Schreie, Schmerzen, Blut und Tod. Seit Wochen brennt die Seele Gazas. Ich sehe es auf grausamen Bildern der Realität auf Facebook und ich höre es im Fernsehen. Was mich dabei am meisten aufregt, ist das Wort „Hamas“.

Aber die Kinder die täglich sterben sind nicht Hamas, die Menschen, die unter den Trümmern ihrer Häuser lebendig begraben werden, sind nicht Hamas. Innehalb von drei Wochen wurden über dreihundert Leute auf grauslichster Art umgebracht, wie viele davon sind wohl Hamas??? Wir sprechen von Opfern und Tätern, und die Opferseite ist für mich klar und deutlich die der Palästinenser, weil für mich Menschen, die sich mit Steinen gegen Soldaten mit Waffen wehren, keine Täter sein können. Jedoch sind die Täter nicht nur Zionisten. Die allergrößten Täter sind die Ägypter und die restlicher Araber dieser Welt, weil sie ihre Augen verschließen, während Gaza verblutet. Ich bin auch ein Täter, ich bin eine Mörderin und ich habe das Blut dieser Menschen an den Händen kleben, weil der ägyptische Präsident (den ich nicht als Präsidenten anerkenne) die Grenzen zu Ägypten nicht öffnet. Alles was Ägypten dazu beiträgt sind ein paar Gedenkworte vor dem Fastenbrechen im Fernsehen. „Dann öffnet ihnen doch die verdammten Tore!!!“ In diesen Tagen überwältigt mich ein Gefühl, das ich vorher nicht kannte: Das Gefühl der Schuld. Was wenn es meine Kinder wären?“ Ich kann nicht aufhören mir diese Frage zu stellen. 

Fotocredit: Sarah Mohamed