Kopftuch-Kardashian

28. Mai 2015

Ich tue es also gerade wirklich. Ich beschäftige mich jetzt im Ernst in einem Artikel mit dem Thema Kardashian. Shame on me. Aber mal vorab: Das wird hier jetzt weder eine Spekulation über ihre operierten oder un-operieten Lippen, noch über ihre operierten oder un-operierten Ärsche. Das problematische Körperteil ist diesmal das Gesicht, oder besser gesagt dessen Verschleierung.

Auf Instagram wimmelt es nur so vor Kardashian-Selfies im Bikini und in knappen Outfits. Heutzutage schockt so viel nackte Haut keinen mehr. Sehr wohl scheint aber deshalb das Gegenteil in der Community krasse Reaktionen auszulösen. Khloe Kardashian, die älteste Tochter des Selbstvermarktungs-Klans, hat vor ein paar Tagen ein Selfie aus dem Dubai-Urlaub auf Instagram gepostet. So weit, so Kardashian. Der Haken: Mrs. Khloe trägt auf dem Bild einen Niqab.  Das bedeutet, ihre Haare und ihr gesamtes Gesicht sind verdeckt, man sieht nur ihre kräftig geschminkten Augen. Als Caption steht unter dem Foto „Habibi Love.“

Niqab als Fashion-Accessoire? 

Die Meinungen ihrer 23 Millionen Follower zu dem Bild könnten unterschiedlicher nicht sein. Kommentare wie : „Du solltest dich schämen, du hast keine Ahnung von unserer Religion, und missbrauchst den Schleier als Fashion-Accessoire“ oder „Das ist eine Beleidigung und Erniedrigung für Frauen, die den Niqab aus religiösen Gründen tragen. Ich melde dieses Foto jetzt.“ machen die Runde. Genauso fühlten sich aber auch einige Muslimas gar geschmeichelt, dass das Reality-TV-Sternchen sich den Bräuchen und der Kultur des Landes, in dem es Urlaub macht, anpasst. Sie sehen es als ein Zeichen von Respekt.

Dass der Kardashian-Klan weniger für Gehirnzellen und mehr für Geschlechtsverkehr bekannt ist, ist keine Neuigkeit. Wenn es um provozieren und mit Kontroversen Aufmerksamkeit erhaschen geht, schaffen sie es aber anscheinend immer wieder. So wie jetzt gerade. Wie man sieht, hat Frau Kardashian es geschafft, nun auch von mir Aufmerksamkeit zu kriegen. Gratuliere. Wie gesagt, shame on me. 

Damit diese Tat also nicht umsonst war: Was denkt ihr darüber? (Ausser die, denen es aus Prinzip am Arsch vorbeigeht.) Ist das Bild eine Provokation, oder ein Zeichen von Respekt? Oder war das nur ein PR-Gag, um noch mehr im Rampenlicht zu stehen? Und: Ist es okay, religiöse Symbole als Fashiontrends zu missbrauchen?

 

 

 

 

 

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Kommentare

 

Ich glaub schon, dass es okay sein sollte, religiöse Symbole als Fashiontrends zu gebrauchen.
Weil: woher soll man wissen ob ein Kopftuch oder Kreuz aus religiösen Gründen oder wegen Fashion getragen wird oder um Zugehörigkeit/Abgrenzung zu zeigen.
Und wenn man das einschränken möchte, fangen die Probleme ja erst an - was wenn die Pastafaris dann den Küchengebrauch vom Nudelsieb verbieten möchten, weil das ihre religiöse Kopfbedeckung ist? ;)

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