"Ich habe meine... äh Dings!"
Das muss einmal auf den Tisch. Dies ist immerhin das „Frauen-Special“. Was macht uns Frauen so „special“? Dass wir einmal im Monat leiden und keinen Pieps darüber verlieren dürfen. Großes Tabu.
Bei mir ist es mal wieder soweit. Mein Unterleib zerreißt sich, ich habe Schweiß- und Krampfanfälle. Mir raubt es die Luft und mit ihr jeden klaren Gedanken. Das einzige Mantra in meinem Kopf: Gleich wirkt es, durchatmen, ausatmen, durchhalten. Ibuprofen-Schmerzmittel, danke Gott für diese Erfindung. Ein bis zwei Tabletten reichen und ich kann mich auf dem Bürosessel halten. Ich muss ja funktionieren, ob Meeting, Interview oder Vortrag. So tun, als ob nichts wäre. Da ich die Pille nicht nehme, kann ich den großen Tag weder exakt voraussagen, noch im Fall der Fälle verschieben. Es hilft nur beten. Völlig zugedröhnt, schwindelig und aufgedunsen „performt“ es sich nämlich deutlich schlecht. Fragt der Chef oder Kollege nach, sage ich „bisserl Bauchweh.“ Zahnschmerzen, Psychotherpie, ja selbst eine Darmspiegelung scheinen gesellschaftstauglicher, als: „Mir geht es zum Kotzen, ich habe meine Tage.“
Ich finde das unfair und absurd. Auf den Satz „Du bist aber blass heute.“ würde ich am liebsten ausrufen: „Tja, mein Blut befindet sich leider gerade woanders.“ Doch was tun wir Frauen? Wir kleistern uns mit Make-Up voll und stecken uns unterm Tisch heimlich Tampons zu. Ist das emanzipiert?
PS: Ich bete schon jetzt, dass mein Körper mir an meinem großen Tag in weiß, keine rote Bescherung verabreicht.
Blogkategorie: