Michael Clayton

01. März 2008

 

Benny Goodman’s Biber Movieblog ist mit seiner ersten Filmempfehlung da! Den Anfang macht Michael Clayton, der uns mal wieder vor Augen führt, dass man sich mit Anwälten nicht anlegt.

Regiedebüt. Einmal mehr macht sich ein verdienter Drehbuchautor (Armageddon, Bourne Trilogie) auf um die Welt mit seinem Regietalent zu beglücken. Und was uns Tony Gilroy so bietet, um sein Erstlingswerk so ansprechend wie möglich zu gestalten, ist niemand geringerer als George Clooney. Dem Mann der alles ist was Frauen begehren und Mann sein möchte.

Aber er ist in Michael Clayton auch Titel spendender Protagonist und Spielfigur rund um die korrupten Machenschaften eines Megakonzerns. Als so genannter Fixer einer großen Anwaltskanzlei, ist Michael Clayton (George Clooney) dafür verantwortlich, sich um Fälle zu ‚kümmern’ die sich im Graubereich der Justiz befinden. Seine zerrüttete Familiensituation und seine eher erfolglose Karriere als Kartenspieler haben aus dem einst aussichtsreichen Anwalt Clayton einen depressiven Mann gemacht, der sowohl vor dem finanziellen als auch emotionalen Bankrott steht.

 

Die Geschichte ins Rollen bringt jedoch Claytons alter Freund Arthur Edens (Tom Wilkinson), der aufgrund mentaler Probleme nicht mehr die sinistren Geschäftspraktiken seines Arbeitgebers U-North decken möchte. Michael Claytons Dienste als Fixer werden nun dringender denn je benötigt, denn der Konzern U/North wird von jener Anwaltskanzlei vertreten, in deren Dienste sich auch Clayton befindet. Um die rasche Lösung des Falles kümmert sich jedoch nicht nur der allheilende Samariter Clayton alleine. Karen Crowder (Tilda Swinton), ehrgeizige und äußerst pflichtbewusste Konzerndirektorin, nimmt sich den Fall nämlich höchst persönlich zur Brust, um den drohenden Skandal abzuwenden. Und dabei scheint ihr jedes Mittel recht zu sein…

 

Michael Clayton ist ein düsterer Film, der den Zuseher nahe an die Abgründe der großen multinationalen Konzerne heranführt. Diese aber nicht tiefer gehend betrachtet, sondern sich ganz auf das verzwickte Vertuschungsspiel konzentriert, welches von einer sehr reduziert agierenden Tilda Swinton angeführt wird. George Clooney zeigt einmal mehr, dass er bei weitem mehr drauf hat, als den gelackten Sunnyboy zu spielen. Der von ihm verkörperte Clayton, scheint mit jeder Minute eine größere Last auf seinen Schultern zu tragen.

Regisseur Tony Gilroy setzt mit seiner Inszenierung nicht auf übertriebene Schauwerte, sondern verlässt sich auf das intensive Spiel seiner Charaktere. Allem voran die grandiose Tilda Swinton, die mit ihrer Verkörperung der klassischen Schreibtischtäterin durchaus verdient den diesjährigen Oscar als beste Nebendarstellerin eingestreift hat. Ihre schauspielerische Leistung ist nie aufs Auge gedrückt und fügt sich harmonisch in den reduzierten Inszenierungsstil des Regisseurs ein. Leider nicht immer zum Vorteil der Zuseher, denn in manchen Szenen vergisst sich der Film in allzu ausführlichen Unterhaltungen und verliert daher auch etwas an Spannung.

Wer also über eine etwas langatmig geratene erste Hälfte hinwegsehen kann, der wird mit feinsten schauspielerischen Leistungen und einer sensationellen Auflösung belohnt. Wem das nicht genügt, der kann zumindest knapp zwei Stunden George Clooney auf seinem Leidensweg begleiten.

Kommentare

 

hey, hast du "no country for old men" gesehen?
wenn ja, ist der gut?

- inessential but desirable -

 

Hallo, "No country for old men" Kritik sollte Morgen online sein. Ansonsten kann ich ihn empfehlen. wenn du auf filme von den coen brüdern stehst! ansonsten könnte er etwas verstörend sein...

 

hab ich gestern gesehen!
wirklich spannend gewesen.
bin vor aufregung nicht dazu gekommen, meine nachos zu essen! =)

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