Tanzverbot für FPÖ-Wähler

02. Oktober 2013


,,Die Grelle Forelle hat keinen Platz für FPÖ-Wähler!“, hiess es am Sonntag auf der Facebook- Seite des Wiener Electro-Clubs.

Das Posting erregte dabei Einiges an Aufsehen: 53.000 Leute haben den Eintrag mittlerweile gelesen, er wurde bis

Dienstagabend 160 Mal geshared und rund 400 Mal kommentiert. Überwiegend positiv. Dabei ist die „Forelle“ nicht der einzige Club in Wien, der mit derartigen shout-outs seine Haltung gegenüber der FPÖ offenbart: Einzelne Veranstalter von Events in den Discos „Pratersauna“ (Achtung: Die Geschäftsführer selber nicht, nur einzelne Veranstalter) und „Flex“ gaben auf ihren Facebook-Seiten ähnliche Anti-Blau- Statements von sich.

„Allianz gegen rechts"

Laut dem Grelle-Forelle-Geschäftsführer wird bereits überlegt, mit Rudi Wrany (CrazyClubFlex -Veranstalter) und anderen Clubs und Veranstaltern eine „Allianz gegen rechts" zu bilden. „Es wird Zeit, dass man im Entertainment-Sektor etwas gegen die Entwicklung in diesem Land tut.“ heißt es. Rechtliche Konsequenzen wird das Ganze natürlich nicht haben – die Türsteher können ja beim Eingang schlecht nach dem Parteibuch schauen.

Man könnte also meinen, die Aktion hätte einen rein symbolischen Charakter, jedoch erfahren wir in einem Interview des „VICE Magazine“ mit Leuten von der „Grellen Forelle“,

 VICE: „Würdet ihr einem Typen, der FPÖ gewählt hat, seine Membership-Karte wegnehmen?


GF: Wenn wir es erfahren - Ja. Es geht uns einfach darum, ein deutliches Zeichen gegen den Rechtsdruck zu setzen.“

Oha. Also ich finde die (Re)aktion der Clubs eigentlich sehr sympathisch,unterstützends- und lobenswert, genau wie die meisten meiner Freunde, weil, eh klar, niemand mag FPÖ, darüber werde ich mich jetzt nicht länger ausbauen. Spontan fällt mir auch keiner aus meinem Freundeskreis ein, der zugibt, blau gewählt zu haben. Genauso wie die ganzen Kommentierenden des

„Forelle“-Postings.

Intoleranz mit Intoleranz bekämpfen?

Nach längerem durchlesen der Diskussionen dort sind mir jedoch ein paar interessante Argumente ins Auge gestochen, die mich zum Nachdenken bewegt haben:

Intoleranz mit Intoleranz zu bekämpfen, ist das wirklich sinnvoll? Wieso nur ein Verbot für FPÖ-Wähler, was ist mit der BZÖ? Mit anderen Parteien? Müssen die FPÖ-Wählenden ab jetzt in den Clubs einen blauen Stern am Gewand tragen? Oder wie will man sie unterscheiden? Was haben politische Parteien mit Discos am Hut? Ist die Aktion rechtlich durchführbar? Verstößt das nicht gegen die Demokratie? Und und und.

Was hält ihr davon? Ist die „Allianz gegen rechts“ eine mutige, sinvolle Aktion oder nur ein Schuss ins Knie? 

 

 

 

Quelle der Bilder:Facebook

 

Kommentare

 

deren fb-seite hat seit sonntag sicher tausende von neuen likes

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