1) - Wien, Ernst Happel Stadion - 50.000
Torschütze: Modric (4.)
Österreich: 21 Macho - 15 Prödl, 3 Stranzl, 4 Pogatetz - 12 Gercaliu (69., 11 Korkmaz), 2 Standfest, 6 Aufhauser, 19 Säumel (61., 7 Vastic), 20 Harnik, 10 Ivanschitz, 9 Linz (73., 18 Kienast)
Kroatien: 1 Pletikosa - 5 Corluka, 4 Robert Kovac, 3 Simunic, 22 Pranjic - 11 Srna, 10 Niko Kovac, 14 Modric, 19 Kranjcar (61., 15 Knezevic)- 18 Olic (83., 8 Vukojevic), 21 Petric (72., 20 Budan)

Deutschland - Polen 2:0 (1:0) - Klagenfurt, Wörthersee - Stadion, 32.000
Torschütze: Podolski (20., 72.)
Deutschland: 1 Lehmann - 2 Jansen, 17 Mertesacker, 21 Metzelder, 16 Lahm - 20 Podolski, 13 Ballack, 8 Frings, 4 Fritz (56., 7 Schweinsteiger)- 9 Gómez (75., 15 Hitzlsperger), 11 Klose (90.+1, 22 Kuranyi)
Polen: 1 Boruc - 13 Wasilewski, 14 Zewlakow, 6 Bak, 4 Golanski (75., 11 Saganowski)- 17 Lobodzinski (65., 16 Piszczek), 5 Dudka, 18 Lewandowski, 8 Krzynowek - 9 Zurawski (46., 20 Guerreiro), 7 Smolarek

Was ist zu diesen beiden Spielen zu sagen? Zum 18-Uhr-Match Österreich - Kroatien gilt zunächst festzustellen, dass die Kroaten vor dem Match als großer Favorit gehandelt wurden. In der Anfangsphase des Spieles wurden die "Vatreni" dieser Rolle auch gerecht, von Anfang an drückten sie dem Spiel- mit einem in dieser Phase überragenden Luka Modric - ihren Stempel auf. Bereits in Minute 3 wurde Ivica Olic durch Rene Aufhauser im 16-Meter-Raum gelegt. Folge: Elfmeter! Da nützten alle Proteste der Österreicher nichts, das Foul und der folgende Strafstoß waren glasklar. Modric verwandelte souverän und nach einer kurzen Schockphase übernahmen die Rot-Weiß-Roten das Spiel. Österreich erzeugte Druck nach vorn, ohne sich jedoch 100%ige Chancen herauszuspielen. Die Kroaten brachten den knappen Vorsprung in die Pause.
    Nach der Halbzeit ein unverändertes Bild - Österreich stürmt, Kroatien verteidigt. Immer wieder kommt der am heutigen Abend quirlige Harnik über rechts, doch seine Hereingaben finden keine Abnehmer. Der heute abwesend wirkende Roland Linz wird völlig zurecht nach etwas mehr als einer Stunde ausgetauscht. Roman Kienast, der für Linz kam, beschäftigte die kroatische Abwehr um ein Vielfaches mehr als sein Vorgänger. Dies unterstrich er mit einem Kopfball in der Nachspielzeit, der um ein Haar am Gehäuse von Stipe Pletikosa vorbeiflog. Österreich spielte wirklich gut, vor allem mit der Einwechslung von Ümit Korkmaz, der für Ronald Gercaliu kam, kam frischer Wind in die Partie. Korkmaz kam mit seinen Powerdribblings - beflügelt von den berühmten Ü-Ü-Üüüüümit - Rufen - mehrmals gefährlich über die linke Seite. Bei einem Schuss aufs lange Eck von ihm konnte Pletikosa gerade noch entschärfen. Kroatien war in Halbzeit 2 eigentlich nur aufs Verteidigen beschränkt, nach vorne ging eigentlich so gut wie gar nichts. Umso erlösender kam der Schlusspfiff für die Kroaten - denn unterm Strich zählen nur die drei Punkte, wie die zustande kamen - danach fragt keiner mehr. Für Österreich - wie für Co-Gastgeber Schweiz - eine Riesenenttäuschung zum Auftakt. Hickersbergers Kommentar: "Beim Elfer dachte ich: Scheiße" - Tja, Pech gehabt!
    Das zweite Spiel konnte die spielstarke und an diesem Abend wirklich gut spielende deutsche Mannschaft mit 2:0 gegen Polen für sich entscheiden. Überragender Mann war Doppeltorschütze Lukas Podolski. In dieser Verfassung gelten die Deutschen als Favorit auf den Gruppensieg.
   Doch wer wird ihnen ins Viertelfinale folgen? Die Kroaten, die sich deutlich steigern müssen um vorne mitzuspielen oder vielleicht doch die vom Heimvorteil beflügelten Österreicher? Ich stehe weiterhin zu meiner Einschätzung, die ich vor Beginn des Turniers getroffen habe: Österreich steht am Ende als Gruppenletzter mit 0 Punkten da, Deutschland und Kroatien steigen ins Viertelfinale auf. Mal schau'n, vielleicht behalte ich Recht. Gefreut hab ich mich heute schon auf jeden Fall, hab Schweiz-Tschechien, Portugal-Türkei, Österreich-Kroatien und Deutschland-Polen richtig getippt und 100€ haben im Admiral auf mich gewartet. Wunderbar.

Die Spiele die heute, am 9.6., anstehen sind: Rumänien - Frankreich (18:00, Zürich) und Niederlande - Italien (20:45, Bern). Und ach ja, vergesst nicht zwischendurch um 21:10 auf ORF2 zu schalten - wie im Kalender beschrieben sind Dinamo Ottakring und ich im Fernsehen ;) Griaß eich!

Kommentare

 

bei Österreich - Kroatien. Die Bilder liefer ich euch heute nach und nach dem Match war ich auf der KroatenFanMeile Balkanstraße! Ich sag's euch - dort war die Hölle los (im positiven Sinne)! Bin mir gar nicht sicher ob ich Bilder von dort gemacht hab, aber wenn ja, werd ich sie heute im Laufe des Tages selbstverständlich reinstellen! Was für ein Abend!

 

ooooooooooooleeeeeeee ooooooooole ooooooooleeeeeeeeeeee :D
die stimmung war einfach nur haaaaaaammmerrr!!

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