Jeder Student kennt das Szenario:

Plötzlich wird man vom Putzfimmel gepackt, die Wand anzustarren erscheint wie ein ziemlich interessantes Hobby, Wanderungen zum Kühlschrank im 10-Minutentakt werden zur Norm. Richtig, es ist Prüfungszeit. Da viele zuhause mit den oben erwähnten (und anderen) Konzentrationsstörfaktoren zu kämpfen haben, pilgern sie stattdessen massenweise in Richtung Bibliotheken um dort ungestört lernen zu können. Wien hat hier einiges zu bieten: Ich habe für euch die besten Lernoasen der Stadt ausfindig gemacht.

Hauptbibliothek der Universität Wien:

Der Klassiker: Der Lesesaal in der Hauptbibliothek am Schottentor bietet mit seinem schummrigen Ambiente den perfekten Ort für lange Lernsessions. Bonus: Die Bibliothek sieht aus wie große Halle aus Harry Potter. Das Hogwarts-Feeling im Lesesaal lockt sogar die größten Lernverweigerer hierher. Allerdings ist der Ort so beliebt, dass man während der Prüfungszeit oft schon sehr früh kommen muss, um noch einen Platz zu ergattern. Um einen Spind zu bekommen, benötigt man einen Studentenausweis. Ein großer Nachteil ist, dass es nicht gestattet ist Essen und Getränke in den großen Lesesaal mitzunehmen, nicht einmal Wasser(!). Allerdings gibt es rund um die Hauptuni viele Möglichkeiten, sich in der Pause zu stärken.

Öffnungszeiten:

Montag - Freitag: 9:00 - 22:00 Uhr

Samstag: 9:00 - 18:00 Uhr

TU Wien:

Direkt am Karlsplatz gelegen lockt die Bibliothek der Technischen Universität Wien mit ihrer zentralen Lage. Ebenfalls eine sehr nette, große und vor allem ruhige Bibliothek  in der man ungestört büffeln kann. Der Ansturm an Lernwilligen ist allerdings fast genauso groß wie auf der Hauptuni. Hier stehen durchsichtige Tragetaschen, in denen man seine Lernsachen verstauen kann, zur Verfügung. In den Spind wirft man einfach eine 2 € Münze, ein Ausweis ist also nicht notwendig.

Öffnungszeiten:

Montag - Freitag: 9:00 - 22:00 Uhr

Samstag: 10:00 - 17:00 Uhr

MAK:

Der Lesesaal im Museum für Angewandte Kunst (MAK) am Stubentor ist ebenfalls ein sehr empfehlenswerter Ort zum Lernen. Er bietet zwar nicht besonders viele Plätze, ist aber sehr hell und freundlich. Durch die verglaste Decke kommt Tageslicht herein, was in anderen Bibliotheken oft nicht der Fall ist. Auch hier ist das Mitbringen von Essen und Trinken nicht gestattet. Beim Betreten des Lesesaals gibt man seinen Ausweis ab und holt ihn sich beim Verlassen der Bibliothek wieder.

Öffnungszeiten:

Dienstag – Sonntag 10:00–18:00 Uhr.

Montags geschlossen.

Nationalbibliothek:

Ähnlich wie die Hauptunibibliothek bietet die Nabi am Heldenplatz ein nobles Ambiente und viel Platz für ausgiebige Lernsessions. Man sollte sich allerdings nicht über den Wassersprühnebel wundern: Um die Bücher zu schützen wird an der Decke in regelmäßigen Abständen Wasserdampf versprüht. Das Büffeln ist hier allerdings im Vergleich zu den anderen Bibliotheken nicht umsonst: Eine Tageskarte kostet 3 €, eine Jahreskarte allerdings nur 10 €.

Öffnungszeiten:

Montag – Sonntag: 9:00 – 21:00 Uhr

Juridicum Wien:

Nicht weit von der Hauptuni entfernt befindet sich auf insgesamt vier Stockwerken verteilt die Bibliothek der Rechtswissenschaftlichen Fakultät, also des Juridicum. Die Bibliothek ist sehr geräumig und gemütlich, man braucht keinen Ausweis und muss auch nicht die Sachen abgeben. Ein großer Nachteil hier ist aber der Platzmangel sowie die Tatsache, dass man sich dort schnell wie bei einer Modeschau / Leibesvisitation fühlt, da viele der Studenten die Bibliothek scheinbar weniger zum Lernen sondern mehr zum Sehen und gesehen Werden besuchen.

Öffnungszeiten:

Montag-Freitag: 9.00 - 19.00 Uhr (4 OG: 9.00 - 21.45 Uhr)

Bibliothek der AK Wien:

Ein Geheimtipp: Die kleine Bibliothek der Arbeiterkammer im vierten Bezirk. Sie bietet zwar nicht allzu viel Platz, ist aber dennoch hell, einladend und vor allem im Gegenteil zu den anderen Bibliotheken nicht so vollgestopft, da kaum jemand über diese Bibliothek bescheid weiß. Nachteil: Eben deshalb kann es hier auch schnell langweilig werden. Aber gut, man geht ja auch zum Lernen in die Bibliothek, nicht wegen sozialen Interaktionen und Sonstigem. Oder so.

Öffnungszeiten:

Montag-Freitag 10-19.30 Uhr

Natürlich bietet Wien noch mehr Bibliotheken und Lesesääle, so wie das AKH, die WU Bib, das Architekturzentrum im MQ, und und und. Im Endeffekt muss jeder für sich selber herausfinden, wo es sich für ihn am besten lernt.

Viel Erfolg beim Lernen und bei euren Prüfungen! 

Hier ein: Lernen-macht-Spaß-Selfie von mir zur Motivation! (Okay das Wort Prokrastrination bekommt gerade ein neues Ausmaß)