Gedenkt und vergesst nicht!

27. Januar 2016

Heute vor 71 Jahren wurden die letzten ca. 7500 Gefangenen des KZ-Lagers Auschwitz-Birkenau befreit. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden in Auschwitz 1,1 Millionen Menschen von Nazis ermordet, darunter größtenteils Juden, aber auch Roma und andere politisch verfolgte Gruppen. Die Befreiung ist Anlass für den heutigen Gedenktag, der zur Andacht an jene unzähligen Opfer des Holocausts anregen soll. Wenn es nach mir geht, wird sich die Menschheit von manchen Ereignissen nie reinwaschen: Das Christentum von den Kreuzzügen, die USA von ihrer Rassentrennung und Minderheitenpolitik (indigene Bevölkerung), das Massaker an den Armeniern durch die Osmanen und die derzeitigen Geschehnisse in der Ost-Türkei bzw. Syrien.

Es sind jene geschichtlichen Vorfälle, die unsere Gattung von der Tierwelt unterscheiden und primitiver erscheinen lassen. Tiere töten zur Selbstverteidigung und zur Jagd, der Mensch jedoch ist dazu auch durch niedere Beweggründe imstande. Der Gedanke an diese Monstrositäten darf nie verblassen, er soll uns immer ein Begleiter sein und uns kalt den Rücken runterlaufen. Sobald wir diesen Begleiter verlieren, verlieren wir auch die Nähe zu den Taten. Jene Nähe, die nötig ist, um einen betroffen zu machen, und uns ermahnt sowas nie wieder zuzulassen.

Wir sollten uns also nicht in Sicherheit wiegen und glauben, dass sowas nie wieder passieren könnte. Der Beelzebub wandelt unter uns und versteckt sich in verharmlosten Begriffen wie „soziale Heimatpartei“ und „Asylant“. Sie unterwandern unsere Gedanken und wollen die Hemmschwelle herabsetzen, den mahnenden Begleiter der Geschichte vertreiben. Der Mensch ist für seine Taten verantwortlich und sorgt dafür, dass er mit seinen Schandtaten zu leben hat. Gemeinsam lässt sich die kollektive Verantwortung stemmen, es muss nur dafür gesorgt werden, dass der Rucksack der Schande nicht schwerer wird. 

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