Gestern ging der 53. Eurovison Song Contest in Belgrad über die Bühne. 2007 hatte der serbische Sänger (Spaß am Rande, nichts für ungut ;)) Marija Serifovic den ESC mit dem Titel "Molitva" für sich entschieden und den Contest in ihr Land geholt. Der Playmobil - Mann (Zitat Oliver Pocher) eröffnete mit einer Techno - Version des Siegertitels den diesjährigen Contest und nach einer kurzen Einführung durch das Moderatorenteam Zeljko Joksimovic und Jovana Jankovic gings auch schon los.
     Der diesjährige Eröffnungsbeitrag kam aus Rumänien - "Nico&Vlad" gaben ihre klassische Ballade "Pe-o Margine De Lume" zum Besten. Weiter gings mit United Kingdom, Albanien (stellte mit Olta Boka die jüngste Song Contest Teilnehmerin - sie ist gerade mal 16 Jahre alt) und den enttäuschenden No Angels aus Deutschland. Am Ende reichte es für diese gerade mal für Platz 23. Enttäuschend aufgrund dessen, dass man sich allein wegen ihrem Bekanntheitsgrad in Europa mehr hätte erwarten können. Letztendlich haben sie die 12 Punkte, die sie aus Bulgarien bekamen, vor der totalen Blamage gerettet. Interessanter Nebenaspekt: Die No Angels Sängerin Lucy stammt aus Bulgarien. Hmmm...
    Nach Deutschland folgte der erste fetzige Beitrag des Abends. Sirusho aus Armenien heizte mit ihrem Song "Qele, Qele" die serbische Bude ein. Mir persönlich hat der Song gefallen, ist halt so richtig einer zum mitshaken. Allerdings war die Dame recht freizügig gekleidet - knappes Kleidchen, Röckchen (oder was auch immer) in Kombination mit High Heels. Mit Sexappeal versuchten auch weitere Teilnehmerinnen zu punkten - mehr oder weniger erfolgreich. Für Armenien scheinte es sich auszuzahlen - am Ende schaute ein hervorragender 4. Platz heraus.
    Auf Armenien folgte mit Teilnehmer 6 der erste lustige und etwas skurrile Auftritt des Abends. Elvir Lakovic "Laka" aus Bosnien und Herzegowina versuchte mit seinem Song "Pokusaj" das Beste für sein Land herauszuholen. Neben dem Song, der an sich schon lustig klingt (er "singt" darüber, dass Menschen durch Liebe entstehen und nicht durch irgendetwas anderes..) gabs auch eine interessante Inszenierung des Songs zu bestaunen. Aufgehängte Wäsche, Plastikhühner und eher provinzielle Kleidung - irgendwie entzückend. Haha. Am Ende erreichte Laka den guten 10. Platz für Bosnien.
     Die Beiträge 7 und 8 waren eine Gemeinheit. Eine Beleidigung für meine Ohren. Ich spreche von Israel und Finnland. No comment.
     Was folgte hörte sich schon wesentlich besser an. Für Kroatien traten "Kraljevi ulice feat. 75 Cents" an. Der Titel "Romanca" ist ein typisch kroatischer Song, ein Song den man gerne hört. Allerdings machte der Opa 75 Cents - mit seinen 75 Jahren ältester Song Contest Teilnehmer - das Lied leider kaputt. Einerseits hat er irgendwas dahergeredet im Lied, andererseits kann der arme Kerl einem leid tun. Haha. Egal, am Ende schaute für Kroatien nur Platz 21 heraus. Ohne dem Opa wärs vielleicht um eine Spur besser gegangen. Mal sehen was nächstes Jahr kommt!
    Nun folgten Polen, Island und die Türkei. Polen: Ein US-amerikanisch-polnisches Playmate. So sieht die Frau zumindest aus. Der Song: schrecklich! Ich dachte mir die ganze Zeit: "Bitte hör auf zu singen." Diesem Wunsch kam sie mir nach drei Minunten nach, doch die nächsten Teilnehmer gönnten meinen Ohren auch keine Entspannung. Island versuchte sich mit einem Techno - Lied über die Zeit zu retten. Der Auftritt von "Euroband" hätte besser in die Nachtschicht gepasst. Was solls. Teilnehmer 12 war die Türkei. Mir hat die türkische Rock - Darbietung von "Mor ve Ötesi" zwar nicht gefallen, doch Europa hat diese mit vielen Stimmen auf einen guten 7. Platz katapultiert. "Deli" dürfte, zumindest gestern, also ein echter Ohrwurm gewesen sein!
