Am Mittwoch, 26. März zeigt ARTE um 22.45 den Film "Bulutlari beklerken" ("Waiting for the clouds") von Yesim Ustaoglu.

"Vorsichtig, aber dennoch entschieden kritisiert Regisseurin Yesim Ustaoglu die Türkei, das die Augen vor der eigenen Vergangenheit verschließt. Dazu gehört der Umgang mit den pontischen Griechen. Es ist über 90 Jahre her, als die staatlich angeordnete Evakuierung Hunderttausende Griechen in den Tod trieb. Sie verhungerten oder erfroren auf der wochenlangen Reise. Den Grund sieht Ustaoglu in der Angst vor dem Fremden, die in den 70er-Jahren, in denen auch ihr dritter Spielfilm "Waiting For The Clouds" angesiedelt ist, sehr verbreitet war. Unter dem deutschen Titel "Wolken stehen am Himmel" zeigt ARTE die bewegende Geschichte einer 60-jährigen Türkin griechischer Abstammung nun in deutscher Erstausstrahlung.", so "Freies Wort".

Der bereits 2005 auf der Berlinale gezeigte Film, handelt über die Vertreibung der Griechen aus Anatolien: Eine 60-jährige, deren Familie einst nach Griechenland deportiert wurde und die selbst als kleines Mädchen in eine türkische Familie adoptiert wurde, arbeitet nach dem Tod ihrer Schwester ihre eigene Vergangenheit auf.

"Bulutlari beklerken" von der aus Kars an der Grenze zu Armenien stammenden Regisseurin widmet sich einem politisch heiklen Thema, der Zwangsumsiedlung der aus der Pontos-Region an der Südostküste des Schwarzen Meeres stammenden türkischen Griechen, von der vor, im und nach dem 1. Weltkrieg Hunderttausende betroffen waren.

„Waiting for the Clouds“ aber ist ähnlich wie Ustaoglus Werk „Reise zur Sonne“ kein aufwieglerischer, sondern ein versöhnlicher Film, der Licht in eines der vielen, von der Militärdiktatur tabuisierten Themen der jüngeren türkischen Geschichte bringen will.

http://www.waiting-der-film.de/index.php

Wolken stehen am Himmel
(Frankreich, Türkei, Deutschland, 2004, 88mn)
ARTE F / ZDF