Was man in drei Tagen in Wien sehen kann - The young tourist Tour

07. Januar 2016

img_1812.jpg

U4
Foto: Doina Boev

Wir sind mit dem Reisen aufgewachsen. Fast jeder von uns hat mal ein Auslandssemester gemacht oder ist zum Studieren ins Ausland gezogen. Wir mögen es, neue Orte zu entdecken und das Gefühl von unterschiedlichen Städten zu erleben. Doch eins ist uns allen klargeworden. Man kann die Stadt erst dann richtig kennenlernen, wenn man bei jemandem auf Besuch ist, der die Stadt kennt.  ZUmindest für mich ist es so. Ich besuche gerne Freunde und lade sie ein, mich zu besuchen. Zusätzlich habe ich bemerkt, dass ich meine Gäste in zwei Kategorien einteilen könnte: diejenigen, die in Wien schon irgendwann waren und sich für alles außer für die Oper und Schönbrunn interessieren und diejenigen, die ALLES sehen wollen, weil sie die Stadt zum ersten Mal besuchen. Und weil sie unterschiedliche Interessen haben, denke ich an zwei Touren: die Touristentour und die Urban-Exploring-Tour. Man kann ja eine Kombination von den beiden machen, aber erstmal zur Orientierung.  Hier sind die Orte, die meiner Meinung nach für Wien repräsentativ sind und für eine junge Person, die die Stadt zum ersten Mal besucht, interessant erscheinen würden.

 

Touristentour - 3 Tage in Wien

Tag 1

Anfangspunkt: U4 U-Bahn Station Kettenbrückengasse. Durch den Naschmarkt Richtung Karlsplatz spazieren, einen Kaffee irgendwo trinken und langsam die Secession erreichen. Dort hinunter in die U-Bahn absteigen und die Passage im Spiegelbild auf 130 Meter entlang genießen. Dabei erfährt man unter anderem wie viele Verliebte es in Wien gibt oder wie viele Tage bis zur Wiederbelebung Tschernobyls geblieben sind. Weiter zum U-Bahn Ausgang Resselpark.

Hier gibt´s viele Sachen zu sehen: die Karlskirche, den Otto Wagner Pavillion, das Künstlerhaus, das Wien Museum, die Technische Uni und noch vieles mehr. Aber wenn man zum ersten Mal in einer Stadt ist, ist es manchmal besser, das Motto „weniger ist mehr“ im Kopf zu behalten. Also falls eure Freunde keine Architekturstudenten sind oder nicht unbedingt den Saal, wo das Neujahrskonzert stattfindet, sehen wollen, sollten ein Spaziergang durch den Resselpark, ein Aufenthalt bei der Karlskirche und der Otto-Wagner-Pavillon ausreichen.

       Karlskirche                             Resselpark                              Otto Wagner Pavilion

Genau beim Otto Wagner Pavillon befindet sich die Haltestelle von der Bim Nummer 1 in Richtung Prater Hauptallee. Ich empfehle diese Fahrt jedem, der Wien zum ersten Mal besucht und die wichtigsten Gebäude anschauen will: Oper, KHM, NHM, Parlament, Rathaus, Hauptuni, Äußeres Burgtor, Votivkirche, Kunsthaus Wien. Ihr kennt das schon. Die Fahrt dauert eine halbe Stunde, wenn man keinen Zwischenhalt macht, und ist eine Orientierungs- und Einführungsreise  durch Wien. Die letzte Haltestelle ist Prater Hauptalle und von hier kann man in ca. 10 Minuten das Schweizerhaus im Prater erreichen. Ein Freund hat mal gemeint, dass das Essen hier für traditionelles wienerisches Essen steht. Von Schweinsstelze bis Apfelstrudel findet man hier alles. Danach durch den Prater spazieren. Da erreicht man den Praterbahnhof.

                                          Wiener Oper                                     Prater Riesenrad            

Vom Prater mit der U2 eine Station bis zur Taborstraße, zum Augarten. Dieser Park hat eine besondere Energie und ist ein Wahrzeichen Wiens. Der Flakturm könnte der Grund dafür sein. Aber auch die Tatsache, dass hier dieser Bezirk (2. Bezirk) das Epizentrum der wienerischen hebräischen Comminity ist. Im Sommer kann man ein Bier in der Bunkerei trinken. Jetzt ist das Lokal leider zu, aber das Cafe Tacheles wäre auch eine gute Alternative (Karmeliterplatz 1).

