5 Typen von nervigen Mitbewohnern

15. September 2016

Jeder, der nicht alleine wohnt, kennt sie. Sie hinterlassen einen Geschirrberg im Spülbecken und Ölflecken an der Wand. Sie schmeißen laute Partys unter der Woche und telefonieren mit ihren Eltern um ein Uhr nachts, während du im selben Zimmer schlafen willst. Das sind sie, die nervigen Mitbewohner.


Wenn man aus dem Elternhaus, aus welchen Gründen auch immer, auszieht, ist es oft so, dass man die neue Wohnung mit anderen Menschen teilt. Es gibt die glücklichen, die ihre Mitbewohner aus dem Freundeskreis oder aus der Familie wählen und seltener mit Überraschungen konfrontiert werden. Und dann gibt es uns, die wir uns immer wieder der Willkür einer Studentenheimverwaltung unterziehen und nichts anders können, als das Beste zu hoffen. Herr Murphy hat wahrscheinlich vergessen, dieses Gesetz in seiner Sammlung mit einzubeziehen: Wenn du deine Mitbewohner nicht kennst, stehen geringe Chancen, dass sie coole Menschen sind, mit denen du super klarkommst. Oder zumindest war es bei mir immer so.

Aus meiner vierjährigen Erfahrung mit x-beliebigen Mitbewohnern habe ich diese Typologie entworfen, die verschiedene Stufen des nervigen Mitbewohnerseins ans Licht bringt. Hier meine Highlights:

1. Der Geschirr-einfach-stehen-lassen-Typ

Das ist ein alter Klassiker. Jeder kennt diesen Typ. Wer nie mit einem Schmutzfink in seiner Wohngeschichte zu tun gehabt hat, dessen Nerven wurden verschont. Wenn du sein Zimmer betrittst, kippst du sofort um vor lauter überall verstreuter Wäsche, Chips-Verpackungen und Pizza-Kartons. Am schlimmsten ist es, wenn du im selben Zimmer mit der werten Person wohnst. Auch wenn du dieses „Privileg“ nicht genießt, mach dir keine Sorgen: Du findest bestimmt seine Hinterlassenschaft in der Küche oder im Badezimmer. Das Spülbecken wird immer voll mit angebrannten Töpfen und einem Haufen klebrigem Geschirr sein und die Duschkabine ein Ort, wo du nicht sauberer wirst, sondern eher das Gegenteil. Mit dem Schmutzfink versuchst du umsonst darüber zu sprechen. Im besten Fall bekommst du ein „Sorry, ich vergesse immer“ oder „Ich bin halt so!“ Alles, was du machen kannst, ist, entweder immer die Putzfrau raushängen lassen oder ausziehen.

2. Der Sex-muss-sein-egal-wie-Typ

Was macht eine Frau, wenn sie mit drei anderen Mädels im selben Zimmer wohnt und ihre Sexbedürfnisse dennoch befriedigen muss? Wenn der Freund sich zusätzlich in einer ähnlichen Wohnsituation befindet? Die Antwort ist einfach: Man hat ungehemmt und trotz der empörten Blicke der anderen Mädchen eine Nummer unter der Decke. Oder zwei. Und dann lädt man immer öfter den Freund über Nacht ein. Und dann zieht der Freund fast bei euch ein und du musst immer ins Badezimmer gehen, um dich umzuziehen. Nach einer Zeit traust du dich, der werten Mitbewohnerin höflich zu sagen, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Sie nimmt es sich zu Herzen und glaubt, du bist die gemeinste Bitch auf  Erden. Sie erlaubt dir nicht mehr, den Kühlschrank mit ihr zu teilen und lässt immer, wenn du zu Hause bist, die Zimmertür zuknallen.

 

 
 
 

 

3. Der die-Wohnung-gehört-nur-mir-Typ

Dieser Typ teilt seine Wohnung zum ersten Mal. Niemand hat ihm beigebracht, dass Zusammenleben ein Spiel aus Geben und Nehmen ist. Wenn man mit anderen Menschen zusammen wohnt, schränkt man seine Rechte ein und denkt auch an die anderen, bevor man Entscheidungen in der Wohnung trifft. Ihm ist das aber gleich. Im Badezimmer findest du nicht einmal Platz für eine Duschgelflasche, weil er alle möglichen Regale schon eingenommen hat. Deine Schuhe kannst du nicht mehr einfach an der Tür abstellen, weil er nämlich ein Riesenschuhregal nur für sich selbst mitgebracht hat. Ihn interessiert es nicht, wenn am Abend auch die anderen duschen wollen. Er muss eben seine zwei Stunden unter der Dusche verbringen. Das Abtropfgestell ist immer voll mit seinen Töpfen und Knoblauchpressen aber es ist er, der dir vorwirft, dass du deine Sachen zu lange da liegen lässt. Dieser Typ ist auch als „Die-kleine-Prinzessin-Typ“ bekannt.

4. Der chaotischer-Lifestyle-Typ

Der chaotische Typ studiert, hat zwei Nebenjobs, viele Freunde und ist Mitglied von mindestens drei Vereinen. Er kommt um drei Uhr nachts nach Hause, isst Frühstück um vier am Nachmittag und am Wochenende kann er tagsüber 14 Stunden durchgehend schlafen. Jedem das Seine, aber du bist gezwungen, an seinem Lebensstil teilzuhaben, besonders wenn ihr zwei dasselbe Zimmer teilt. Dieser Mitbewohnertyp ist eigentlich ein freundlicher Mensch, den du sogar befreunden würdest, wäre er nicht nur für einen Schlafmarathon oder Chips um Mitternacht zu Hause. Mit der Zeit leidest du an Schlafmangel und fängst an, dein Frühstück aufs Abendessen zu verschieben. Du fühlst dich ständig müde und würdest für dein eigenes Zimmer töten.

5. Der geistig-gestörte-Typ

Dieser Typ kommt zwar seltener vor, aber wenn schon, dann wird das Zusammenwohnen zu einem einmaligen Erlebnis. Er ist deprimiert und scheint mit seinem Leben nicht klarzukommen. Er hat merkwürdige Angewohnheiten, wie zum Beispiel um Punkt sechs Uhr in der Früh aufstehen, um eine rauchen zu gehen. Du hast keine Ahnung von seiner Lebenssituation und der einzige verbale Austausch zwischen euch besteht in „Hallo“ und „Tschüss“. Einmal kommt er weinend und verzweifelt an deine Tür und behauptet, du hättest sein Handy gestohlen. Er kniet sich vor dich hin und fleht dich an, ihm sein Handy zurückzugeben. Du weißt nicht, worum es geht und er stinkt nach fraglichen Substanzen. Du hast einen Termin in 20 Minuten und musst sofort los, aber er will dich für den angeblichen Diebstahl bestrafen und sperrt dich in der Wohnung ein. Du musst auf psychologische Tricks zurückgreifen, um ungeschoren davonzukommen. Er entschuldigt sich schließlich bei dir nach einem viertägigen Aufenthalt im Spital. Du weichst ihm seitdem immer aus.

 

In den meisten Fällen habe ich das Zimmer mit solchen Menschen geteilt. Das nenne ich den Höhepunkt des Zusammenwohnens. Dank solcher Mitbewohner habe ich gelernt, mit den verschiedensten Menschen umzugehen, aber ich muss auch zugeben: All diese Szenarios haben meine Nerven getötet.

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