Disney Prinzessinnen pfeifen auf Prinz Charming

02. September 2015

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Facebook Screenshot Walt Disney Animation Studios

Das typische  Bild von Disney Prinzessinnen verändert sich. Egal ob in „Die Eiskönigin“ oder in „Maleficent” - die Disney-Prinzessinnen von heute sind taffe, unabhängige Frauen. Romantik kann noch warten.

Rapunzel erschlägt ihren Geliebten mit einer Bratpfanne, Dornröschen erwacht durch den Kuss der bösen Fee und die Eiskönigin rettet ihre Schwester durch ihre Liebe. Männer spielen hier nur die Nebenrolle. Das sind die Disney-Prinzessinnen von heute: taffe, emanzipierte und unabhängige Frauen! Romantik steht an zweiter Stelle. Die Filmemacher, die durch ihre eigenen Töchter inspiriert werden, wollen den jungen Mädchen von heute eine andere Lebensperspektive vermitteln.

„All die Disney-Heldinnen sind ein Produkt ihrer Zeit“, sagte Linda Woolverton, die „Malificent“ schrieb. „Die Prinzessinnen, die in den 1940ern und 50ern entstanden, zeigten andere Seiten, die ein perfektes Mädchen zu erfüllen hatte: Das liebe Mädchen, das sang und tanzte während es kochte und putzte. Doch heute sind wir nicht mehr so. Wir lassen uns nichts mehr gefallen!“

Woolverton reflektiert diesen neuen Gedanken in ihrer Arbeit. Sie dachte an die Liebe zu ihrer Tochter während sie den „Wahren Kuss der Liebe“ in „Maleficent“ schrieb. „Diese Liebe unterscheidet sich von der romantischen Liebe und es wäre viel mächtiger den Zauber durch diese Art der Liebe zu brechen“, meint sie. Es wäre doch total absurd heutzutage eine moderne Dornröschen-Geschichte zu zeigen, die auf einen Prinz Charming reduziert wurde. „Wir können keinen Film auf die Leinwand bringen, wo die Protagonistin fast den ganzen Film über schläft und am Ende durch den Kuss eines Mannes erwacht, der ihr somit sagt: Ok du kannst jetzt dein Leben beginnen. Solch eine Geschichte möchte ich meiner Tochter nicht erzählen“, erklärt der Produzent.

Identifizierbarkeit mit Charakteren

Die Macherin von „Die Eiskönigin“ dachte ebenfalls an ihre Tochter, als sie die Geschichte des Films schrieb. Sie wollte Charaktere kreieren, mit denen man sich identifizieren kann. Die Verbindung zwischen den beiden Schwestern in dem Film sollte stärker und deutlicher sein als die zwischen einer Frau und einem Mann. Außerdem hatten die Macher vor wahre Mädchen in ihrer Geschichte zu reflektieren, deshalb mussten typische Prinzen erst einmal zurück bleiben. Obwohl sich Anna anfangs in einen Prinzen verliebt, wird sie, wie Elsa, durch familiäre Liebe motiviert und angetrieben.

Auch in dem neuen Disneyfilm spielt ein junges Mädchen die Hauptrolle. „Moana“ ist eine Abenteurerin in dem neuen Animationsfilm.

Andere Ziele als Traumprinz

Aber während der Umsetzung gab es auch Sorgen unter den Produzenten:„Wir fragten uns, was die Disney-Fans denken werden, da der Prinz in den Filmen eigentlich nicht fehlen durfte.“ Auch viele Fans erhoffen sich mehr unabhängige Mädchen auf dem Bildschirm zu bewundern mit Zielen, die über Romanze hinaus gehen.

Dies werde dabei helfen, den Druck von Mädchen zu nehmen, die glaubten das ideale Frauenbild annehmen zu müssen. „Je mehr wir wahre Charaktere erschaffen, die morgens zerzaust aufwachen und etwas tollpatschig sind, umso weniger müssen wir uns Gedanken über das perfekte Frauenbild machen“ , sagte Jennifer Lee, die Erfinderin von „Die Eiskönigin“.

Man  erwartet mehr realistische und starke weibliche Charaktere, da immer mehr Frauen die Rolle der Autoren und Regisseuren übernehmen. Es zeigt, dass man als Mann kein Ingenieur oder ein Wissenschaftler sein muss und als Frau keine großartige Köchin, die gleichzeitig ihre Kinder erzieht.

Wenn die Disney-Filme weiterhin realistische und starke Protagonistinnen in den Filmen inkludieren, könnte man darauf hoffen, dass aus den Mädchen, die den Traum von Disney- Prinzessinnen und Prinz Charming pflegten, selbstbewusste Frauen werden, die wissen, dass es viele Arten von Liebe gibt, die uns auf unserem Weg begleiten und dass es weit mehr Aufgaben im Leben gibt, als den idealen Prinzen zu finden.

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