Neue Männer braucht das Land

05. November 2015

Diverscity

Neue Männer braucht das Land
Foto: Natalija Stojanovic

Gestern fand die Nacht der Vielfalt der Wirtschaftskammer Wien statt. Unter dem Motto „Diversity“ wurden fünf Bustouren angeboten, die die Diversität der Stadt Wien widerspiegeln. Oberthemen waren Inklusion, Queer-Wien oder die neuen Bilder der Männlichkeit.

Biber war im „Neue Männer braucht das Land“-Bus mit dabei.

Nach dem Empfang in der Staatsoper folgen wir unserem Reiseleiter Norbert Pauser, der sich selbst als Mister Political Correctness bezeichnet, in unseren Neue-Männer-Bus. Versorgt mit  Lunch-Paketen ging es zur ersten Station: In die Männerberatung im 10.Bezirk.

 

Täterberatung ist Opferprävention

Als wir die Männerberatung betreten, bin ich mir des Ausmaßes nicht bewusst: Hier arbeiten 50 Mitarbeiter. Sie therapieren, beraten und hören zu. Männer und Burschen, Täter und Opfer, Scheidungseltern und viele mehr werden von den 40 Männern und 10 Frauen bei der Männerberatung empfangen. Alexander erklärt uns: „ Auch wenn man denkt, Täter haben keine Empathie, stimmt das nicht. Fast jeder Mensch hat Mitgefühl, nur manche wissen nicht, wie sie damit umgehen. Dort setzen wir an, denn Täterberatung ist Opferprävention.“

Es war ein kurzes Vergnügen und es geht weiter mit unserem Bus. Zum Frisör.

#nohomo

Männliche Frisöre sind schwul, weibliche blond und dumm, heißt es oft, erklärt uns Frisörsalonbesitzer Hannes. Das sind nur wenige der Stereotypen, mit denen man im Frisörberuf konfrontiert wird. In seinem Lokal, dem „minusplus“ auf der Kirchengasse, gibt es keine Stereotypen. Er und sein Partner David, der einzige im Rollstuhl sitzende Stylist Europas, betreiben ihren Salon, ihre Frisörschule sowie ihre Haarlinie „Less is more“ mit Authenzität und Raum von Entfaltung. Auch wenn ihre Branche als unmännlich gilt. Aber wo fängt Männlichkeit an und wo hört Weiblichkeit auf?

Postmoderne Männer braucht das Land

Die „Neue Männer braucht das Land“-Tour endet in der PR-Agentur bettertogether. Geschäftsführer Michael erzählt aus seinem Leben, wie es ist, eine Firma mit seiner Frau zu leiten und nebenbei drei Töchter großzuziehen. Familie hat Priorität, deshalb ging Michael auch in Karenz, um, wie er sagt, seine Kinder kennenzulernen.

Nur rund 4 % aller Männer gehen in Karenz, für Michael unvorstellbar. Ein postmoderner  Mann eben, erklärt Norbert Pauser.

Den Abschluss des Abends bildete ein Umtrunk im Hotel Bristol.

Was wir an diesem Abend gelernt haben? Ein Mann ist nicht nur ein Mann, er kann vieles sein. Denn das Bild der Männlichkeit ist mehr im Wandel denn je.

Danke an die Wirtschaftskammer Wien, die die zweite Nacht der Vielfalt ermöglicht hat. Bis nächstes Jahr, in einem anderen Bus!

 

 

 

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