Projekt Kama: bildet, schmeckt gut und macht Spaß

11. August 2015

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Foto: Sümeyra Akarcesme

Du wolltest schon immer deine Fremdsprachenkenntnisse verbessern, dein musikalisches Können optimieren oder deine Kochkünste unter Beweis stellen? Im Verein Kama kannst du mit Hilfe von AsylwerberInnen deine schon lange aufgeschobenen Pläne verwirklichen.

Im Amerlinghaus ist gerade viel los. Der Gastgarten stößt langsam an die Grenzen seiner Kapazität. Es ist ein warmer Sommerabend. Die Gäste speisen, trinken und scheinen sich gut zu unterhalten. Viel ruhiger und gelassener geht es aber in einem anderen Raum im Amerlinghaus zu. Nämlich dort, wo der „Spanisch Konversationsabend“ von KAMA Wien stattfindet. Liamara heißt die Kursleiterin, die seit fünf Jahren in Wien lebt und ursprünglich aus Nicaragua kommt. Mit einem warmen Lächeln erklärt sie uns, dass wir jeden Montag Lateinamerika etwas näher kennenlernen werden. „Wir werden über die Kultur, Geschichte, Wirtschaft und Literatur sprechen“ erzählt sie uns, während Sie uns den Hibiskustee „Rosa de Jamaica“ einschenkt. Zum Essen gibt es heute leckere „Empanadas“, gefüllte Teigtaschen, die Liamara extra für uns zubereitet hat.

KAMA steht für „Kursangebote von AsylwerberInnen, MigrantInnen und Asylberechtigten“. Auf die ganz besondere Bedeutung der Präposition VON sei hier nochmal hingewiesen. Denn von Kursen für AsylwerberInnen und MigrantInnen ist oft die Rede. „Deutsch sollen sie lernen!“ heißt es meistens. „Integrieren sollen sie sich!“ wird noch hinzugefügt, oft jegliche aktive Rolle in diesem Prozess ablehnend. Die Idee, die Kompetenzen von Asylsuchenden, MigrantInnen und Asylberechtigten sichtbar zu machen und sie als gleichwertige Menschen mit Stärken (und Schwächen) zu zeigen und mal nicht als Opfer ist eher Neuland.

Seit 2007 ermöglicht der Verein regelmäßig Workshops, Kurse und Veranstaltungen, bei denen Asylsuchende, MigrantInnen und Asylberechtigte ihre Fähigkeiten und ihr Wissen weitergeben können.  KAMA gibt es nicht nur in Wien sondern auch in Graz, Linz und seit Kurzem auch in Salzburg. Das Angebot ist groß. Es geht von Sprachen über Kreatives und Musikalisches bis zur Kulinarik. Die angebotenen Kurse sind für alle frei und kostenlos zugänglich. Die oft finanziell schlecht gestellten KursleiterInnen, werden aber mit einer Geldspende unterstützt. Diese Spende stellt allerdings keine Gegenleistung dar und ist – auch in ihrer Höhe – vollkommen frei.

Wer Interesse hat, kann hier nachschauen, welche Workshops gerade angeboten werden:

www.kama.or.at

Bei dem reichen Angebot ist bestimmt für jeden Geschmack etwas dabei. Ich freue mich jedenfalls wahnsinnig auf die nächsten zwei Monate, in denen ich die Gelegenheit haben werde, meine Spanischkenntnisse mit einer Muttersprachlerin aufzupolieren.

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