Wie bereits im Blog ,,Just Wurscht"  http://www.dasbiber.at/content/just-wurscht erwähnt , scheine ich diesen Sommer ein besonderes Problem mit der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zu haben- oder diese mit mir. Als ich vor ein paar Tagen dachte, mein Martyrium wäre beendet, hätte ich mich nicht mehr täuschen können. Stolz wie ein Pfau steckte ich meine neu gekaufte Monatskarte in die Hülle zu meinem Studentenausweis und fühlte mich im Bus endlich wie der anständige Bürger, der ich immer schon war und bin- nur sind die Wiener Linien da anderer Meinung.Ich bin mir sicher, für die habe ich mittlerweile den Status eines Serienmörders der kleine Kinder und weiße Kaninchen umbringt.Nur weil ich ein paar mal zu unfähig war, meinen Fahrschein minütlich auf meine Reise abzustimmen. Ich kann mir vorstellen, dass in irgendeiner U-Bahn Infostelle(oder wo auch immer die abhängen) bereits ein Foto von meinem Anlitz hängt, auf das die Schwarzkappler Dartpfeile werfen, wenn sie nicht gerade arme Studenten mittels akribischer Kontrollen um ihren letzten Cent ausbeuten. Oder sie legen untereinander Wetten ab, wo und auf welchen Zwei von 50 Fahrten ich keinen Fahrschein haben werde, damit sie mich dann in ebendem Verkehrsmittel besuchen kommen können um mir einen feschen 100,- € Erlagschein in die Hand zu drücken. Ich meine damit nicht, dass Schwarzfahren in Ordnung ist. Ganz und gar nicht. Die Ticketautomaten stehen ja nicht zur Deko da.

Wien hat ein perfektes Öffi-Netz, von dem viele Großstädte in Europa nur träumen können. Man kommt wirklich schnell von A nach B,man kann von so gut wie jedem Punkt in der Stadt sein Ziel innerhalb einer Kurzen Zeitspanne erreichen. Da ist es nur fair, dass jeder, der mit den Öffis fährt, auch dafür zahlt.Was mein Problem ist: Ich habe eben gezahlt. Nur leider wurde mir noch am selben Tag meine Geldbörse gestohlen.Wieviel Pech kann ich dieses Monat noch haben? Studentenausweis kann man gratis nachmachen lassen, E-Card zuschicken, ich werde höchstens meine McDonalds-Rechungen aus dem Jahre 2009 sowie ähnliche ,,Papierderln" mit sentimentalem Wert und Zeitzeugencharakter vermissen. Und meine Monatskarte. Die kriegt man nämlich , trotz Diebstahlsanzeige ,nicht ersetzt. Der Fahrschein ist Personalisiert. Sprich: Es steht mein Name und meine Matrikelnummer drauf. Also kann niemand was damit anfangen.Nicht einmal der Dieb,der sich meine Geldbörse gekrallt hat, in der übrigens kein Bargeld,Bankomatkarte oder sonst irgendwas für ihn nützliches drin war-vielleicht stand er ja auf meine Mäci-Rechnungen...

Die Damen am Schalter waren so nett, mir eine Rechnung meines Einkaufs auszudrucken. Auf dieser steht genau wann und wo ich die Monatskarte gekauft habe, inklusive meinem Namen und Matrikelnummer. Darunter prangt ein Schriftzug: "Bon gilt nicht als Ersatz bei Verlust."Auf meine Frage, was ich denn nun damit solle, bekam ich die einfühlsame und beruhigende Antwort:"Jo domit ses hoit hobn. Als Foahrschein gilt des owa ned." -Was zum Geier?Ich habe mich jetzt übrigens für mein Fahrrad als Fortbewegungsmittel entschieden. Ist umweltfreundlicher,schneller, und gratis.Die Monatsmarke werde ich, gutbürgerlich wie ich bin, trotzdem noch einmal kaufen. Diesmal online, da kann man sie sooft ausdrucken, wie man will. Macht doch keinen Sinn. Oder doch? Ich werde es mehrmals ausdrucken. Ganz oft. Und dann damit meine Wand tapezieren, dann habe ich zumindest irgendwas davon. Denn ich kann euch versichern: Einmal im rechtmäßigen Besitz der Karte, sinkt die Anzahl der Ubahnkontrollen auf Null. Darauf könnte ich beim Dartspielen mit meinem Schwarzkapplerfreunden wetten.