EM sucks

09. April 2008

Zu der Zeit der EM herrsche in den Städten ein für uns zivilierte Menschen kaum vorstellbarer Gestank.


Es stanken die Straßen nach Mist, es stanken die Hinterhöfe nach Urin, es stanken die Treppenhäuser nach weggeworfenen Werbeprospekten, als Klopapier missbraucht, nach Sex und nach Hundescheiße, die an den Schuhen klebte.

Die ungelüfteten Stuben stanken nach Frittierfett von Pommes und Chips, die Schlafzimmer - und Couchs, der Couchsurfer wegen - nach fettigen Laken, nach feuchten Federbetten und nach dem stechend süßen Duft der Kotzkübe nach Erbrochenem Kebab und Jägermeister.

Aus den Schlachthöfen stank das geronnene Blut des werdenen Käsekrainers.

Die Menschen und all die EM-Fanatiker stanken nach Schweiß nach all den Matchs die sie sich gaben, und nach verrotteten Zähnen, aus ihren Mägen nach Fastfood und Heurigen und an den Körpern. Wenn sie nicht mehr ganz jung waren, stanken sie vor allem nach der Milch des Melange, und nach ihren falschen Gebissen, die sie seit Tagen nicht mehr mit Kukident gespült hatten.

Es stanken die Flüsse, auch die Donau, es stanken die Plätze, auch der Stephansplatz, es stanken die Kirchen, auch die Stephanskirche, es stank unter den Brücken, auch die beim Flex und auch in den Palästen, so auch die Parteizentralen der großen Verräter.

Der zersetzenden Aktivität der Bakterien war im Jahre 2008 während der EM noch keine Grenze gesetzt, und so gab es keine menschliche Tätigkeit, keine aufbauende und keine zerstörende, keine Äußerung des aufkeimenden oder verfallenden Lebens, die nicht von Gestank während der EM begleitet gewesen wäre.

Und natürlich war in Klagenfurt der Gestank am größten, denn Klagenfurt war ja die größte Stadt Österreichs. Doch da wird der einzige nichtstinkende Mensch -Landeshauptmann Haider- schon dafür sorgen, dass der Gestank der ausländischen Gäste der EM -auch Touristen genannt- richtung rotes Wien weiterzieht, wo alle aus den Hundewiesen Bluatwiesn machen..

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