                                                                   Augarten          Augarten 2

 

Von hier sind der Donaukanal und der Schwedenplatz nur einen Katzensprung entfernt. Der Donaukanal ist Wiens Leinwand für Street Art. Und man sollte ihn nicht verpassen.  Dann geht´s ab nach oben Richtung Stephansdom, Graben, Hofburg und letztendlich die Nationalbibliothek.

                                                              Donaukanal                 Stephansdom

              Hofburg                   Herrenklo am Graben                     Nationalbibliothek

Nach einem infogeladenen Tag wünscht man sich wahrscheinlich nur eines: irgendwo, wo es warm ist zu sitzen und etwas zu trinken. Dafür wäre die Dachboden-Bar im 25hours Hotel wahrscheinlich die beste Entscheidung. Wer noch Lust auf Tanzen hat, kann auf ein Bier im Donau Cafe vorbeischauen.  Es gibt Musik, hauptsächlich elektronische, aber die Bar hat eine gute Atmosphäre. Wer noch einen kleinen Hunger hat, kann sich etwas beim Würstelstand, der sich übrigens drinnen befindet, gönnen. Wenn man die Nacht durchtanzen will, dann eignen sich andere Orte, aber hier muss man einfach schauen, was in den großen Clubs passiert.

                                                       25hours Hotel                  Donaucafe

Tag 2

Der zweite Tag fängt bei Schönbrunn an - nicht unbedingt für das Schloss, mehr für den Garten und den Ausblick von der Gloriette. Danach fährt man zum Essen in die Stadt. Am besten zum Wiener Deewan, der eine einzigartige Philosophie verfolgt ("pay as you wish"). Außerdem ist das Essen dort immer frisch und lecker. Liechtensteinstraße 10, 1090 Wien.

                                                             Gloriette                       Wiener Deewan

Die Uni, sowie die Votivkirche sind beide nur ein paar Schritte von hier entfernt. Es lohnt sich, dort vorbeizuschauen. Und das kostenlos.

                                                                          

Votivkirche
Foto: Doina Boev
                               Hauptuni

Ab hier spaziert man entlang des Rings (oder auf der Landesgerichtsstraße) zum Museumsquartier. Im Sommer kann man sich hier stundenlang aufhalten. In der Winterzeit lohnt es, sich in ein Museum oder ein Cafe hineinzusetzen. Mein Favorit ist aber zu jeder Jahreszeit die Street Art Passage.

                                                                            Street Art Passage                               

Burggasse
Burggasse

Dann ins Glacis Beisl (Breite Gasse 4, 1070) oder Amerling Beisl (Stiftgasse 8, 1070). Der Spittelberg ist einen Spaziergang wert und dann kann man auf der Burggasse entlanggehen, einer der schönsten Straßen Wiens. Man findet hier alles, von Geschäften, Cafés, Restaurants, Street Art und Ateliers.

 

Tag 3

KHM/NHM oder das Haus des Meeres besuchen. Alle drei sind etwas Besonderes, auch wenn es darauf ankommt, wofür man sich interessiert. Dann Albertina und Burggarten. Bei der Albertina befindet sich ein Würstelstand.  Falls man gern Kren isst, muss man hier essen. Letztendlich,  um den Abend zu beenden, einfach eine Runde auf dem Gürtel entlangspazieren. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten: Rhiz, b72, Chelsea, Fania, Auslage u.v.m. Am dritten Tag ist es meistens der Gast, der schon Wünsche hat, etwas Bestimmtes zu machen oder noch irgendwohin zurückzukehren. Daher sollte am dritten Tag eher etwas mehr freie Zeit für neue Ideen gelassen werden.

        

Haus des Meeres
Foto: Doina Boev
     
Haus des Meeres
Foto: Doina Boev
       
Burggarten
Foto: Doina Boev

 

Das wäre mein Vorschlag für eine Wien Tour,  besonders für jene Freunde, die Wien zum ersten Mal besuchen. In einem weiteren Beitrag stelle ich die Urban-Exploring-Tour vor. Dies wurde für unsere Freunde, die versteckte Orte entdecken möchten, gedacht.

 

 

 

 

 

Blogkategorie: 

Das könnte dich auch interessieren

Foto: Zoe Opratko
Zum Abschied gibt es kein Trompeten­...
Foto: Marko Mestrović
Ob Hijabi-Style, koschere Perücken oder...
Foto: Marko Mestrović
Nicht über die Communitys zu sprechen,...

Anmelden & Mitreden

13 + 0 =
Bitte löse die Rechnung