Delfinbaby stirbt durch "Selfismus"

19. Februar 2016

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Foto: Screenshot (Youtube)

Die große Anzahl an Selfies kam schnell mit dem Einbau der ersten Kamera ins Handy. Längst hat dieses Phänomen absurde Züge angenommen, wie der Fall des toten Delfinbabys in Argentinien zeigt.

Klar, Kim Kardashian tut es beim Shoppen, Obama tat es während des Begräbnisses von Nelson Mandela und die fesche Ute aus der Facebook-Freundesliste lässt auch keinen Moment aus, um das Smartphone zu zücken und ein Foto von sich zu machen. Es sind zwar verschiedene Anlässe, doch dies täuscht nicht darüber hinweg, dass es einer immer auf das Foto schafft – nämlich das Ego. Um die eigene Lebensgeschichte für die öffentliche Wahrnehmung aufzupeppen, nehmen die Menschen auch viel in Kauf, so sollen 2015 mehr Menschen bei einem Selfie gestorben sein als bei Haiangriffen. Auch vor fremdem Leben macht dieses egozentrische Phänomen nicht halt, wie der Tod eines Delfinbabys am Strand von Buenos Aires zeigt.

Selfie als Gefahr für Mensch und Tier

Auf Youtube kursieren Bilder, die zeigen, wie das Neugeborene herumgereicht wird und die Smartphones darauf gerichtet sind - kurz danach stirbt der Delfin. Auf der Webseite der argentinischen Tierschutzorganisation „Fundación Vida Silvestre“ werden die Menschen dazu ermahnt, Delfine beim Antreffen wieder ins Meer zurückzubringen. „Es ist wichtig, dass die Bevölkerung hilft, diese Lebewesen zu schützen, denn jeder Franciscana Delfin zählt“, heißt es weiter.

Kein Umdenken

So tragisch der Fall auch ist, der Tod dürfte zu unbedeutend sein, um ein Umdenken beim Menschen zu bewirken. Das beste Beispiel für die Unbelehrbarkeit des Menschen dürfte die Berufsgruppe der Paparazzi sein. Im Falle von Prinzessin Dianas Tod spielten sie eine zweifelhafte Rolle und gelten als Ursache für den Unfall, bei dem sie starb. Paparazzi gelten heute immer noch als aufdringlich und haben nach wie vor den Ruf, jedwedes Risiko einzugehen, um ein „gutes“ Foto zu schießen. Das soll heißen, Menschen ändern sich nur schwer. 

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