Sexy Ostfrauen für Ösi-Prolos

01. April 2010

Kopfschütteln, Lachkrämpfe, Fremdschämen: Auf AT V werden österreichische Proleten mit Frauen aus Osteuropa verkuppelt. Thomas und Ilona Maurer, die Protagonisten im fragwürdigen Quotenhit, erklären im biber ihr „Geschäft mit der Liebe“.

Von Ivana Martinović und Lucia Bartl (Fotos)

biber: Sind die Frauen, die ihr hierher vermittelt, am Mann oder an Österreich interessiert?
Thomas: Die Frauen haben wirklich Interesse. Vor allem haben Ostfrauen ein bestimmtes Bild über deutsche und österreichische Männer. Sie denken, dass diese Männer gut zu Frauen sind und sie gut behandeln.
Ilona: Jede Frau will mit Respekt behandelt werden. Ich hab’ mit den Frauen gesprochen. Sie meinen es wirklich ernst. Sonst müssten sie wirklich gute Schauspielerinnen sein, wenn sie nur Interesse daran hätten, nach Österreich zu kommen.

Die Männer, die ihr in der Sendung vermittelt – Nissel, Orsolics & Co. – sind nicht respektvoll, sondern frauenfeindlich und rüpelhaft.
Thomas: Der Misserfolg dieser Herren hat gezeigt, dass sie es falsch angehen. Ein Österreicher braucht nicht denken, dass er
mit Bierbauch und etwas Geld bei Ostfrauen den roten Teppich ausgerollt bekommt. Die Frauen dort wissen genau, was sie
wollen.
Ilona: Ostfrauen sind nicht unterwürfig und lassen nicht alles mit sich machen.

Aber die Männer versuchen’s: Nehmen wir mal den alten Sack Nissel her. Der sucht sich 20-Jährige aus und will gleich grapschen...
Thomas: Er hat sich am Anfang ganz anders präsentiert. Er hat uns Leid getan und wirkte einsam. In der Sendung hat sich herausgestellt, wie Nissel wirklich ist. Er hat mit uns gestritten und wollte, dass meine Frau den Mädchen übersetzt, dass sie mit ihm kuscheln sollen. Er beschwerte sich sogar bei ATV. Er denkt wirklich, dass Ost-Frauen alles machen.
Ilona: Die Mädchen waren anständig. Sie kennen ihren Wert. Ich wollte das nicht übersetzen.

Auch der Orsolics ist so ein Obermacho, mit seinen Aussagen „Für 50 Euro kriegst scho ane ausm Internet“. So einer sucht doch nicht die große Liebe!
Thomas: Der Mario kommt ganz falsch rüber. Wenn ihm eine Dame richtig gefällt, dann benimmt er sich ganz ritterlich. Wäre
er in der Sendung höflich, wäre er kein Quotenhit. Seine Sprüche sind zwar nicht gestellt, aber dass er sich so zu jeder Frau
benimmt, bezweifle ich. Er ist wahrscheinlich im Leben oft enttäuscht worden und ist vorsichtig mit seinen Gefühlen.

A propos Gefühle: Was, wenn es tatsächlich zur Hochzeit kommt, die Frau dann aber abhaut? Nach dem Motto: Papiere einsackln und tschüss?
Thomas: So leicht heiratet keiner. Nur wenn die Beziehung ernst ist, wird geheiratet. So wie ich und meine Frau. Eines von hundert Paaren heiratet vielleicht. Ein Kunde hat mal nach der Geld-Zurück-Garantie gefragt. Na wirklich nicht! Im Leben gibt’s für nix eine Garantie.

Warum vermittelt ihr eigentlich keine Österreicherinnen?
Thomas: Ein Freund von mir hat es so formuliert: Er will eine nette Frau, die ihn schätzt. Die Frauen im Osten haben eine ganz andere Mentalität, sind sehr familienfreundlich. Er meinte: „Unsere können nur Mikrowellenfraß aufwärmen und wollen den Himmel auf Erden.“

Sind die Ukrainer nicht sauer, dass ihr ihnen die Frauen nach Österreich abwerbt?
Thomas: Die Mädchen wollen Sicherheit. In der Ukraine gibt es sehr wenige gut situierte Männer. Die Reichen haben meistens mit der Mafia zu tun und können viele Mädchen haben. Dadurch werden die Frauen austauschbar. Die armen Männer wiederum leiden unter der Perspektivlosigkeit, sind alkoholabhängig und können den Frauen nichts bieten. Unter den Mädchen herrscht großer Konkurrenzkampf.

Dann ist es eher ein Geschäft mit der Not, als mit der Liebe?
Thomas: Not schließt die Liebe nicht aus. Frauen haben das Recht auf eine bessere Zukunft.

 

Wer sind sie:
Protagonisten in der ATV-Sendung „Geschäft mit der Liebe“
Was sie machen:
Herr und Frau Maurer betreiben ein Casting-Service für Partnersuchende (www.eastdiamondbeauties.at).  Durch die Sendung
„Geschäft mit der Liebe“ erkannte Thomas Maurer die hohe Nachfrage österreichischer Männer nach Partnerinnen aus dem Osten und gründete mit seiner Frau Ilona die Agentur. Jetzt organisieren sie Castings für Männer, denen Frauen – vorwiegend aus Russland und der Ukraine – vorgestellt werden. Auch für weitere Folgen von „Geschäft mit der Liebe“ sind Ilona und Thomas als Protagonisten und Service-Agentur vorgesehen. Im April wird in der Ost-Slowakei gedreht, im September startet die nächste Staffel.
Was sie anbieten:
Ein Casting-Service für kultivierte Männer, die eine Partnerin aus dem Osten suchen. Die Agentur hat keine Mitglieder, sondern organisiert für Kunden individuelle Treffen. Die Männer zahlen Reisekosten und Organisation. Die Frauen zahlen nichts, bekommen jedoch auch kein Geld für die Castings. Heraus kommen sollen glückliche Partnerschaften.

Sie: Ilona Maurer
Alter: 25 Jahre
Beruf: früher Hausfrau,
jetzt Agentur-Chefin
Herkunft: Ukraine
Verheiratet mit: Thomas, Österreicher

 

Er: Thomas Maurer
Alter: 46 Jahre
Beruf: Geschäftsmann
Herkunft: a echter Wiener
Verheiratet mit: Ilona, Ukrainerin

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