    Weiter gings mit Portugal, den singenden Piraten aus Lettland und den Skandinaviern Schweden und Dänemark. Die Schwedin Charlotte Perrelli, die bereits ein Mal am ESC teilgenommen hatte, versuchte mit dem Song "Hero" Stimmung zu machen. Das ist nicht wirklich gelungen, am Ende schaute nur Platz 18 heraus. Als die Schwedin die Bühne betrat dachte ich zuerst es ist eine Transe. Dem war nicht so, es war tatsächlich eine Frau. Sie sieht allerdings aus wie ein Alien und ihr Song geht gar nicht typischer. So ein typischer schwedisch-eurovisionischer Song. Naja. Da gefiel mir Dänemark schon wesentlich besser. Simon Mathew brachte mit "All Night Long" so einen richtigen Gute-Laune-Song auf die Bühne. Mir gefiels, ich finds schade, dass er am Ende nur 15. wurde. Songs, die vor ihm platziert waren, hätten hinter ihn gehört. Aber so ist das nun mal, (Ost)Europa entscheidet!
   Teilnehmer 17-20: Georgien, Ukraine, Frankreich, Aserbaidschan. Georgien: Keine Ahnung vom Singen. Ukraine: So wie Armenien der Versuch mit viel Sexappeal zu punkten. Klappte bei Armenien aber besser, da der Song auch viel besser war. Das ist zumindest meine Meinung. Jedoch wurde die Ukraine am Ende 2. Gratulation! Frankreich: Mir fehlen die Worte. Ich sag nur: Freakshow! Schon mal was von Frisör und Rasierer gehört? Aserbaidschan: Kein Kommentar.
   Es folgte Griechenland. Bei der Punktevergabe lieferte sich Hellas lange ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Russland, dass letztere letztendlich für sich entscheiden konnten. Für die Griechen trat "Kalomira" mit "Secret Combination" an. Der Song: So lala. Die Sängerin: Ebenso. High Heels und knappe Bekleidung: Jap. Am Ende Platz 3. Was mir persönlich am Ar$ch ging, war, dass jedes Mal als Griechenland 12 Punkte bekam sie dreinschaute, als hätte man ihr einen Tapferkeitsorden verliehen. Die ur künstliche Freude. Traurig.
   Spanien als Teilnehmerland 22 war eine Gemeinheit. Aber die können sichs halt leisten solche Freaks hinzuschicken, da sie sowieso jedes Jahr als eine Nation der Big Four fix dabei sind. Doch müssen sie uns das antun? Da sollens lieber wie die Österreicher daham bleiben.
   Nun wars so weit: Das Gastgeberland folgte. Jelena Tomasevic trällerte mit "Oro" eine Ballade daher. Endlich mal was Neues von Serbien! Endlich haben sie sich mal was Neues für den Song Contest einfallen lassen! Ich wär echt sauer gewesen, wenn sie die selbe Musikrichtung wie die letzten 2,3 Jahre gesungen hätten! Gottseidank hat sich meine Befürchtung nicht bestätigt und der fetzigste Song des Abends war zu hören! Gratulation, Platz 6!
   Nunanei Nunanunanunanneeeeiiiiii....Der vorletzte Teilnehmer des Abends war Russland. Dima Bilans Song "Believe" konnte sich am Ende letztendlich gegen alle anderen durchsetzten. Mit Hilfe von Producer Timbaland (dürfte einiges gekostet haben) holten die Russen zum ersten Mal den ESC in ihr Land, das heißt: ESC 2009 @ Moskau! Der russische Auftritt war solide, allerdings war das für mich kein Siegertitel. Der Leggingstyp hat mehr nach Hakan ausgeschaut und das Lied an sich war jetzt auch nicht der Kracher. Vielleicht konnte er aber durch diesen Stargeiger und den Eiskunstläufer punkten. Oder einfach nur weil es ehemalige Länder, die einst zur Sowjetunion gehörten, wie Sand am Meer gibt. Wer weiß.
    Der letzte Beitrag des Abends war ein sehr schöner. Für Norwegen sang Maria (keine Playmobil Maria) den Titel "Hold On Be Strong". Ein schönes Lied, sanft und gut zu hören. Die Frau an sich, nicht wie so viele andere extrem freizügig usw. gekleidet. Einfach ein schönes Kleid, schlicht aus Seide. Einfach normal. Keine Freakshow. Das ist es was wir uns wünschen. Am Ende belegte Norwegen den sehr guten 5. Platz - bravo!
   
Der Vollständigkeit halber stelle ich nun den Siegertitel als Video rein. Obwohl mir das Lied nicht wirklich gefällt. Aber für jene, die den Song super finden - bitteschön:

http://www.youtube.com/watch?v=_XR5xrU02yo