2006 war das beste Jahr der Musikgeschichte.

11. Mai 2016

Es sind dunkle Zeiten, in denen wir da leben. Die Charts werden gestürmt von Nicki Minaj, Ariana Grande, Justin Bieber und One Direction. Hate-Artikel über die oben erwähnten gibt es allerdings schon zur Genüge, deshalb werde ich mich hier auf dieser Ebene zurückhalten. Ich bin sowieso viel zu alt, um darüber zu urteilen, und nicht mehr so ganz up to date. Überlassen wir das der jüngeren Generation. Es gab aber Zeiten, da war ich die jüngere Generation.

Jamba-Klingeltöne statt Youtube

Zeiten, in denen man zwischen MTV und VIVA hin- und hergezappt hat, bis Rihannas „Pon de Replay“ gespielt wurde,weil man sich das Album noch nicht geholt hat, oder der LimeWire-Download wieder einmal nach vier Stunden abgebrochen ist. Wenn man Pech hatte, hat man sich erstmal das Jamba-Küken in Dauerschleife geben müssen, bis endlich Nelly Furtados „Promiscuous“ über den Bildschirm flimmerte. Produziert von dem Producer Timbaland. Das war nämlich die Zeit, in der Timbaland alles produziert hat.

Wir hatten eben MTV Room Raiders statt Memes und Flavor of Love statt der Bachelor. Apropos Memes. Jeder von euch kennt doch die in der Popkultur wieder und wieder verwendete Phrase „They see me rollin’, they hatin’.“ Irgendwie scheint dieser halbe Satz als adäquate Beschreibung von „Ich habe den Führerschein“-Postings  bis hin zu „Video einer Katze, die auf einer Schildkröte herumgefahren wird“ (Klickt es an, ihr werdet es nicht bereuen) zu dienen. Doch wisst ihr eigentlich, woher diese Aussage, die wir schon so stark missbraucht haben, stammt? Aus Chamillionaires Video, das 2006 die Charts stürmte. Von dem Rapper selbst haben wir nichts mehr gehört, er hat wahrscheinlich eh ausgedient. Immerhin hat er uns sein Vermächtnis hinterlassen. Was würden wir denn sonst beim Longboardfahren summen. Danke dafür.

1. RIDIN' DIRTY- CHAMILLIONAIRE

2. TEMPERATURE - SEAN PAUL

Schreiten wir über zu einem Künstler, der mit seinem Style einfach der Inbegriff der 2000-er Jahre war: Sean Paul. 2006 kam „Temperature“ heraus, das eh klingt wie alle anderen Lieder von „Shana Pol“ auch. Bandana, Felljacke und getönte Sonnenbrille natürlich mit im Paket. Dieses ästhetisch eingebaute Thermometer (weil weisteh, Temperature haha) im Video habe ich aber vergessen, hier eine Erinnerung:

3. "SOS" - Rihanna

2006 war auch das Jahr, in dem Rihanna den Highlighter erfunden hat. Im Ernst, wenn ihr glaubt, der Trend ist neu, gebt euch das „SOS“-Video, in dem sie ganz MTV mit ihrem stellenweise leuchtenden Körper blendet. Highlighter brighter than your future? Wenigstens war sie damals noch nicht „gone wild.“  

4. "SEXY BACK"- JUSTIN TIMBERLAKE

Vor 10 Jahren hat uns Justin Timberlake übrigens auch sexy zurückgebracht. Checkt ihr den Clue?  Ich habe ehrlich gesagt jahrelang gedacht, dass er über einen sexy Rücken singt. Ja, ich weiß, ur traurig. Cry me a river. Übrigens: Timbaland ist auch in diesem Video anwesend, wie es sich für 2006 gehört.

 

5. "GOLD DIGGER"- KANYE WEST FT. JAMIE FOXX

Es gab eine Zeit, in der Kanye West noch keine Yeezys trug und als an seiner zukünftigen Ehefrau Kim noch alles echt war. Die Zeit, in der „Gold Digger“ herauskam. She ain’t messin’ with no broke niggas? Wie war das noch mal mit den Schulden, Yeezus?

 

6. "STUPID GIRLS" - PINK

Die 2000-er Jahre waren die Hochburg der Juicy-Couture-Tracksuits, der Chihuauas in Taschen und der riesigen Brillen auf den operierten Nasen der Hollywoodsternchen. Künstlerin Pink lieferte uns mit „Stupid Girls“ ein starkes Statement dazu.

 

7. "I WRITE SINS NOT TRAGEDIES"- PANIC! AT THE DISCO

So sehr die Musikvideos der 2000er von Bauchfrei-Tops, Bauchnabelpiercings, Grillz und fetten Rapperketten geprägt waren – es geht auch anders. 2006 kam „I Write sins not tragedies“ von Panic! At the Disco raus, die Hymne aller Pseudo-Emos in den Startlöchern. Weiß ich natürlich nicht aus eigener Erfahrung.

Bevor eingefleischte Beatles-Fans und Wu-Tang-Clan-Mitglieder ihre Zähne fletschen: Natürlich gab es im Musikbusiness schon fette Jahre, die lang vor der Jahrtausendwende vergangen sind. Natürlich waren die Pussycat Dolls oder Gwen Stefani einer Nicki Minaj oder einer Ariana Grande jetzt nicht lyrisch überlegen, die Videos waren genauso von Nacktheit geprägt und Product Placement war noch schlechter versteckt. Aber damals war es nicht peinlich, es war fergalicious.

 

 

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