Der mehrsprachige Redewettbewerb „SAG´S MULTI!“ startet heuer zum fünften Mal mit über 400 TeilnehmerInnen aus ganz Österreich. Der vom Verein Wirtschaft für Integration (VWFI)initiierte Wettbewerb soll Jugendliche dazu ermutigen, ihre Mehrsprachigkeit zu fördern und diese auszuleben.

407 SchülerInnen aus 84 Schulen und acht Bundesländern zeigen dabei in 39 verschiedenen Sprachen ihre sprachlichen Fähigkeiten und ihr rhetorisches Talent. Die SchülerInnen sollen in ihren Reden zwischen Deutsch und ihrer Muttersprache wechseln. Die Vorausscheidungen zu „SAG´S MULTI!“ fanden heute im Gebäude der Raiffeisen Landesbank in Leopoldstadt statt.

Die Sprachenpalette ist enorm: neben Spanisch, Arabisch, Serbo-Kroatisch und Persisch, sind auch Russisch, Malayalam (Indien), Kinyarwanda (Ruanda) und Chinesisch vertreten. Die Vielfalt ist groß, die Themen breit und die TeilnehmerInnen aufgeregt. Im Februar werden die besten unter allen 407 Teilnehmern gekürt.

Reden ist silber

Die 12-Jährige Elisabeth Karin Pasca mit rumänischen Wurzeln startete mit ihrer Rede zum Thema „Das wollte ich immer schon sagen“. Inhaltlich gibt sie der Jury und dem Publikum zu denken, besonders was den Klimawandel betrifft. „ Ich musste anfangs ein bisschen nachdenken, aber nachdem diese ganzen Katastrophen wie auf den Philippinen passiert sind, habe ich mein Thema gefunden. Klimawandel ist und bleibt ein aktuelles Thema“, sagt die Schülerin reflektiert.

Ihre Klassenkollegin, Annamaria Gabriela Olar nimmt ebenfalls am Redewettbewerb mit. Ihr Vorsatz: „Ich habe mir vorgenommen in diesem Jahr alles auszuprobieren und zu tun, was auf mich zukommt.“ Auch ihre Rede handelt vom Klimawandel. Was die Grammatik und die Redetechnik betrifft, hat sie einiges an Unterstützung von ihren spanischen Eltern bekommen, „trotzdem bin ich relativ selbstständig an diese Sache rangegangen.“, erzählt sie mir.

Die dritte im Bunde, Aitana Pinto Flores mit peruanischen Wurzeln, hielt eine bewegende Rede über den Krieg. Obwohl sie erst seit drei Jahren in Österreich lebt, hört sich ihr Deutsch sehr gut an. „Ich kann Spanisch viel besser als Deutsch, aber meine Mutter hat mich trotzdem dazu ermutigt, bei diesem Wettbewerb mitzumachen.“
 

Tun ist Gold

Auch die 12-Jährige Manar aus dem Phönixgymnasium im 10. Bezirk überrascht mit ihrer ruhigen Stimme. Abwechselnd auf Deutsch und Arabisch hält sie ihre Rede über „ Nicht nur Reden, sondern Tun!“. Dass Kinder in ihrem Alter sich Gedanken über obdachlose Menschen machen, ist gleichzeitig rührend und erfrischend. Mit dem Schlusssatz „ Reden ist Silber, aber etwas Tun ist Gold.“ gibt sie allen Anwesenden einen Denkanstoß.

Fotos von Magdalena Possert/VWFI