Krieg um Kyrat (Game Review: FarCry 4)

17. November 2014

Kyrat ist ein malerisches Land am Fuße des Himalaya. Der fiktive Staat ist reich an schönen Landschaften und exotischen Tieren. Arm dran ist die Bevölkerung: der irre Diktator Pagan Min hat sein Volk versklavt und terrorisiert jeden, der gegen ihn ist. Nur die Rebellen des “goldenen Pfades” – und der Tourist Ajay Ghale - kämpfen gegen seine Schreckensherrschaft. Das biber Far Cry 4 Review.

Ajay Ghale reist nach Kyrat um den letzten Wunsch seiner Mutter zu erfüllen: ihre Asche in ihrem Heimatland zu verstreuen. Bereits am Grenzposten bricht aber die Hölle los: der Bus wird angegriffen, und Ajay in den Palast von Pagan Min entführt.

 

Genau hier beginnt das Abenteuer von Ajay Gahle. Der Spieler muss Ajay aus der Villa steuern und wird von den Rebellen des goldenen Pfades gerettet.

Dabei erfährt er, dass sein Vater der Anführer der Rebellen gegen Pagan Mins Schreckensherrschaft war und einer der Gründer des Goldenen Pfades ist. Nun liegt es an Ajay, Pagan und seine Schergen zu stoppen und das Land vor dem Untergang zu retten.

Ubisoft hat sich für FarCry4 viel vorgenommen. Die offene Spielewelt ist lebendig und riesengroß.
Die Kampagne wird über 32 Missionen vorangetrieben, es gibt aber unzählige Nebenquests, die absolviert werden können. Dabei erlangt man Survival- und Kampffähigkeiten und holt sich den Vorteil gegenüber den Computersoldaten oder sammelt seltene Gegenstände.

Wie der Spieler die Missionen angeht, bleibt ihm überlassen. Frontal angreifen oder doch lieber heranprischen und die Gegner einzeln erledigen? Die völlige Wahlfreiheit ermöglicht zahlreiche Taktiken und nie spielt sich eine Mission ganz gleich ab.

Typisch für die Titel der letzten Zeit muss der Spieler neue Teile der Landkarte über Aussichtstürme freischalten. Dazu muss er diese erstmal von feindlichen Soldaten säubern und die Propaganda-Sendestation zerstören. Natürlich sind die Türme gut bewacht und jedesmal ist eine Kletterpartie notwendig, um an die Sendestation heranzukommen.

 

Weapon of Choice

 

Die künstliche Intelligenz der Gegner geht in Ordnung. Bei direkten Angriffen suchen sie sofort Schutz und versuchen den Spieler in die Zange zu nehmen. Ist ein Offizier auch zugegen, werden sie richtig gemein und werfen mit Granaten. Besonders fies sind die Kommando-Soldaten, die nur mit Kampfbögen auf die Jagd gehen.

Apropos Bogen: der Spieler kann neben dem üblichen Arsenal (MP5, AK47, div. Scharfschützengewehre mit und ohne Modifikationen) auch mit dem Bogen auf die Pirsch gehen. Dabei kommt Rambo-Feeling auf. Ganz generell habe ich das Gefühl, dass das Spiel aufgrund des Settings in bestimmten Teilen Asiens es nicht durch die Zensur schaffen wird.


Die Natur ist nicht neutral

Die Flora des Landes hilft dem Spieler: häufig kann der Spieler Heilpflanzen pflücken, die die verlorene Lebensenergie nach einem Kampf auffüllen. Leider ist die Tierwelt genau das Gegenteil: vom Adler über Rhinozeros bis zum Wolf versucht uns die Natur umzubringen. Ständig.

 

 

Oft tauchen aus dem Nichts angriffslustige Tiere auf – vorwiegend wenn man gerade ein Gefecht mit Mins Schergen gerade noch überlebt hat – und geben Ajay den Rest. Ihre Aggressivität kann der geschickte Ajay aber auch nutzen: erlegte Tiere können gehäutet werden und deren Fleisch kann man als Köder benutzen, um wilde Tiere anzulocken.

Die Häute der erlegen Tiere dienen als Basis für Powerups. Selbstgefertigte Gürtel und Munitionstaschen machen es Ajay möglich, mehre Waffen gleichzeitig dabei zu haben und mehr Gegenstände zu tragen.

Ajay erlernt dabei immer neue Fähigkeiten, der “Elefanten”-Fähigkeitenbaum bietet eher defensive Skills wie schnellere Regeneration und mehr leben, “Tiger”-Fähigkeiten sind offensiv und ermöglichen zum Beispiel das Nachladen im Laufen.



Nix für kleine Kinder

Die ab 18 Version des Spielst ist in Sachen Brutalität extrem detaliert. Das Blut spritzt und fließt in Strömen. Das mag zwar dem Realismus dienen, wird aber wieder der “Computerspiele sind an allem Schuld”-Fraktion in die Hände spielen. Warnung an alle Eltern: als Weihnachtsgeschenk für Kinder und Jugendliche eignet sich das Spiel in der “ab-18-Version” (rotes Pickerl) sicherlich nicht.

Alle anderen, die zwischen Pixelkrieg und Realität unterscheiden können, bekommen ein spannendes, grafisch und gameplaytechnisch hervorragend gemachtes Spiel mit der Möglichkeit, die Kampagne im Multiplayer zusammen zu bestreiten.

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